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Westfalen-Blatt: Die Polizisten in Nordrhein-Westfalen werden immer älter. Aufgrund der Pensionswelle und zu wenig Neueinstellungen fehlen nach Angaben der Polizei im Jahr 2020 knapp 1000 Polizisten.

Geschrieben am 20-03-2012

Bielefeld (ots) - Der Polizei in Nordrhein-Westfalen fehlen im
Jahr 2020 knapp 1000 Beamte. Gründe sind eine Pensionierungswelle und
zu wenig Neueinstellungen. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Mittwochs-Ausgabe) unter Berufung auf die
Gewerkschaft der Polizei (GdP). Nach Angaben der GdP beginne die
massive Personalnot bereits 2016. Dann werde es schon 213 freie
Stellen geben. 2018 seien es 509 freie Stellen und 924 im Jahr 2020.
Es sei deshalb notwendig, die Zahl der Neueinstellungen vom nächsten
Jahr an von 1400 auf 1700 zu erhöhen, sagte GdP-Sprecher Stephan
Hegger dem Westfalen-Blatt. Es müsse auch berücksichtigt werden, dass
nicht alle der 1400 Kommissarsanwärterinnen und - anwärter ihre
dreijährige Ausbildungszeit erfolgreich abschließen. Allein durch die
zunehmende Nutzung von Mutterschutz und von Erziehungszeiten würden
der Polizei in Zukunft pro Ausbildungsjahr 160 Polizistinnen und
Polizisten für den aktiven Dienst nicht oder nur eingeschränkt zur
Verfügung stehen. Weitere 88 würden ihre Ausbildung nicht erfolgreich
beenden. Die Abbrecherquote betrage 5,3 Prozent. Werde die Zahl der
Beamten nicht aufgestockt, könnten die gestiegenen Anforderungen an
die Polizei durch Zunahme der Straftaten und durch steigende
Unfallzahlen nicht bewältigt werden, sagte Hegger der Zeitung. Wachen
müssten geschlossen und die Dienstschichten ausgedünnt werden. Zudem
würden immer mehr Polizisten durch den Aufbau neuer
Fahndungschwerpunkte wie die Bekämpfung der Internetkriminalität und
die Verfolgung rechter Terrorgruppen gebunden. Diese Beamten würden
dann für die Bekämpfung der normalen Alltagskriminalität nicht zur
Verfügung stehen. Die Forderungen nach einer Erhöhung der
Neueinstellungen gelte unabhängig vom Ausgang der Landtagswahl am 13.
Mai, betonte der GdP-Sprecher. In NRW war die Zahl der
Neueinstellungen im Jahr 2008 von der schwarzgelben Landesregierung
von 500 auf 1100 erhöht worden. Im Jahr 2011 stieg Zahl unter der
Regierung SPD und Grünen dann auf 1400. Trotzdem hat sich die Zahl
der Polizeibeamten von 42 029 im Jahr 2008 auf 41 575 im Jahr 2011 um
454 verringert. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf
eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Kai Abruszat aus Porta
Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) hervor, berichtet das
Westfalen-Blatt. Abruszat ist stellvertretender Vorsitzender des
Innenausschusses. In Ostwestfalen-Lippe hat sich lediglich beim
Polizeipräsidium Bielefeld die Zahl der Beamten von 1258 im 2008 um
einen auf 1259 im Jahr 2011 erhöht. In den sechs Kreispolizeibehörden
in OWL ging die Zahl zurück: in Lippe von 471 auf 452, in Gütersloh
von 554 auf 538, in Herford von 385 auf 366, in Höxter von 243 auf
230, in Minden-Lübbecke von 468 auf 452 und in Paderborn von 523 auf
510. Das Durchschnittsalter der Polizisten in den 47 Präsidien und
Kreispolizeibehörden beträgt nach Angaben der Landesregierung 45
Jahre. Die ältesten Beamten mit durchschnittlich 50 Jahren gibt es in
den Kreisen Höxter und Heinsberg. Es folgen der Kreis
Minden-Lübbecke, der Hochsauerlandkreis, der Kreis Olpe, der Kreis
Coesfeld und der Kreis Steinfurt mit 49 Jahren. In Bielefeld beträgt
der Altersdurchschnitt 46 Jahre, im Kreis Lippe 47 Jahre, im Kreis
Gütersloh 45 Jahre, im Kreis Herford 47 Jahre und im Kreis Paderborn
48 Jahre. Die ältesten Beamten sind im Ermittlungsdienst tätig. In
den kommenden zehn Jahren würden fast 50 Prozent aller Kripobeamten
pensioniert, sagte Hegger dem Westfalen-Blatt. Wenn hier nicht
gegengesteuert werde, drohe ein enormer Verlust an Sach- und
Fachwissen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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