(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Attentat in Toulouse Augenblick der Besinnung PETER HEUSCH, PARIS

Geschrieben am 19-03-2012

Bielefeld (ots) - Wie viele Kugeln es insgesamt waren, die ein
unbekannter Täter auf Kinder, Eltern und Lehrer einer Schule in
Toulouse abfeuerte, steht noch nicht fest. Aber sicher ist, dass die
Schüsse ein ganzes Land trafen. Frankreich steht unter Schock. Nicht
nur, aber auch, weil das jüngste Opfer gerade einmal drei Jahre alt
war. Nicht nur, aber auch, weil es sich um eine jüdische Schule
handelte. Die Fassungslosigkeit über dieses Drama ist so groß, weil
es sich mit Sicherheit nicht um einen Amoklauf gehandelt hat. Das
Blutbad war geplant, und der Mörder schlug bereits zum dritten Mal
zu. Welche Fratze aber verbirgt sich unter dem Integralhelm des
Serienkillers? Die des Antisemitismus? Die des Rassismus? Die eines
Geistesgestörten? Die eines Terroristen? Ohne eine Antwort auf diese
Frage werden die Franzosen so bald keine Ruhe mehr finden. Denn ohne
eine Antwort wächst die Angst, dass das Schlimmste denkbar bleibt und
über das hinausgeht, was sich soeben in Toulouse ereignet hat. Für
Schuldzuweisungen ist es zu früh. Dennoch ist es gut, dass das
Aussetzen des Wahlkampfs, in dem viele eliten-, fremden- und
islamfeindliche Töne laut wurden, einen Augenblick der Besinnung
ermöglicht. Schließlich sind solche Töne durchaus geeignet, ein Klima
des Hasses zu fördern. Und nur grenzenloser Hass, welcher Art auch
immer,  kann den Täter von Toulouse beseelen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

384781

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Zweite Warnstreikwelle in NRW Leidtragender ist der Bürger NICO BUCHHOLZ Bielefeld (ots) - Der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst ist ein Sonderfall und nicht mit Tarifkonflikten in anderen Branchen zu vergleichen. Streiks setzen Bund und Kommunen weit weniger unter Druck als Arbeitgeber, die sich dem Markt stellen müssen. Die Aussicht auf eine rasche Einigung der Parteien ist gering. Verdi-Chef Frank Bsirske kündigte an, dass es keine Schlichtung und keine vierte Verhandlungsrunde geben werde. So könnte es zu großangelegten Streiks kommen. "Wir wollen die Bevölkerung so wenig wie möglich treffen. Die Arbeitgeber mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu den Grünen Ulm (ots) - Nein, Grünen-Chefin Claudia Roth hat das nicht gesagt: "Der Jürgen und ich sind schon ein tolles Trio, äh Quartett." Dieser Spruch stammt von "Fritzle" Walter, der mit Jürgen Klinsmann 1989 für den VfB Stuttgart stürmte. Doch irgendwie erinnert das Gefeilsche der Ober-Grünen um Platz und Sieg daran. Sie leisten sich seit Wochen völlig zur Unzeit die Luxusdebatte, ob sie mit zwei, drei, vier oder nur einem Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl antreten. Und statt einen Knopf an die Personalie zu nähen, lassen sie weidlich Raum mehr...

  • Rheinische Post: Angst in Frankreich Kommentar Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Ein kaltblütiger Killer versetzt Frankreich in Angst und Schrecken. Sieben Menschen hat er bisher auf dem Gewissen, und die Wahl seiner Opfer gibt Rätsel auf: Erst Fallschirmjäger und nun jüdische Kinder - mordet da ein Wahnsinniger, oder tobt ein Islamist seinen Hass aus? Weil die Soldaten in Afghanistan im Einsatz waren und der gestrige Anschlag sich gegen eine jüdische Einrichtung richtete, gehen die Ermittlungen jetzt verstärkt in diese Richtung. Jede Form von Bekennerschreiben jedoch fehlt bisher. Die Motive mehr...

  • Rheinische Post: Schlecker-Dilemma Kommentar Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Die vorübergehende Rettungsaktion für mehr als 11.000 Schlecker-Jobs in einer Transfergesellschaft ist zum Pokerspiel geworden, das viele Beschäftigte als unwürdig empfinden, die sich jahrelang für Schlecker ins Zeug gelegt haben. Seit zwei Wochen geht es nur darum, ob die Frage der Staatshilfe für die insolvente Drogeriemarkt-Kette ökonomisch oder politisch beantwortet wird. Wer der reinen ökonomischen Lehre folgt, gelangt leicht zu der Einsicht, dass es nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein kann, die Zeche für mehr...

  • Rheinische Post: Röttgen muss sich bekennen Kommentar Von Sven Gösmann Düsseldorf (ots) - Am 19. August 2010, zwei Monate, bevor ihn die CDU-Mitglieder in Nordrhein-Westfalen zu ihrem Landesvorsitzenden wählten, gab Bundesumweltminister Norbert Röttgen unserer Zeitung ein Interview. Die Frage lautete: "Wenn die CDU bei Neuwahlen verliert, was wird dann aus Ihnen?" Röttgen antwortete: "Ich will antreten, um zu gewinnen. Aber wenn die Partei es wünscht, würde ich dann auch die Rolle des Oppositionsführers übernehmen. Ich bin bereit, eine umfassende landespolitische Verantwortung zu übernehmen." Heute erinnert mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht