(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Dunkle Wolken über Berlin - Leitartikel

Geschrieben am 14-03-2012

Leutkirch (ots) - Man muss nicht wetterkundig sein, um für die
kommenden Monate dunkle Wolken über Berlin zu prognostizieren. Denn
was in Düsseldorf geschieht, hat Auswirkungen in Berlin. In NRW hat
die FDP gestern selbst für Parteifreunde überraschend Harakiri
begangen. Vermeintlich prinzipienfest hat sie den Haushaltsplänen der
rot-grünen Minderheitsregierung ihre Zustimmung verweigert.

Dumm für die zockende FDP-Spitze, dass Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft das eigene Scheitern und die darauf folgenden
Neuwahlen durchaus gelegen kommen, auch wenn es so nicht geplant war.
Noch dümmer für die liberalen Hasardeure, dass sie so unpopulär sind,
dass sich ihre politische Zukunft wahrscheinlich demnächst außerhalb
des Landtages abspielen wird.

Für die Koalition in Berlin bedeuten diese Entwicklungen unruhige
Zeiten. Parteichef Philipp Rösler wird sich energisch gegen den
Abwärtstrend stemmen und sich auf Kosten der Union profilieren
müssen. Dass er nicht davor scheut, die FDP gegen die Kanzlerin in
Stellung zu bringen, hat die Nominierung von Joachim Gauck zum
Präsidentenkandidaten gezeigt. Einen Vorgeschmack auf schlechte Gags
zeigte dann der darauffolgende Froschvergleich.

Rösler muss jetzt kämpfen, er kann im Saarland verlieren, in
Schleswig-Holstein sich eventuell gerade retten, aber wenn die FDP in
knapp 60 Tagen aus dem Düsseldorfer Landtag fliegt, dann war es das
mit dem Bundesvorsitzenden Rösler.

Wenn Umfragen nicht täuschen, dann kann auch die Linkspartei in
Kürze die Abgeordnetenbüros in Düsseldorf räumen. Im Westen der
Republik zeichneten sich diese Parlamentarier vor allem durch Unreife
aus, kein großer Verlust. Für Bundesumweltminister Norbert Röttgen
jedoch kann die Wahl eine ganz andere Positionierung bringen. Macht
er die CDU zur stärksten Partei, scheitert aber am Rhein knapp an
einer rot-grünen Mehrheit, dann kann er plötzlich in Berlin Politik
mit Blick auf das Kanzleramt machen. Ehrgeizig genug wäre er.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

384029

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Bahr gibt Rot-Grün Schuld für Scheitern der Regierung in NRW Düsseldorf (ots) - Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, der auch NRW-Landeschef der FDP ist, hat der rot-grünen Regierung in Nordrhein-Westfalen die Schuld für das Scheitern zugewiesen. "Wir wären bereit gewesen einen Haushalt, in dem wir vieles kritisch sehen, dennoch mitzutragen, wenn Schulden wirklich sinken", sagte Bahr der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Rot-Grün sei aber nicht bereit gewesen, Schulden abzubauen. "Rot-Grün hat sich entschlossen, den Schuldenkurs fortzusetzen. Wir wollen mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Bosbach (CDU) lobt FDP für NRW-Entscheidung/"Viel Mut bewiesen" Köln (ots) - Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat die Entscheidung der nordrhein-westfälischen FDP, den Weg für Neuwahlen freizumachen, gelobt. "Die FDP hat viel Mut bewiesen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Denn sie geht ein hohes Risiko ein. Doch für diesen Mut muss man ihr dankbar sein. Denn das Risiko für das Land wäre viel größer gewesen, wenn das jetzt noch drei Jahre so weiter gegangen wäre." Bosbach fügte hinzu: "Es nötigt den Menschen Respekt ab, wenn die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Ausgaben Ostdeutsche Bundesländer können ihre Ausgaben nur zu einem Drittel aus eigenen Steuereinnahmen decken Halle (ots) - Die ostdeutschen Länder können ihre Ausgaben auch fast 22 Jahre nach der deutschen Einheit nur zu einem Drittel aus eigenen Steuereinnahmen decken. Das geht nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) aus aktuellen Abrechnungen des Bundesfinanzministeriums für 2011 hervor, die dem Blatt vorliegen. Danach lag die sogenannte Steuerdeckungsquote 2011 in den ostdeutschen Flächenländern bei 32,4 Prozent, während sie in den westdeutschen Flächenländern 80,7 Prozent betrug. mehr...

  • LVZ: Koalition will trotz Föderalismus Ländern mit Exzellenz- und Qualitätspakt zu besserer Lehrer-Ausbildung verhelfen / GEW begrüßt den Vorstoß prinzipiell Leipzig (ots) - Mit einer millionenschweren "Exzellenzinitiative" nach dem Vorbild der bereits praktizierten Förderung von Spitzenuniversitäten will sich der Bund jetzt auch in der den Ländern zugeordneten Lehrer-Ausbildung engagieren. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) haben sich die Bildungsexperten von Union und FDP, in Abstimmung mit der Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), auf "einen Wettbewerb ,Exzellenz in der Lehrerbildung'" verständigt. Nach den Spitzen-Unis und dem Milliarden-Anstoß mehr...

  • Straubinger: Praxisgebühr notwendig für Finanzierung der Krankheitskosten Berlin (ots) - Aus den Reihen der FDP wird die Abschaffung der Praxisgebühr gefordert. Dazu erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger: "Die Diskussion über eine Abschaffung der Praxisgebühr ist müßig: Der Gesetzlichen Krankenversicherung würden zwei Milliarden Euro an Einnahmen fehlen. Die Praxisgebühr nur bei bestimmten Ärztegruppen - eventuell noch nach FDP-Parteibuch sortiert - ist ein weiterer Vorschlag aus dem Tollhaus Bundesgesundheitsministerium. Die Krankenkassen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht