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8. März - Internationaler Frauentag Starke Frauen - Starke Wirtschaft

Geschrieben am 07-03-2012

Nürnberg (ots) - Im deutschen Bildungssystem haben Mädchen und
Frauen in den letzten Jahrzehnten viel erreicht. Sie haben die
besseren Schulabschlüsse und sind für das Berufsleben mindestens so
gut qualifiziert wie Männer. Nur am Arbeitsmarkt scheint sich die
Gleichstellung nicht oder nur sehr langsam durchzusetzen. Auch wenn
Frauen vom konjunkturellen Aufschwung und der anziehenden
Arbeitskräftenachfrage der letzten Monate ähnlich stark wie Männer
partizipieren konnten, bleiben doch qualitative Unterschiede. Frauen
arbeiten deutlich öfter in Teilzeit, seltener in Führungspositionen
und mit geringeren Löhnen als Männer. Frauen sind häufiger
langzeitarbeitslos und tragen damit im Geschlechtervergleich das
höhere Verbleibsrisiko in Arbeitslosigkeit. Fast 70 Prozent aller
arbeitslosen Frauen sind in der Grundsicherung.

Frauen bilden eine gut qualifizierte Reserve für den Arbeitsmarkt.
"Eine Reservebank können wir uns am Arbeitsmarkt aber nicht leisten.
Fachkräfte werden bereits heute händeringend gesucht, offene Stellen
können nicht besetzt werden - auch in klassischen Frauenberufen, wie
zum Beispiel im Gesundheitswesen", so Heinrich Alt, Vorstand
Grundsicherung der Bundesagentur für Arbeit. Dass sich die Situation
für Frauen bessern wird, ist aber fast sicher. "Frauen haben einen
starken Verbündeten, den demografischen Wandel. Wir werden älter und
weniger. Die Arbeit bleibt, aber die Arbeitskräfte gehen aus. Umso
dringender müssen wir den Blick auf diejenigen richten, die bisher
zum Teil am Rande des Arbeitsmarktes standen", appelliert Alt.

Das sind zum Beispiel gut qualifizierte und motivierte Frauen, die
gerne arbeiten würden, aber denen wegen familiärer Rahmenbedingungen
der Zugang in die Arbeitsgesellschaft bislang nicht möglich war.
Gerade Alleinerziehende haben es schwer. "Deutschland macht es
Alleinerziehenden bislang leider nicht einfach zu arbeiten. Zumindest
nicht in Vollzeit. Die Betreuungsangebote wurden und werden zwar
ausgebaut, entsprechen in ihrer Gestaltung aber nicht dem Stand des
21. Jahrhunderts. Hier muss deutlich mehr getan werden, sonst wird
sich an der Situation arbeitsuchender junger Mütter nichts ändern",
meint Alt.

Über 60 Prozent der arbeitslosen Frauen kommen aus dem
Einzelhandel, aus Gesundheits- und Pflegeberufen oder aus dem Hotel-
und Gaststättengewerbe. Berufe mit Arbeitszeiten, die klassische
Kinderbetreuungszeiten nicht abdecken.

Neben den Kinderbetreuungsangeboten sind in der Wirtschaft aber
auch kluge Modelle und Ideen gefragt, um Beruf und Familie zu
verbinden. Langfristig denkende Personalverantwortliche haben längst
die Zeichen der Zeit erkannt und investieren in familienfreundliche
und familienbewusste Arbeitsbedingungen, bieten verstärkt
Teilzeitausbildungen an oder richten Betriebskindergärten ein.
"Gespräche mit jungen Frauen zeigen mir aber auch, dass immer noch zu
viele Vorurteile da sind, wenn sich Vorstellungsgespräche zu 90
Prozent nur um das Kind drehen. Der Wandel in den Köpfen hat
eingesetzt, muss sich aber fortsetzen."

Zahlen, Daten, Fakten:

Die (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigungsquote der Frauen
war im Juni 2011 mit 48,7 Prozent deutlich kleiner als die der Männer
mit 56,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sowohl bei den
Frauen um 1,1 Prozentpunkte als auch bei den Männern um 1,4
Prozentpunkte zugenommen.

Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigung
hat im Vorjahresvergleich bei Frauen um 1,0 Prozent abgenommen,
wohingegen es bei Männern einen Zuwachs von 0,7 Prozent gab. Im Juni
2011 waren 3,2 Millionen Frauen und 1,7 Millionen Männer
ausschließlich geringfügig beschäftigt.

Im Februar 2012 waren 1.389.000 Frauen und 1.720.000 Männer
arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr hat die
Arbeitslosigkeit bei den Männern um 115.000 oder 6,3 Prozent und bei
den Frauen um 87.000 oder 5,9 Prozent abgenommen.

Arbeitslose Frauen und Männer werden überwiegend im Rechtskreis
SGB II betreut. Dabei liegt der Anteil der Frauen, die im Rechtskreis
SGB II registriert sind, bei 69 Prozent und der der Männer bei 66
Prozent.

Im Jahresdurchschnitt 2010 bezogen von allen Alleinerziehenden im
erwerbsfähigen Alter mit minderjährigen Kindern 40,7 Prozent
Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende, im Vergleich zu
8,4 Prozent bei Paaren mit Kindern. Die Hilfequote bei
Alleinerziehenden variiert stark mit der Zahl der minderjährigen
Kinder. Sie betrug bei einem minderjährigen Kind 36,6 Prozent, bei
zwei und mehr minderjährigen Kindern 49,7 Prozent.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.



Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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