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WAZ: Wulff hat nichts dazugelernt. Kommentar von Walter Bau

Geschrieben am 01-03-2012

Essen (ots) - Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz
ungeniert - Christian Wulff scheint das Sprichwort zu seinem
persönlichen Motto gemacht zu haben. Im Ernst: Es ist nicht mehr
nachvollziehbar, wie ein nach einer beispiellosen Serie von Affären
und peinlichen Enthüllungen zurückgetretener Präsident sich
ausgerechnet von einem engen Vertrauten eine umstrittene lebenslange
Luxus-Pension genehmigen lassen kann. Das ist dreist und instinktlos
- und passt damit in das traurige Bild, das Christian Wulff in den
letzten Monaten insgesamt abgegeben hat. Dass er damit das Amt, das
er 20 Monate bekleidet hat, weiter beschädigt, scheint Wulff auch
diesmal nicht zu stören. Der Mann hat aus seinen Affären offenbar
nichts gelernt. Jetzt über seinen Ehrensold zu streiten, hat nichts
mit Neid oder Kleinkariertheit zu tun; vielmehr ist die Debatte ein
notwendiger Beitrag zur politischen Kultur in diesem Land. Eine
Kultur, die Wulff in Diskredit gebracht hat. Wenn demnächst die Akte
Wulff geschlossen ist, muss über die Privilegien ausgeschiedener
Bundespräsidenten neu nachgedacht werden. Was spricht etwa dagegen,
die Höhe des Salärs an die Dauer der Amtszeit zu koppeln? Ein nach
Dienstjahren gestaffelter Ehrensold wäre auch einem Staatsoberhaupt
zuzumuten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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