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Westfalen-Blatt: Vorsichtsmaßnahme beim Schmallenberg-Virus: Bauern und Tierärzte, die mit infizierten Tieren in Berührung gekommen sind, sollen zum Bluttest.

Geschrieben am 25-01-2012

Bielefeld (ots) - Um ganz sicher auszuschließen, dass das für
Schafe, Rinder und Ziegen neue gefährliche Schmallenberg-Virus
Menschen nicht infiziert hat, wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) das
Blut von Tierärzten und Bauern untersucht. Das berichtet das
Bielefelder Westfalen-Blatt (Donnerstags-Ausgabe) unter Berufung auf
das RKI. Zum Buttest werden Personen gebeten, die mit kranken Tieren
in Berührung gekommen sind, heißt es in dem Zeitungsbericht. Das RKI
ist bundesweit für die Krankheitsüberwachung zuständig. Die
Blutuntersuchungen seien eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagten die
Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts, dem
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf das Ostseeinsel
Riems, Elke Reinking, und RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher der
Zeitung. Ein entsprechender Test müsse aber erst noch auf die Beine
gestellt werden, betonte Reinking. Die Zahl der untersuchten Menschen
sowie der Beginn der Tests stehe daher noch nicht fest, sagte
Glasmacher. Nach Angaben von Reinking ist das Virus nach dem
derzeitigen Kenntnisstand für Menschen ungefährlich. Die europäische
Seuchenschutzbehörde ECDC in Stockholm hatte mitgeteilt, es sei
unwahrscheinlich, dass das Virus Menschen krank machen könne.
Ausgeschlossen werden könne dies aber nicht. Wer 150-prozentig sicher
gehen wolle, solle sich von Geburten von Kälbern und Lämmern
fernhalten, hatte der Kreisveterinär Thomas Delker (Meschede) bereits
geraten. In Deutschland gibt es bereits mehr als 70 Schaf- und
Ziegenbestände, in denen das Schmallenberg-Virus nachgewiesen wurde,
schreibt die Zeitung. Der Erreger führt bei Schafen, Ziegen und
Rindern zu Fehl- und Missgeburten. Das Friedrich-Loeffler-Institut
spricht von »einer ernsten Bedrohung für die Tiergesundheit in
Europa«. Der Erreger wird durch Stechmücken übertragen. Von dem Virus
sind bereits Tierbestände in fünf Bundesländer betroffen:
Nordrhein-Westfalen (39 Fälle), Niedersachsen (27 Fälle), Hessen
(zwei Fälle), Schleswig-Holstein (zwei Fälle) und Rheinland-Pfalz
(ein Fall). Hinzu kommen zahlreiche Verdachtsfälle - allein 84 in NRW
- die noch überprüft werden. In NRW ist Ostwestfalen-Lippe mit 26
bestätigten Fällen und 24 Verdachtsfällen am stärksten betroffen. Da
es noch keine Meldepflicht für diese neue Tierseuche gibt, spricht
Veterinär Dr. Ulrich Kros, zuständig für die Tierseuchenbekämpfung
beim Kreis Lippe, von einer hohen Dunkelziffer bei der
Virus-Ausbreitung. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat sich in
dieser Woche beim EU-Agrarrat in Brüssel für eine Meldepflicht der
neuen Tierseuche auf EU-Ebene stark gemacht. Die Kommission hat eine
Prüfung zugesagt, berichtet das Westfalen-Blatt. Nach Angaben von
FLI-Sprecherin Reinking wird bereits ein Impfstoff entwickelt, um die
neue Tierseuche bekämpfen zu können. Dies werde vermutlich 18 Monate
dauern. Das Schmallenberg-Virus breitet sich unterdessen in Europa
aus. Nach Fällen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien wurden
gestern erste Fälle aus Großbritannien gemeldet. Das britische
Agrarministerium meldete, dass der Erreger bei Schafbeständen in den
Grafschaften East Sussex, Norfolk und Suffolk festgestellt wurde.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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