(Registrieren)

NRZ: Merkels krumme Linie - von Miguel Sanches

Geschrieben am 25-01-2012

Essen (ots) - Angela Merkel hat eine Linie. Seit dem Ausbruch der
Euro-Krise pocht sie darauf, dass Europa aufhört, über seine
Verhältnisse zu leben. Sie hat ein Druckmittel: Deutsches Geld gegen
Reformen. Es ist klar, dass sich die Kanzlerin taub stellt, wenn
andere fordern, den ESM-Fonds aufzustocken. Das schließt nicht aus,
dass dieselbe Merkel, die heute Härte zeigt, morgen neues Geld
zuschießt. Es ist für sie eine Frage der Reihenfolge. Wenn die
Euro-Staaten einen Fiskalpakt in Kraft setzen und sich zur
Sparpolitik verpflichten, ist Merkel eher bereit, ESM aufzustocken.
Nicht vorher. Merkels Linie ist kein gerader Strich. Es ist, sagen
wir mal: eine Zickzack-Bewegung. In der Union schließt man nichts
aus. Den Wähler scheint das nicht zu stören. Er beurteilt Merkel nach
der Haltung und weniger nach der Handlung. Die "eiserne Kanzlerin" -
das ist zugleich die Erzählung für 2013, für das Wahljahr. Die Union
hat einen Trumpf: Das ist Merkel. Und die hat eine Empfehlung. Es ist
ihr Krisenmanagement. Dazu kommt das unverschämte Glück, dass die SPD
pro-europäisch ist. Die SPD könnte davor warnen, die Deutschen zu
überfordern: Der Rettungssanitäter kann ja krank werden. Aber Merkel
hat sich auch das Argument gerade zu eigen gemacht. Das bisschen
Opposition besorgt sie selbst.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042607


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

374844

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ganztagsangebot für Schüler Zu viele Baustellen BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Es ist schon paradox: Während der Ganztag an den weiterführenden Schulen beitragsfrei ist, müssen Eltern von Grundschülern für das weit schlechtere Angebot der sogenannten Ganztagsschule bis zu 150 Euro zahlen. Häufig steht der Tauschwert in keinem Verhältnis zum Einsatz. Das liegt nicht an den Trägern und ihren Mitarbeitern, sondern an der Wertigkeit des Ganztagsprogramms, das bei weitem nicht an das Angebot des früheren Horts heranreicht. Wie auch? Mit 33.625 Euro für eine Gruppe von 25 Schülern lassen sich Fachkräfte mehr...

  • Rheinische Post: EU und Internet Düsseldorf (ots) - Brüssel sagt den Datensammlern im Internet den Kampf an: Private Informationen wie Einträge in soziale Netzwerke müssen künftig auf Kundenwunsch vollständig gelöscht werden. Auf diese Weise sollen die Internetnutzer wieder Herr über ihre persönlichen Daten werden. Deren Verarbeitung und Nutzung ist aber gerade die Basis profitabler Geschäftsmodelle von Konzernen wie Google, Yahoo oder Facebook, die über den Brüsseler Vorstoß alles andere als begeistert sind. Die EU-Datenschutzregeln sind ein Schritt in die richtige mehr...

  • Rheinische Post: Nüchterner Obama Düsseldorf (ots) - Nein, es geht nicht mehr um den großen Wurf, die großen Entwürfe. Kein Wort über kühne Klimagesetze, die überfällige Einwanderungsreform, die Schließung des Lagers Guantánamo. Vor zwölf Monaten hatte Barack Obama noch in grandiosen Sätzen einen zweiten Sputnik-Moment beschworen, einen Ruck, der durch Amerika gehen müsse wie einst im Wettlauf gegen die Sowjetunion. Diesmal begnügte er sich damit, kleinere Brötchen zu backen. Die Rede zur Lage der Nation, stellenweise klang sie wie der Vortrag eines nüchternen Wirtschaftsmanagers, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Eon-Rückzug aus Ostwestfalen-Lippe Die Ära der Stadtwerke HARTMUT BRAUN Bielefeld (ots) - Es ist just zehn Jahre her, dass privatisierungswütige Kommunalpolitiker der Region den Eon-Konzern als strategischen Partner aussuchten und ihm die Mehrheit am gerade entstehenden Energie-Marktführer in OWL zuschanzten. Warum, das weiß keiner mehr so genau. Heute besteht weithin Konsens darüber, dass örtliche Wasser-, Gas- und Stromleitungen nicht börsennotierten Multis ausgeliefert, sondern als Teil der Daseinsvorsorge in kommunaler Hand sein und die Wertschöpfung vor Ort bleiben sollte. Örtliche Stadtwerke genießen mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Obamas Rede zur Lage der Nation Präsident mit Boxhandschuhen DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON Bielefeld (ots) - Gutes Timing, die Gnade des richtigen Augenblicks, ist vor allem Fortüne. US-Präsident Barack Obama war das Glück bei seiner dritten "Rede zur Lage der Nation" so hold wie lange nicht. Ausgerechnet nachdem der Amtsinhaber unmissverständlich den Kampf gegen die Ungleichbehandlung von Reich und Arm zu seinem zentralen Wiederwahlkampf-Thema erklärt hat, muss ein republikanischer Möchtegern-Herausforderer blankziehen. Mitt Romneys wenige Stunden zuvor durch Zwang veröffentlichtes Eingeständnis, als Multimillionär einen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht