Neue Presse Hannover: Wie viel wusste Wulff?
Kommentar von Heiko Randermann
Geschrieben am 19-01-2012 |
Hannover (ots) - Seit Mittwoch ist klar, dass es keine
staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Bundespräsident Christian
Wulff wegen des Verdachts der Vorteilnahme im Amt geben wird. Gestern
wurde bekannt, dass wegen des Verdachts der Bestechlichkeit die
Wohnungen von Wulffs Ex-Sprecher Olaf Glaeseker durchsucht wurden.
Lässt man hier die Großen laufen, während man die Kleinen hängen
will?
Nein, dieser Schluss käme zu schnell, denn es gibt entscheidende
Unterschiede. Bei Wulff kann man zu dem Schluss kommen, dass er
Geschenke angenommen hat - doch es findet sich keine konkrete
Gegenleistung. Anders bei Glaeseker: Er hat mutmaßlich als
Regierungssprecher seinem Freund Manfred Schmidt zu einem saftigen
Gewinn verholfen und im Gegenzug Gratis-Urlaube bekommen. Der Fall
Glaeseker ist dennoch eine Belastung für Wulff. Denn Glaeseker war
über viele Jahre hinweg sein engster Mitarbeiter und Vertrauter. Vor
allem deshalb genoss der Steinhuder als Regierungssprecher
Narrenfreiheit. Sollte sich herausstellen, dass Glaeseker diese
Freiheit tatsächlich für unlautere Geschäfte genutzt hat, wird sich
die Frage stellen, wie viel Wulff davon gewusst hat.
Und selbst wenn man Gewissheit bekommen sollte, dass Wulff
ahnungslos war, wird er sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass
er seine Staatskanzlei so schlecht im Griff hatte, dass einer seiner
obersten Mitarbeiter in die eigene Tasche oder die von Freunden
wirtschaften konnte. Wäre Wulff noch Ministerpräsident, wäre das
unweigerlich das Ende seiner Karriere gewesen.
Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
373899
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Energiewende / Solarenergie Osnabrück (ots) - Gewaltige Umverteilung
Wer in einem Flugzeug vom Münchner Airport Franz Josef Strauß
abhebt und aus dem Fenster blickt, dem fällt der grandiose Siegeszug
der Energiewende in Deutschland sofort ins Auge. Fast alle betuchten
Bewohner des Speckgürtels der Großstadt haben ihre Hausdächer mit
Solaranlagen zugepflastert. Dies offenbart aber auch das Hauptproblem
der derzeitigen Förderungspraxis.
Über 20 Jahre erhalten Anlagenbesitzer eine hohe Vergütung, die
alle Kunden per Ökostrom-Umlage finanzieren: 125 Euro mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Saarland Osnabrück (ots) - Dritte Chance für Maas
Im Saarland lag die Entscheidung für Neuwahlen oder eine Große
Koalition unter CDU-Führung in erster Linie bei der SPD.
Oppositionsführer Heiko Maas steckte in einer günstigen
Verhandlungsposition: In einem Bündnis unter Ministerpräsidentin
Annegret Kramp-Karrenbauer hätte er viele seiner Vorstellungen
durchsetzen können - politisch wie personell. Aussichtsreicher
erschien Maas offenbar die Möglichkeit, nach zwei verlorenen Anläufen
gegen Peter Müller nun doch noch Ministerpräsident in mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Polizei Osnabrück (ots) - Lasst die Verursacher zahlen
Die Grenze ist erreicht: Selbst im niedersächsischen
Innenministerium dürfte niemand daran zweifeln, dass die Belastung
der Polizei im Land nicht weiter erhöht werden darf.
Die große Zahl der Krankheitsausfälle in den Polizeidirektionen
ist ein deutlicher Hinweis auf eine ständige Überlastung der Beamten.
Zusätzliche, durch Steuergeld finanzierte Stellen lösen das
Problem aber auch nicht. Denn das Land ist wegen der gesetzlich
verankerten Schuldenbremse ebenso wie alle anderen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Abbas / Nahost Osnabrück (ots) - Stillstand bis November
Klar in seinen Positionen, aber sichtlich zurückhaltend mit seinen
Forderungen: So zeigte sich Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
gestern in Berlin. Aus gutem Grund. Er weiß, dass jetzt nicht die
Zeit für kühne Vorstöße im Nahost-Konflikt ist.
Zwischen dem Westen und dem Iran hat sich die Krise zugespitzt.
Sie bindet viel Kraft in der Außenpolitik der Regierungen in
Washington, Berlin oder Paris. Zudem bleibt die Lage in etlichen
arabischen Staaten wegen der revolutionären Entwicklungen mehr...
- Lausitzer Rundschau: Auch ein Symbol
Zur Finanzztansaktionssteuer Cottbus (ots) - Der Traum der Liberalen, mit ihrem Nein zur
Finanztransaktionssteuer in den Umfragen eventuell wieder über fünf
Prozent zu kommen, wird zerplatzen. Der Widerstand gegen die Steuer
nur im Euroraum ist kein Gewinnerthema. Und weil das europäische
Führungsduo Merkel und Sarkozy die Steuer nun offenbar forsch
vorantreibt, wird die FDP sie mit ihren Bedenken kaum noch aufhalten
können. Die Haltung des kleinen Koalitionspartners bei diskutierten
Steuersätzen von 0,1 Prozent auf Aktien- und Anleihengeschäfte und
0,01 Prozent mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|