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Appell zur Eröffnung der Landminenkonferenz: In Kambodscha fehlen die Mittel, doch die Opfer bleiben

Geschrieben am 28-11-2011

Phnom Penh (ots) - Zur Konferenz der Vertragsstaaten des
Ottawa-Abkommens über ein Verbot von Anti-Personen-Minen treffen sich
ab heute ca. 100 Regierungen in der kambodschanischen Hauptstadt
Phnom Penh. Kambodscha ist eines der am stärksten von Landminen
betroffenen Länder der Welt, doch die internationalen Gelder für
Entminung und Unterstützung der Opfer sind hier im letzten Jahr
drastisch zurückgegangen. Die aktuelle Konferenz bietet die
Gelegenheit, den anwesenden Regierungen die dramatische Situation
dieses Landes und ihre Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens in
Erinnerung zu rufen. Dazu gehört nicht nur die Unterstützung
betroffener Staaten wie Kambodscha bei Minenaktionsprogrammen,
sondern auch die Aufforderung an alle anderen Staaten, dem
Minenverbot beizutreten. Denn 2011 wurden zum ersten Mal seit sieben
Jahren wieder mehrfach Minen eingesetzt. Handicap International als
Organisation, die in Kambodscha und vielen anderen betroffenen
Staaten für die Opfer aktiv ist, verurteilt aus Anlass der Konferenz
die erneute Verwendung dieser barbarischen Waffen, die noch lange
nach ihrem Einsatz die Zivilbevölkerung betreffen.

Am Sonntagabend hat der kambodschanische Ministerpräsident Hun Sen
die 11. Konferenz der Vertragsstaaten von Ottawa eröffnet, die in
Phnom Penh bis zum 2. Dezember tagen wird. Nach Angaben des
Landmine-Monitor sind in Kambodscha immer noch mehr als 700 km² von
Minen verseucht. Dennoch sind 2010 die Mittel der internationalen
Geldgeber zur Räumung von Minen und Unterstützung der Opfer im
Vergleich zu 2009 um 27% zurückgegangen - von 33,3 auf 24,3 Mio.
Dollar. "Ich habe hier erlebt, wie Entminungsarbeiten in stark
betroffenen Regionen stagnieren mussten, weil die Mittel fehlten. Die
internationale Unterstützung für das Land muss verstärkt werden,
angesichts der Tatsache, dass in Kambodscha Minen und Blindgänger
immer noch fast täglich Opfer fordern", erklärt Eva Maria Fischer,
Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. "Diese
Konferenz dient auch dazu, die Welt an die dramatische Situation
dieses Landes zu erinnern − an die Bedrohung durch Minen und
Blindgänger auch über 40 Jahre nach ihrem Einsatz."

Eine Delegation von Handicap International wird gemeinsam mit der
Internationalen Landminenkampagne die Konferenz begleiten und die
anwesenden Vertreter der Staaten an ihre Verpflichtungen erinnern -
auch daran, die noch fehlenden Staaten zu einem Beitritt zum
Minenverbot zu bewegen. 2011 haben mindestens drei Länder, die dem
Vertrag nicht beigetreten sind, Anti-Personen-Minen eingesetzt:
Israel, Libyen und Myanmar. Es gibt außerdem deutliche Anzeichen für
einen Einsatz durch die syrische Armee. 2009 und 2010 wurden von
offiziellen Armeen nur in Myanmar Minen verwendet. "Wir sehen diese
Entwicklung mit Sorge", beklagt Francois De Keersmaeker,
Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. "Und wir
hoffen, dass die deutsche Regierung anlässlich der Konferenz diese
Einsätze deutlich verurteilen wird."

Von den Staaten, die das Minenverbot bisher nicht unterzeichnen
wollten, setzt Finnland zu Beginn der Konferenz ein deutliches
Zeichen und kündigt den Beitritt zum Vertrag an - als letzter noch
fehlender EU-Staat neben Polen, das unterzeichnet, aber nicht
ratifiziert hat. "Wir hoffen und erwarten, dass noch viele andere
Staaten diesem Beispiel folgen werden und der Landminen-Tragödie ein
Ende setzen!" betont Eva Maria Fischer in Phnom Penh.

Eine ausführliche Pressemappe finden Sie hier:
http://www.handicap-international.de/presse.html



Pressekontakt:
Information:
Dr. Eva Maria Fischer (in Kambodscha) 00855-(0) 97 808 5423,
Francoois De Keersmaeker (in München) 089-54 76 06-14
www.handicap-international.de, www.streubomben.de, www.landmine.de


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