| | | Geschrieben am 25-11-2011 ZDF-Politbarometer November  II  2011 / Massive Ablehnung von Eurobonds / Gut jeder Vierte ist beim Castor-Transport für Blockaden von Straßen und Gleisen
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 Mainz (ots) - Nicht nur die Kanzlerin, sondern auch eine große
 Mehrheit der Deutschen lehnt die in dieser Woche von
 EU-Kommissionschef Barroso vorgeschlagenen Eurobonds vehement ab.
 Danach sollen die Euro-Länder Staatsanleihen ausgeben, für die sie
 gemeinsam haften und dieselben Zinssätze zahlen. Solche Eurobonds,
 die unter anderem für Deutschland zu höheren Zinsen für
 Staatsanleihen führen würden, lehnen allerdings 79 Prozent aller
 Befragten ab, lediglich 15 Prozent sprechen sich dafür aus (weiß
 nicht: 6 Prozent). In dieser Frage sind sich die Anhänger aller
 Parteien in ihrer Ablehnung weitgehend einig.
 
 Eine wenn auch nicht so deutliche Mehrheit (48 Prozent) spricht
 sich hingegen für eine größere Entscheidungsbefugnis der Europäischen
 Union in Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik der einzelnen
 Euro-Länder aus. 29 Prozent wollen hier nichts ändern und 15 Prozent
 plädieren für einen geringeren Einfluss der EU (weiß nicht: 8
 Prozent).
 
 Weiter gewachsen ist der Rückhalt, den der Euro-Kurs der
 Bundeskanzlerin in der Bevölkerung findet. Waren Anfang Oktober nur
 45 Prozent aller Deutschen der Meinung, dass Angela Merkel ihre
 Arbeit in der Euro-Krise eher gut macht, so sind es jetzt 63 Prozent.
 Damals meinten 46 Prozent, die Bundeskanzlerin mache eher einen
 schlechten Job, jetzt sind es nur noch 29 Prozent (Rest zu 100
 Prozent jeweils "weiß nicht").
 
 In der Politbarometer-Projektion kann sich die Union etwas
 verbessern, während Grüne und Linke verlieren: Wenn am nächsten
 Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU jetzt auf 35 Prozent
 (plus 1) und die SPD auf unverändert 30 Prozent, die FDP bliebe bei 4
 Prozent, die Linke käme nur noch auf 6 Prozent (minus 1), die Grünen
 auf 16 Prozent (minus 1) und die Piraten auf 5 Prozent (unverändert).
 Die anderen Parteien erreichten zusammen 4 Prozent (plus 1).
 
 Bei der Liste der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen in
 Deutschland hat sich eine Veränderung ergeben: Hinzugekommen ist der
 Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Jürgen Trittin,
 während Verteidigungsminister Thomas de Maizière ausgeschieden ist.
 Bei der Bewertung dieser wichtigsten Politikerinnen und Politiker auf
 der +5/-5-Skala gibt es dieses Mal nur geringfügige Veränderungen:
 Weiterhin auf Platz eins liegt der ehemalige Bundesfinanzminister
 Peer Steinbrück mit einem Durchschnittswert von jetzt 1,4 (Nov. I:
 1,5). Auf Platz zwei folgt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 1,3
 (Nov. I: 1,4) unmittelbar vor Frank-Walter Steinmeier ebenfalls mit
 1,3 (Nov. I: 1,3). Danach kommt auf Platz vier Wolfgang Schäuble mit
 1,0 (Nov. I: 1,2), gefolgt von Ursula von der Leyen mit unveränderten
 0,5, Sigmar Gabriel mit 0,4 (Nov. I: 0,3), Horst Seehofer mit 0,3
 (Nov. I: 0,5) und Jürgen Trittin mit 0,1. Verschlechtert hat sich
 Philipp Rösler auf minus 1,1 (Nov. I: minus 0,9). Schlusslicht bleibt
 Guido Westerwelle mit minus 1,6 (Nov. I: minus 1,8).
 
 Jürgen Trittin wird zurzeit von 29 Prozent aller Befragten als der
 Politiker mit dem größten Einfluss bei den Grünen angesehen - vor
 Renate Künast (18 Prozent), Claudia Roth (14 Prozent), Cem Özdemir
 (13 Prozent) und Winfried Kretschmann (9 Prozent). Unmittelbar vor
 ihrem Parteitag werden die Grünen von 48 Prozent als eine Partei
 wahrgenommen, die in wichtigen politischen Fragen eher zerstritten
 ist, 42 Prozent halten sie eher für nicht zerstritten (weiß nicht: 10
 Prozent). Die Anhänger der Grünen sehen das aber ganz anders: für 71
 Prozent von ihnen sind die Grünen eher einig und nur 20 Prozent
 halten sie eher für zerstritten (weiß nicht: 9 Prozent).
 
 Die zurzeit stattfindenden Proteste gegen den Castor-Transport
 sehen die Deutschen mit gemischten Gefühlen. Grundsätzlich finden 60
 Prozent die Proteste richtig und nur 37 Prozent finden sie falsch
 (weiß nicht: 3 Prozent). Dass bei den Protesten aber Straßen und
 Gleise blockiert werden, lehnen 69 Prozent ab. Nur 27 Prozent
 unterstützen eine solche Art des Protests (weiß nicht: 4 Prozent).
 
 Eine sehr deutliche Mehrheit von 77 Prozent spricht sich für ein
 Verbot der NPD aus, lediglich 19 Prozent lehnen das ab (weiß nicht: 4
 Prozent). Den Einsatz von V-Leuten, die für den Verfassungsschutz
 gegen Bezahlung Informationen aus dem rechtsextremen Lager
 beschaffen, halten 55 Prozent für richtig und 36 Prozent für falsch
 (weiß nicht: 9 Prozent). Eine ähnlich große Mehrheit (59 Prozent)
 meint, der Vorwurf, die Verfassungsschutz-Behörden würde gegenüber
 Rechtsextremisten weniger entschieden vorgehen als gegenüber anderen
 Extremisten, sei berechtigt. 23 Prozent halten diesen Vorwurf für
 unberechtigt und 18 Prozent trauen sich dazu kein Urteil zu.
 
 Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
 Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
 wurden in der Zeit vom 22. bis 24. November 2011 bei 1276 zufällig
 ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
 repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
 Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/-
 drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/-
 zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 38
 Prozent, SPD: 32 Prozent, FDP: 2 Prozent, Linke: 4 Prozent, Grüne: 16
 Prozent, Piraten: 6 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das
 ZDF am Freitag, 16. Dezember 2011.
 
 Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
 
 
 
 Pressekontakt:
 ZDF-Pressestelle
 Telefon: +49-6131-70-12121
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