(Registrieren)

NABU: Merkel muss sich als Effizienz-Kanzlerin durchsetzen / Rösler darf Herzstück der EU-Richtlinie nicht blockieren

Geschrieben am 21-11-2011

Berlin (ots) - Am morgigen Dienstag entscheidet die
Bundesregierung, ob sie es in Sachen Energiesparen wirklich ernst
meint: Dann will sie ihre Position zur geplanten
EU-Energieeffizienzrichtlinie festlegen. Umwelt- und
Wirtschaftsministerium konnten sich bislang nicht auf eine deutsche
Haltung zum Richtlinienentwurf einigen. "Bundeskanzlerin Merkel ist
gefordert, den Streit innerhalb der Bundesregierung pro Klimaschutz,
Wachstum und Beschäftigung zu entscheiden", betont NABU-Präsident
Olaf Tschimpke. Er erinnert daran, dass die europäischen
Klimaschutzziele unter deutscher Ratspräsidentschaft 2007
verabschiedet wurden. Dazu gehört auch die Vorgabe, den
Primärenergieverbrauch in der EU bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu
reduzieren. Auch das Energiekonzept der Bundesregierung formuliert
ein Energieeinsparziel von 20 Prozent bis 2020. "Diese Ziele sind nur
zu erreichen, wenn eine starke Energieeffizienzrichtlinie ein
verbindliches Einsparziel und wirksame Maßnahmen festschreibt",
erklärt Tschimpke.

So müsse das Herzstück des Richtlinienentwurfs, der Artikel 6,
erhalten bleiben. Er beinhaltet die Aufgabe für Energieversorger, den
Verbrauchern verstärkt Angebote für Energieeinsparungen zu machen.
Damit könnten allein in Deutschland die Verbraucher bis 2020 um 25
Milliarden Euro jährlich entlastet werden, hat das Institut für
Energie- und Umweltfragen Heidelberg berechnet. Doch ausgerechnet der
Bundeswirtschaftsminister stemmt sich gegen die Richtlinie. "Minister
Rösler muss seine Fundamentalopposition aufgeben", fordert der
NABU-Präsident. Rösler wolle das alte Geschäftsmodell der
Energieversorger verteidigen. "Statt möglichst viele Kilowattstunden
zu verkaufen, liegt die Zukunft der Energieversorger darin,
Dienstleistungen wie Wärme und Licht möglichst effizient anzubieten.
Das hat Herr Rösler offenbar noch nicht verstanden", kritisiert
Tschimpke.

Erfahrungen in anderen EU-Staaten zeigen, dass ein Markt für
Effizienzdienstleistungen spürbare Entlastungen für den Verbraucher
bringt. Schon durch geringe Investitionen, etwa einen sparsamen
Kühlschrank oder eine hocheffiziente Wärmepumpe, kann ein
Durchschnittshaushalt bis zu dreistellige Summen jährlich sparen.
"Die Einsparmöglichkeiten für Haushalte liegen weit höher als die
geringfügigen Kosten für Effizienzmaßnahmen", betont Tschimpke. Aus
NABU-Sicht muss sich die Bundesregierung deshalb klar für die
Effizienzrichtlinie und ihre Vorgaben einsetzen. "Wer Klimakanzlerin
bleiben will, muss Effizienzkanzlerin werden", unterstreicht
NABU-Präsident Tschimpke.

Für Rückfragen:

Ulf Sieberg, NABU-Energieexperte, 030-284984-1521, mobil
0173-9001782. Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

364624

weitere Artikel:
  • LVZ: Entschädigungsversprechen für Neonazi-Opfer steht auf tönernen Füßen / Haushaltsansatz wird halbiert , aber 50 000 Euro PR-Geld genehmigt Leipzig (ots) - Das Versprechen der Bundesjustizministerin, die Opfer der rechtsterroristischen Mordserie fi8nanziell zu entschädigen steht, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) auf tönernen Füßen. Nach einem Bericht der Zeitung wurde der entsprechende Haushaltstitel (681 01, "Härteleistungen für Opfer extremistischer Übergriffe") aktuell für den Etat 2012 um die Hälfte gekürzt - von einer auf eine halbe Milliarde Euro. Allerdings wurde gleichzeitig, als Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses (Seite mehr...

  • Gegen Gewalt - Für Frauenrechte! / Dr. Margot Kässmann, Schirmherrin der Kampagne "FrauenStimmen gegen Gewalt!" setzt ein Zeichen gegen die ausufernde Gewalt an Frauen in Mittelamerika Berlin (ots) - Gewalt gegen Frauen ist tagtägliche Wirklichkeit. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit. Besonders in den Ländern Mittelamerikas ist die Zahl weiblicher Gewaltopfer alarmierend hoch. So wurden etwa in El Salvador zwischen Januar und September 2011 442 Frauen ermordet. Im Monat Januar und Februar wurde alle 12 Stunden eine Frau in El Salvador ermordet! Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen mehr...

  • Bundesregierung muss sich in Durban für Kyoto-Nachfolgeabkommen stark machen. Bundeswirtschaftsminister Rösler darf EU-Effizienzrichtlinie und Klimaschutz nicht länger blockieren Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat im Vorfeld des in einer Woche im südafrikanischen Durban beginnenden Weltklimagipfels (28.11. bis 9.12.2011) die Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Deutschland müsse endlich seinen Widerstand gegen die EU-Energiesparziele aufgeben und sich intensiver für eine Reduzierung der CO2-Emissionen der Europäischen Union um mindestens 30 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990 einsetzen, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger bei einer Pressekonferenz mehr...

  • Rupprecht: Je länger die Union regiert, desto besser die Bildung Berlin (ots) - Der "Deutsche Lernatlas 2011" der Bertelsmann-Stiftung untersucht die Bildungsbedingungen in Deutschland. Die unionsgeführten Länder Bayern und Sachsen schnitten dabei am besten ab. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Rupprecht: "Je länger CDU und CSU regieren, desto besser sind die Lernbedingungen vor Ort. Dies belegt der "Deutsche Lernatlas 2011" eindrucksvoll. In allen Kategorien liegt Bayern vorne. Selbst die schwächsten bayerischen Landkreise liegen immer noch mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Terror Parlamentarier aus Sachsen-Anhalt im Visier von Terrorzelle Halle (ots) - Auf der Liste der rechtsextremen Terrorzelle aus Zwickau stehen offenbar mehrere Abgeordnete des Landtages von Sachsen-Anhalt. Das berichtet die in Halle erscheinenden "Mitteldeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe. Mehrere Parlamentarier, die dem Landtag in der vierten Wahlperiode von 2002 bis 2006 angehörten und zum Teil noch heute angehören, sind nach Informationen der Zeitung am vergangenen Wochenende vom Landeskriminalamt darüber informiert worden, dass sie auf der Liste erfasst seien. Innenminister Holger mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht