(Registrieren)

Montag (Grüne): Rechte Gefahr nachlässig und systematisch unterschätzt / Strukturelle Veränderung beim Verfassungsschutz gefordert

Geschrieben am 17-11-2011

Bonn (ots) - Bonn/München, 17. November 2011 - Jerzy Montag
(B'90/Grüne) hat sich im PHOENIX-Interview kritisch zur Befassung der
deutschen Behörden mit dem Rechtsradikalismus geäußert: "Die Gefahr
wurde, zum Teil nachlässig und teils systematisch, unterschätzt.
Damit muss jetzt Schluss sein." Der Verfassungsschutz sei in
Deutschland seit der Zeit der Block-Konfrontation im Kalten Krieg
"historisch auf die sogenannte 'linke kommunistische Gefahr' gepolt",
so der Rechtspolitische Sprecher der Grünen. "Die Schau nach rechts
war nicht so exakt, klar, eindeutig und analytisch wie die nach
links. Zusätzlich hat es in den Köpfen vieler dieser Menschen
Wahlverwandtschaften geben. Wir müssen das in Thüringen jetzt
erschreckt zur Kenntnis nehmen."

Es gehe jetzt nicht darum, einzelne Personen anzuklagen, sondern
organisatorische Defizite beim Verfassungsschutz zu beseitigen: "Ich
glaube nicht, dass wir 16 Verfassungsschutzämter, mit dem
Bundesverfassungsschutzamt 17, benötigen." Fehlende Kommunikation sei
ein weiteres Defizit: "Wir brauchen keine neuen Gesetze und
Verschärfungen. Der Rechtsstaat ist in vollem Umfang auf die Abwehr
von Extremisten ausgerichtet. Wir müssen eine Effektivierung dieser
Mittel und eine politische Vorgabe für die Zielgenauigkeit zustande
bringen." Probleme sieht Montag auch beim Einsatz von V-Leuten, "die
sich mehr als Protagonisten des Rechtsradikalismus denn als
Protagonisten des Rechtsstaats verstehen". Man bräuchte Informanten,
die sich "als Speerspitze des Rechtsstaats" verstünden.

Zu den Aussichten eines NPD-Verbotsverfahrens äußerte sich Montag
skeptisch: "Ich habe Hochachtung vor dem Verfahren eines solchen
Verbots. Aber ich habe größte Befürchtungen, ob dieses Verfahren zu
einem erfolgreichen Ende geführt werden kann." Um ein Scheitern zu
verhindern, müsse sichergestellt werden, dass die erforderlichen
Nachweise geführt werden könnten. Dies sei bisher nicht der Fall.

Das gesamte Interview gibt es im PHOENIX-You Tube-Kanal unter:
http://youtu.be/TFMQV5vdY7w



Pressekontakt:
PHOENIX-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 190
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

364062

weitere Artikel:
  • OV: MEINE MEINUNG: EWE-Wende in eigener Sache Von Giorgio Tzimurtas Vechta (ots) - Jetzt will die EWE also den Friedensschluss im älteren der beiden Gaspreis-Streite nachholen. Der Oldenburger Versorger erkennt die Forderungen aller Kläger an. Der regionale Quasi-Monopolist schwenkt die weiße Fahne. Eine neue Grundlage für das Verhältnis zu den Kunden sei das Ziel. Doch: Die Sorge vor einem Fiasko vor dem Europäischen Gerichtshof, das die gesamte Branche in Deutschland betreffen würde, dürfte hier weitaus schwerer wiegen. Die Wende des Energieversorgers - sie geschieht in eigener Sache. Pressekontakt: mehr...

  • Kirsch: Jetzt Unsicherheit beseitigen! Berlin (ots) - Nach der Standort-Entscheidung Der Deutsche BundeswehrVerband fordert das Verteidigungsministerium auf, nach den Standortentscheidungen jetzt die Unsicherheit der Betroffenen zu beseitigen. Der Bundesvorsitzende Oberst Ulrich Kirsch: "Es war gut und wichtig, dass Verteidigungsminister de Maizière mit seiner Entscheidung für Klarheit gesorgt hat, was die Zukunft der Standorte angeht. Für die Menschen, deren Standorte jetzt geschlossen oder verkleinert werden sollen, hat die Entscheidung dagegen große Unsicherheit mehr...

  • Migration als Chance verstehen Nürnberg (ots) - Jugendliche mit Migrationshintergrund haben schwierigere Startbedingungen // Bilkay Öney, Integrationsministerin von Baden-Württemberg, und Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), für mehr Chancen für Jugendliche aus Zuwandererfamilien Edonit Mahmuti hat es geschafft - er hat eine Ausbildung als Maler und Lackierer begonnen. Der Weg dorthin war steinig. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Vergleich zu deutschen Jugendlichen immer noch mehr...

  • Europas Apotheker wollen Rolle als Heilberufler stärken Brüssel/Berlin (ots) - Apotheker aus ganz Europa wollen ihre wichtige Rolle als Heilberufler und Verbraucherschützer weiterentwickeln und stärken. Der Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) wird dazu ein "White Paper" ("Weißbuch") erstellen, das die zentralen Elemente einer zukunftsorientierten Ausgestaltung der Rolle des Berufsstandes innerhalb des vielfältigen Apothekenwesens in der EU definiert und beschreibt. Das ist das Ergebnis der ZAEU-Generalversammlung in Brüssel unter Präsidentschaft von Heinz-Günter mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Vorabmeldung der OSTSEE-ZEITUNG (Rostock): Drei Politiker aus MV auf Terrorliste der NSU Rostock (ots) - Auf der sogenannten "Todesliste" der Zwickauer Terrorzelle stehen mindestens drei Namen von hochrangigen Politikern aus Mecklenburg-Vorpommern. Wie höchste Schweriner Regierungskreise der Rostocker OSTSEE-ZEITUNG (Freitagausgabe) bestätigten, finden sich auf der 88 Namen umfassenden Aufstellung unter anderem Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU), SPD-Fraktionschef Norbert Nieszery und Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) - alle drei Experten im Kampf gegen rechts und kompromisslose Gegner der Neonazi-Szene.Ermittler mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht