Börsen-Zeitung: Operation Wahrheit, Kommentar zum Gewinneinbruch bei der Société Générale von Gerhard Bläske
Geschrieben am 08-11-2011 |   
 
 Frankfurt (ots) - Aktionäre der Société Générale konnten am  
gestrigen Dienstag aufatmen. Trotz eines deutlichen Rückgangs des  
Nettogewinns im dritten Quartal strich das Papier große Kursgewinne  
ein. Analysten hatten zwar bessere Ergebnisse erwartet. Doch an den  
Märkten überwog offenbar die Erleichterung darüber, dass es nicht  
noch schlimmer gekommen ist. 
 
   Grund zur Freude haben die Anteilseigner dennoch nicht. Denn  
erstens fährt das Papier schon seit Jahren Achterbahn. Zuletzt ging  
es meistens nach unten. Zweitens aber gibt es für 2011 keine  
Dividende. Die Bank steht unter Druck. Sie muss ihre Kapitalbasis  
stärken und will dafür keinesfalls Staatshilfe in Anspruch nehmen.  
Auch eine Kapitalerhöhung birgt in diesen Zeiten Risiken. Es soll nun 
gespart werden, Boni werden reduziert, Kosten eingespart,  
risikoreiche Engagements und riskante Papiere verkauft, Personal  
abgebaut, Gewinne einbehalten. Doch ob die Märkte der Bank diesmal  
glauben, ist fraglich. 
 
   Noch immer wirkt der Fall des Händlers Jérome Kerviel nach, der  
4,9 Mrd. Euro verzockte. Dass er allein handelte, können sich viele  
nicht vorstellen. Zudem verlor die Bank in der Subprime-Krise hohe  
Beträge und verfügt über ein großes Portefolio toxischer Papiere, das 
nun losgeschlagen werden muss. Es kommt hinzu, dass französische  
Banken viel stärker als Institute anderer Länder in den Krisenstaaten 
der Eurozone engagiert sind: Durch die Nutzung von  
Bilanzierungsspielräumen säten sie Misstrauen an den Märkten, weil  
sie im zweiten Quartal nur 21% ihrer Griechenland-Exposures  
abgeschrieben haben, viel weniger als andere. 
 
   Das gesamte französische Bankenwesen ist in Verruf geraten. Die  
franko-belgische Bank Dexia muss wegen ihrer riskanten Politik  
zerschlagen werden und wird teilweise verstaatlicht. Die  
Ratingagenturen haben Frankreichs Institute heruntergestuft, die  
Triple-A-Bewertung des ganzen Landes ist - auch wegen der Banken -  
bedroht. 
 
   Ob es der SocGen und den anderen Instituten des Landes gelingt,  
mit den angekündigten Maßnahmen sowie einer Abschreibung der  
Griechenland-Anleihen auf 40% ihres Nominalwertes verloren gegangenes 
Vertrauen wiederzugewinnen, ist fraglich. Zu fragil ist die  
gesamtwirtschaftliche Lage, zu groß das Portfolio an Risikopapieren,  
zu unabsehbar die Risiken in einigen Märkten, zu unsicher auch die  
Perspektiven im Retail Banking, wo die Margen derzeit besonders  
gering sind. Die Operation Wahrheit bei der SocGen kommt spät -  
vielleicht zu spät. 
 
 
 
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