(Registrieren)

Südwest Presse: KOMMENTAR · PFLEGE

Geschrieben am 07-11-2011

Ulm (ots) - KOMMENTAR · PFLEGE

Mehr als satt und sauber War das schon der Schlusspunkt im "Jahr
der Pflege"? Der frühere FDP-Gesundheitsminister Philipp Rösler hatte
dieses für 2011 ausgerufen - zurecht -, weil so vieles in diesem
Bereich im Argen liegt. Die jetzt erzielte schwarz-gelbe Einigung
jedoch irritiert. Festgezurrt wurden nur finanzielle Aspekte. Für
alle wird die Pflegeversicherung teurer. Ein Ergebnis, das an
Phantasielosigkeit kaum zu unterbieten ist. Demenzkranke Menschen
sollen zum Ausgleich mit etwas mehr Unterstützung rechnen können.
Absehbare Versorgungsrisiken werden an eine private
Zusatzversicherung delegiert. Ist damit alles gut in puncto Pflege?
Mitnichten. Das Pflegesystem krankt am Fundament. Welche Pflege
brauchen wir? Ist eine der zentralen Fragen. Wie können individuelle
Bedürfnisse besser berücksichtigt werden? Nicht jeder Hilfsbedürftige
will partout täglich rasiert werden, nur weil dies im
Leistungskatalog der Kassen so vorgesehen ist. Pflege heißt mehr als
"satt und sauber". Die Fachleute kritisieren seit Jahren das in
Minuten gefasste, allzu starre Versorgungsraster. Allein es fehlt die
Einigung auf einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff. Er muss neben
körperlichen Beeinträchtigungen auch psychische Erkrankungen
erfassen, wie das Beispiel Demenz sichtbar macht. Um all das drückt
sich die Koalition. Sie begnügt sich mit Finanzrochaden.
Regierungskunst sieht anders aus.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

362033

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: NRW - kein Land für Kinder Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning: Zum 8. März (Weltfrauentag) und 20. September (Weltkindertag) versprechen Politiker gerne Wohltaten für Familien. Die jüngste Statistik zeigt: Den Reden folgen kaum Taten. Die westdeutschen Länder tun viel zu wenig, um ausreichend Kita-Plätze zu schaffen. Das Ziel, bis 2013 für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Platz anzubieten, werden sie deutlich verfehlen. Schlusslicht ist seit Jahren Nordrhein-Westfalen - ausgerechnet das Land, in dem die meisten Kinder leben. Die mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Für jeden ist etwas dabei Regensburg (ots) - Der Koalitionsgipfel im Kanzleramt stand etwas im Schatten der vorangegangenen spektakulären Euro-Rettungsaktionen auf internationaler Bühne. In Berlin wurden nun wieder kleinere, nationale Brötchen gebacken. Nach den monatelangen Hakeleien um die nächsten Schritte in der Steuerpolitik, bei Pflege oder Betreuungsgeld muten die Beschlüsse vom Sonntagabend fast schon überraschend an. Sie wurden nach dem Motto getroffen: Für jeden muss etwas dabei sein, keiner darf leer ausgehen. Rechtzeitig vor den Parteitagen von mehr...

  • Bosbach (CDU): Union weiter gegen Volksentscheide auf Bundesebene/ Oppermann (SPD): Volksabstimmungen ins Grundgesetz Bonn/Berlin (ots) - Wolfgang Bosbach hat sich gegen Volksentscheide bei komplizierten Gesetzen ausgesprochen. "Direkte Demokratie ist hoch populär, aber sie kann problematisch sein, wenn sie auf sehr komplexe Entscheidungen reduziert werden, auf ein Ja oder Nein", sagte der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags Wolfgang Bosbach in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN (Ausstrahlung heute, Montag, 07. November 2011, 22.15 Uhr). "Die Union ist weiter der Auffassung, dass sich die repräsentative Demokratie in Deutschland bewährt mehr...

  • Rheinische Post: Italiens Schicksal Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann: Es ist gewiss gewagt, die Politik eines ganzen Landes auf eine einzelne Person zu reduzieren, aber bei Silvio Berlusconi ist eine Ausnahme angebracht. Wenige Politiker haben Italien so geprägt und gleichzeitig so polarisiert wie er. Sein Rücktritt, der mit jedem Tag wahrscheinlicher wird, wäre eine echte Zäsur, vergleichbar mit dem Ende der Regierungszeit von Helmut Kohl. Nicht vergleichbar ist freilich die Bilanz der beiden. Auch wenn Berlusconi in Wahrheit nicht die politische mehr...

  • Rheinische Post: Teure Symbolpolitik Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler: Kanzlerin Angela Merkel schwört auf ihre Methode der kleinen Schritte, mit denen sie beharrlich auf ein bestimmtes Ziel zusteuert. Doch die Schritte, auf die sich die Koalitionäre am Sonntagabend verständigt haben, sind längst beliebig klein geworden. Sie stehen obendrein in einem merkwürdigen Kontrast zu den Bewertungen durch die führenden Politiker der Koalition, die von Durchbruch und wiedergewonnener Handlungsfähigkeit der Bundesregierung faseln. Tatsächlich sind die sechs mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht