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Umwelt- und Sozialverbände fordern mehr Grün in sozial benachteiligten Stadtteilen

Geschrieben am 03-11-2011

Berlin (ots) - Erster bundesweiter Kongress für
Umweltgerechtigkeit und biologische Vielfalt in Berlin - Resolution
zur bewussten Verknüpfung des Engage-ments für soziale und
ökologische Chancengleichheit - Nachhaltige Stadtentwicklung und mehr
Naturraum in sozialen Brennpunkten schaf-fen

Berlin, 3. November 2011: Umwelt- und Sozialverbände fordern von
der Politik, beim Kampf um soziale Chancengleichheit die Herstellung
von Umweltgerechtigkeit stärker in den Blick zu nehmen. Das geht aus
einer gemeinsamen Resolution von Umwelt- und Sozialverbänden hervor,
die heute anlässlich des ersten bundesweiten Kongresses
"Umweltgerechtigkeit und biologische Vielfalt" in Berlin
verabschiedet wird. Das Treffen von Expertinnen und Experten aus
Umwelt- und Sozialverbänden, Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen aus Politik und Wirtschaft wird
von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) organisiert.

Neben der DUH beteiligen sich der Deutsche Naturschutzring (DNR),
als Dachver-band der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände, der
Naturschutzbund-Nordrhein-Westfalen (NABU-NRW), der Naturschutzbund
Bundesverband (NABU), der Bund für Umwelt- und Naturschutz
Deutschland (BUND), das Kompetenznetzwerk Stadtökologie (Conturec)
und der Sozialverband Deutschland (SoVD) an dem Kongress. Hintergrund
des zweitägigen Treffens ist die Sorge, dass soziale Randgruppen,
Niedrigverdiener und Bewohner sozialer Brennpunkte in Städten immer
mehr vom Leben in der Natur und den sich daraus bietenden Bildungs-
und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden.

In ihrer Erklärung "Mehr soziale und ökologische
Chancengleichheit: Die soziale Dimension biologischer Vielfalt geht
uns alle an!" machen die beteiligten Organisationen gemeinsam darauf
aufmerksam, dass auch in Deutschland umweltbezogene Ungleichheiten
existieren. "Erstmals fordert ein übergreifendes Bündnis aus Umwelt-
und Sozialverbänden ökologische und soziale Gerechtigkeit aus einer
gemeinsamen Perspektive zu betrachten. Das ist ein gelungener Auftakt
zu einer milieuübergreifenden Diskussion und Problembewältigung in
Sachen Umweltgerechtigkeit", so Harald Kächele Bundesvorsitzender der
DUH. Gefördert wird der Kongress von Bundesumweltministerium und
Umweltbundesamt.

"Naturflächen in sozial benachteiligten Quartieren sind
Mangelware. Dabei werden sie besonders dort dringend benötigt. Hinzu
kommt, dass Arme und sozial Benachteiligte häufiger Lärm und Abgasen
ausgesetzt sind als Bessergestellte. Die soziale Lage er-langt so
unmittelbar Einfluss auf die Gesundheit der Betroffenen", erläutert
der Leiter Kommunaler Umweltschutz der DUH, Robert Spreter.
Innerstädtische Parkanlagen und Grünzonen bieten den Menschen viele
Vorteile: Feinstaubreduktion, Verbesse-rung des Mikroklimas,
Gelegenheit zur Bewegung im Grünen, Raum für Entspannung,
Kommunikation, Sport und Spiel.

"Naturschutz in der Stadt erfüllt eine soziale und eine
ökonomische Funktion. Sie geht über den rein ökologischen Nutzen weit
hinaus", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
"Ökosystemleistungen nutzen auch dem Menschen und wirken sich
för-derlich auf die Gesundheit aus", betont Herbert Lohner vom BUND.
Studien bescheinigen Menschen mit Zugang zur Natur ein besseres
Immunsystem, sie sind körperlich aktiver und entsprechend weniger
übergewichtig. Schulkinder, denen Naturflächen zur Verfügung stehen,
haben eine bessere Konzentrationsfähigkeit. Helga Inden-Heinrich vom
DNR: "Zu einem nachhaltigen Lebensstil gehört auch öffentliches Grün.
Aber gerade sozial benachteiligte Menschen sind häufiger als andere
von den Dienstleistungen ausgeschlossen, die das öffentliche Grün
erbringt."

Nach Überzeugung der Verbände ist auch das Naturbewusstsein sozial
Benachteiligter in der Regel geringer ausgeprägt. Kindern aus
finanziell schlechter gestellten Haushalten fehlt so oft von Anfang
an die Möglichkeit, einen intensiveren Bezug zur Natur herzustellen
und die kostenlosen Lern- und Entwicklungschancen vor ihrer Haustür
wahrzunehmen. "Soziale und gesundheitliche Ungleichheit sind nicht
voneinander zu trennen. Eine nachhaltige Stadtentwicklung, die
soziale und ökologische Chancengleichheit im Blick hat, muss
wohnortnahe Angebote hierzu im direkten Lebensumfeld der Menschen
schaffen", sagt Adolf Bauer, Präsident des SoVD.

In ihrer gemeinsamen Resolution fordern die Verbände, dass
naturnahe Freiräume in urbanen Quartieren verstärkt erhalten werden
und die biologische Vielfalt als wichtiges Ziel in die
Stadtentwicklungspolitik integriert werden muss. Die Resolution kann
weiterhin von Verbänden und Einzelpersonen unterzeichnet werden.
Informationen hierzu sind unter
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2718 zu
finden.

Der Kongress "Umweltgerechtigkeit und biologische Vielfalt" findet
vom 3. - 4.11.2011 in der Landesvertretung des Saarlands in Berlin
statt.



Pressekontakt:
Robert Spreter
Leiter Kommunaler Umweltschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell
Tel.: 07732 99 95 -0, Mobil: 0151 55016959, E-Mail: spreter@duh.de

Elke Jumpertz
Projektmanagerin Kommunaler Umweltschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell
Tel.: 07732 99 95 -0, E-Mail: jumpertz@duh.de

Daniel Eckold
Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178
Berlin
Tel.: 030 24 00 867-22, Mobil: 0151 55 01 70 09, E-Mail:
eckold@duh.de

Benedikt Dederichs
Pressesprecher, Sozialverband Deutschland, Stralauer Str. 63, 10179
Berlin
Tel.: 030 726 222 129, Fax: 030 726 222 328, E-Mail:
benedikt.dederichs@sovd.de

Herbert Lohner
BUND Landesverband Berlin, Crellestr. 35, 10827 Berlin,
Tel.: 030 78 79 00 24, E-Mail: lohner@BUND-Berlin.de

Helga Inden-Heinrich
Deutscher Naturschutzring, Stellvertretende Generalsekretärin,
Koblenzer Straße 65, 53173 Bonn
Tel.: 0228 35 02 796, E-Mail: Helga.inden-heinrich@dnr.de

Benjamin Bongardt
Referent für Umweltpolitik, NABU e.V., Charitéstr. 3, 10117 Berlin
Tel.: 030 28 49 84-1610, E-Mail: benjamin.bongardt@NABU.de


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