(Registrieren)

Gorleben: Greenpeace stellt Strafanzeige gegen Umweltminister Sander / Minister nimmt erhöhte Freisetzung radioaktiver Strahlung in Kauf

Geschrieben am 01-11-2011

Hamburg (ots) - Gegen den niedersächsischen Umweltminister
Hans-Heinrich Sander (FDP) hat Greenpeace heute bei der
Staatsanwaltschaft Hannover Strafanzeige gestellt. Die unabhängige
Umweltschutzorganisation wirft dem Minister vor, sich auf fehlerhafte
Strahlenwerte am Zwischenlager Gorleben zu berufen, damit weiterer
hochradioaktiver Atommüll aus der französischen Plutoniumfabrik La
Hague eingelagert werden kann. Gestern erklärte das niedersächsische
Umweltministerium, es sähe keinen Anlass, eine Einlagerung
hochradioaktiven Atommülls in diesem Jahr abzusagen. "Sander nimmt
rücksichtslos erhöhte radioaktive Strahlung am Zwischenlager in Kauf.
Das ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch strafbar", sagt
Tobias Riedl, Atomexperte bei Greenpeace.

Sander ignoriert erhöhte Strahlenmesswerte am Zwischenlager
Gorleben

Greenpeace hat vergangene Woche belegt, dass das niedersächsische
Umweltministerium erhebliche Fehler bei der Berechnung der
Strahlenwerte am Zwischenlager gemacht hatte. Demnach könnte der
zulässige Strahlengrenzwert von 0,3 Millisievert am Zwischenlager
selbst ohne weitere Einlagerung hochradioaktiven Atommülls bis
Jahresende überschritten werden. Laut geltender Genehmigung für das
Zwischenlager müsste dies dazu führen, dass kein weiterer strahlender
Müll eingelagert wird. Trotz der Aufforderung in einem Offenen Brief
hat das Ministerium die Greenpeace-Berechnung ignoriert. Es beruft
sich auf seinen Strahlenmesswert von 0,233 Millisivert, den
Greenpeace widerlegt hat. Nach Einlagerung der für November geplanten
elf Castoren läge die diesjährige Strahlendosis laut Ministerium bei
0,235 Millisievert.

Keine Rücksicht auf Sicherheit der Bürger und Polizeibeamten

"Der Castortransport scheint Sander wichtiger zu sein als die
Sicherheit der Bürger und Polizeibeamten." sagt Tobias Riedl,
Atomexperte von Greenpeace. "Wir gehen davon aus, dass die
Staatsanwaltschaft diese Sache im Interesse der Bürger zügig aufklärt
und das Ministerium die Entscheidung über die Einlagerung der
Castoren zurücknehmen muss."

Nach Paragraph 311 Strafgesetzbuch macht sich strafbar, wer unter
Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten ionisierende Strahlen
freisetzt, die geeignet ist, Leib und Leben eines anderen Menschen
oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu schädigen. Nach Paragraph
311 Absatz 2 Strafgesetzbuch ist auch der Versuch strafbar.

Am 24. November startet voraussichtlich der Castortransport in La
Hague (Frankreich). Jeder Castor beinhaltet vier Mal so viel
Radioaktivität wie beim Super-GAU in Fukushima ausgetreten ist.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171
- 8891 096, oder Pressesprecherin Karoline Krenzien, Tel. 0171-8780
832. Die Strafanzeige und das Hintergrundpapier zu den erhöhten
Strahlenwerten finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

360938

weitere Artikel:
  • BPI fordert: Versorgungsdefizite im OTC-Bereich beseitigen Berlin (ots) - Anlässlich der Entscheidung des Bundessozialgerichts zur Erstattung rezeptfreier Medikamente für Hartz-IV-Empfänger fordert der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) dazu auf, dieses gravierende Versorgungsdefizit endlich zu beseitigen: "Die Kassen müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und den Versicherten unabhängig von deren Portemonnaie die für sie notwendige Therapie ermöglichen", sagt Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des BPI. "Verschreibungsfreie Arzneimittel wie zum mehr...

  • "Wirtschaftsrat erwartet konkretes Modell", erklärt der Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Wolfgang Steiger zur Debatte über eine mögliche Senkung des Solidaritätszuschlages Berlin (ots) - Zur Diskussion in der Koalition über eine mögliche Senkung des Solidaritätszuschlages erklärt der Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU e.V. Wolfgang Steiger: "Wirtschaftsrat erwartet konkretes Modell" "Die Bundesregierung hat bisher kein konkretes Modell vorgelegt, wie sie sich eine Senkung des Solidaritätszuschlages vorstellt. Daher wäre eine Beurteilung der Idee unseriös. Der Wirtschaftsrat erwartet ein konkretes Modell. Grundsätzlich spricht sich der Wirtschaftsrat für einen Abbau der Kalten mehr...

  • Pressestatement mit Gregor Gysi zur Volksabstimmung in Griechenland heute um 14:00 Uhr im Bundestag, JKH, vor Raum2732 Berlin (ots) - Volksabstimmung in Griechenland Pressestatement mit Gregor Gysi am 01. November 2011, 14:00 Uhr, JKH, vor Raum 2732 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gregor Gysi, äußert sich heute in einem Pressestatement zur von Ministerpräsident Papandreou angekündigten Volksabstimmung in Griechenland über die Vereinbarungen mit der EU. Pressestatement mit Gregor Gysi 01.11.2011, 14:00 Uhr JKH, vor Raum 2732 Zu diesem Statement lade ich Sie herzlich ein. mehr...

  • DStGB warnt vor übertriebenen Hoffnungen bei der Steuerschätzung - Mehreinnahmen sind noch nicht in den Kassen Berlin (ots) - Angesichts der im Rahmen der Steuerschätzung vermutlich prognostizierten Mehreinnahmen von 30 bis 40 Milliarden Euro bis zum Jahre 2015 warnt der DStGB vor zu vielen Hoffnungen. "Das Geld ist noch nicht in den Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden. Das gilt besonders vor dem Hintergrund vorhandener Risiken wie die Euro- und Bankenkrise sowie der unklaren Entwicklung der Weltwirtschaft", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin. Mögliche Steuermehreinnahmen werden aber nur dann die Finanzsituation mehr...

  • KORREKTUR Gorleben: Greenpeace stellt Strafanzeige gegen Umweltminister Sander / Minister nimmt erhöhte Freisetzung radioaktiver Strahlung in Kauf Hamburg (ots) - Achtung, korrigierte Version! Greenpeace hat heute bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg Strafanzeige gegen den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) gestellt, nicht bei der Staatsanwaltschaft Hannover. Gegen den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hat Greenpeace heute bei der Staatsanwaltschaft Lüneburg Strafanzeige gestellt. Die unabhängige Umweltschutzorganisation wirft dem Minister vor, sich auf fehlerhafte Strahlenwerte am Zwischenlager Gorleben zu berufen, damit weiterer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht