(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Zu den Maut-Plänen von Verkehrsminister Ramsauer / Das kommt nicht

Geschrieben am 04-10-2011

Cottbus (ots) - Man kann darauf ein kleines Vermögen wetten, eine
Tankfüllung etwa, einmal Parken am Frankfurter Flughafen oder eine
100 Kilometer lange Fahrt durch den Parcours kommunaler Blitzanlagen,
aber die Pkw-Maut kommt in Deutschland nicht. Dabei ist die Forderung
nach einer Maut eigentlich sachlich gut begründet - nämlich damit,
dass die deutschen Autofahrer als Touristen im Ausland überall
geschröpft werden, während die Auslandstouristen auf deutschen
Autobahnen ihre Fahrspur gratis genießen und die unserige verstopfen.
Und sicher wird Verkehrsminister Peter Raumsauer sie kostenneutral
gestalten, indem er im Gegenzug die Kfz-Steuer ganz oder teilweise
senkt. Nur so kriegt man ja den Vorteil der Ausländer neutralisiert.
Alles also sinnvoll. Und doch widerspricht die Maut fundamental dem
Gefühl jedes Automobilisten. Der fühlt sich genug geschröpft, ob beim
Tanken, beim Parken oder durch die Blitzer. Der empfindet die Maut
nur als weitere Abzocke. Ein Obolus für das konkrete Fahren ist
außerdem etwas anderes, als eine abstrakte jährliche Steuer für das
Auto, die man schnell vergessen hat. Die Steuer ist übrigens
sozialer, schröpft sie doch den Besitzer des dicken Wagens mehr als
den des Kleinwagens, während die Maut da keine Unterschiede kennt. In
Ramsauers Bayern mag das Gefühl der Rache gegenüber den nahen
Österreichern alle diese Gefühle überwiegen, im Rest der Republik
sieht es anders aus. Da kann die Maut das schon gut gefüllte Fass der
Verärgerung über die schwarz-gelbe Regierung leicht zum Überlaufen
bringen. Für 76,50Euro, kurz vor der Wahl. Angela Merkel ist
doch nicht blöd.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

355982

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Welche Auswirkungen das Urteil zur Fernsehvermarktung haben könnte / Murphys Gesetz und der FCE Cottbus (ots) - Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Vermarktung von Fernsehrechten im Profifußball sorgt für Aufruhr: Einige Medien vergleichen die vor Gericht erfolgreiche britische Wirtsfrau Karen Murphy schon mit Jean-Marc Bosman. Der belgische Fußballer hatte 1995 vor der gleichen Instanz erwirkt, dass Profis nach Vertragsende ablösefrei die Vereine wechseln dürfen. Danach waren die Spieler-Gehälter in die Höhe geschossen, die Branche musste sich völlig neu sortieren. Nun lautet die Frage: Wird Fußball im TV bald billiger? mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Urteil im Fall Knox Bielefeld (ots) - Das Gericht hat entschieden. Nach dem Schuldspruch 2009 mit langen Haftstrafen wurden Amanda Knox und ihren Ex-Freund nun in zweiter Instanz vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Die im ersten Prozess vorgelegten Beweise entpuppten sich in der Berufungsverhandlung als falsch oder unbrauchbar. Dieser Widerspruch lässt die italienischen Ermittler ebenso wie die Justiz in einem denkbar schlechten Licht erscheinen. Haben sich Polizei und Staatsanwaltschaft vor zwei Jahren vom öffentlich Druck derart beeinflussen lassen, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Peter Ramsauer Bielefeld (ots) - Peter Ramsauer lässt nicht locker. Unverdrossen wirbt er für eine Pkw-Maut und macht sich damit zum koalitionspolitischen Geisterfahrer. Denn die Maut steht weder im schwarz-gelben Koalitionsvertrag, noch findet die Idee Unterstützung bei Kanzlerin Angela Merkel. Warum auch, wo die Autofahrerlobby doch schon Alarm schlägt. Allein der ADAC zählt 17 Millionen Mitglieder. Eine so große Wählergruppe vergrätzt man nicht ohne Not. Zumal die Befürchtung, der deutsche Autofahrer solle mal wieder gemolken werden, noch nicht mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kanzleramtsminister Pofalla Bielefeld (ots) - Mehr als eine Woche hat der Kanzleramtsminister geschwiegen. Gestern bezog Ronald Pofalla (CDU) über die »Bild«-Zeitung zum ersten Mal öffentlich Stellung. Das war genau acht Tage zu spät. Pofalla hat sich selbst disqualifiziert, als er nach der Sitzung der NRW-Landesgruppe am 26. September seinen Parteikollegen Wolfgang Bosbach übelst beschimpfte. Nun ist die Diskussion um Pofalla derart aus dem Ruder gelaufen, dass nur zwei Möglichkeiten bleiben: Entweder die Bundeskanzlerin entlässt ihren engen Vertrauten, oder mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Europa / Dänemark / Grenzen Osnabrück (ots) - Schluss mit Mätzchen Endlich. Dänemark kehrt auf den Weg der Vernunft zurück. Die Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt korrigiert den gefährlichen Kurs ihres Vorgängers Lars Løkke Rasmussen, der sich von den dänischen Rechtspopulisten zu ausländerfeindlichen Mätzchen treiben ließ. Dem Ansehen Dänemarks hat er damit schwer geschadet. Die Dänen drohten zum Schmuddelkind der EU zu werden, das in Brüssel im Abseits steht. Die neue Regierungschefin Thorning-Schmidt zieht jetzt die Notbremse. Sie bricht in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht