Begehrtes Industriemetall: Kupferversorgung trotz steigender Nachfrage gesichert - Recycling: Bei einem Großteil der Metalle wird nicht einmal eine Quote von einem Prozent erreicht (mit Bild)
Geschrieben am 23-09-2011 |   
 
 Düsseldorf (ots) - 
 
   Die weltweite Nachfrage nach Kupfer ist ungebrochen.Insgesamt  
wurden im vergangenen Jahr mehr als 19 Millionen Tonnen des  
Industriemetalls verwendet, meldet die Wirtschaftsvereinigung Metalle 
in ihrem aktuellen Geschäftsbericht. Die Kupferindustrie profitierte  
dabei von dem anhaltend hohen Bedarf in Schwellenländern wie China  
und Indien. Doch die hohe Nachfrage nach Kupferprodukten bereitet  
vielen Verantwortlichen zunehmend auch Sorgen: Reichen die  
vorhandenen Kupferressourcen aus, um den global stark wachsenden  
Bedarf abzudecken? Das Deutsche Kupferinstitut sowie Experten aus  
Wissenschaft und Industrie können hier nun Entwarnung geben: Auch  
wenn in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Kupfer weiter steigen 
wird, ist die geologische Versorgung gesichert. Nicht nur die  
Entdeckung neuer Vorkommen und verbesserte Abbaumethoden werden in  
Zukunft die Reserven stärken, sondern auch eine effizientere Nutzung  
des Recyclings: "Urban Mining" heißt hier das Gebot der Stunde. 
 
    Kupfer ist als Funktionswerkstoff unverzichtbar: Die Einsatzmenge 
des Rohstoffs in einer Gesellschaft gilt auch heute noch als  
Indikator für den Industriealisierungsgrad eines Landes. Ob  
Stromversorgung, erneuerbare Energien, Verkehr- und Transportwesen,  
Maschinen oder elektronische Anwendungen - ohne Kupfer läuft so gut  
wie nichts. "Jeder Deutsche benötigt im Laufe seines Lebens mehr als  
eine Tonne Kupfer", so Dr. Anton Klassert, Geschäftsführer des  
Deutschen Kupferinstituts, "und der Einsatz neuer Technologien wie  
alternativer Energien und Elektromobilität wird auch in  
traditionellen Märkten zu einer steigenden Kupferverwendung führen". 
 
   Fortschreitende Exploration  
 
   Aus geologischer Sicht seien Verknappungsbefürchtungen bei  
mineralischen Rohstoffen jedoch unbegründet, entkräftet Dr. Henrike  
Sievers von der Deutschen Rohstoffagentur und der Bundesanstalt für  
Geowissenschaften in Hannover die Furcht vor einer Rohstoffkrise:  
"Solche Ängste, wie sie schon in den 1970er Jahren verbreitet wurden, 
haben sich wiederholt als falsch erwiesen. Allein die aktuell  
explorierten Rohstoffreserven und -ressourcen reichen noch für  
Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte."  
 
   Dazu kommt das Recycling: Deutschland hält bei der  
Wiederverwertung von Metallen weltweit eine führende Position.  
Bezogen auf den Gesamtverbrauch wird zum Beispiel für Stahl, Blei und 
Kupfer durch Einsatz moderner Technologien bereits heute ein  
Recyclinganteil von über 50 Prozent erreicht. "Im Vergleich der  
Industrienationen ist Deutschland führend im Recycling von Zink", so  
Sievers, "und bei Kupfer stehen wir an zweiter Stelle". 
 
   Bei einem Großteil der Metalle wird jedoch nicht einmal eine  
Recyclingquote von einem Prozent erreicht. Ulrich Didszun,  
Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung,  
kritisiert deshalb die europäische Recyclingpolitik. Er verweist  
darauf, dass nur mit effizienten Sammel- und Aufbereitungssystemen  
möglichst viele Sekundärrohstoffe dem Abfall entzogen und dem  
Wirtschaftskreislauf zugeführt werden können. Beispielsweise werden  
momentan in Deutschland etwa 690.000 Tonnen Elektro(nik)-Altgeräte im 
Jahr gesammelt. Der tatsächliche Anfall an Altgeräten dürfte aber  
wesentlich höher liegen. Dabei finden sich dort wahre Schätze: allein 
in einer Tonne Mobiltelefone (etwa 10.000 Geräte) verstecken sich 150 
Kilogramm Kupfer. Und dennoch: Als sechstgrößter Produzent von  
Raffinadekupfer ist Deutschland nach wie vor auf den Import von  
Kupferschrott angewiesen - in diesem Segment ist das Land  
Nettoimporteur. Die EU und damit auch Deutschland ist zum Exporteur  
von Kupfer geworden: allein 900.000 Tonnen im Jahr 2009. Der Export  
nahm zwischen 2008 und 2009 um 30 Prozent zu. Deutschland hat 2009 im 
Vergleich zum Vorjahr 546 Prozent mehr Kupfer nach China exportiert. 
 
   Fraunhofer-Institut untersucht globalen Kupferfluss  
 
   Um festzustellen, wie sich die Kupferströme weltweit verteilen,  
hat die International Copper Association in New York - ein weltweiter 
Verband der Kupfererzeuger und -verarbeiter - das Fraunhofer-Institut 
für Systemforschung ISI in Karlsruhe mit einer Studie beauftragt. Zu  
den Zielen der Untersuchung gehören die Verbesserung der  
Kupferwertschöpfungskette, die Entwicklung überprüfbarer Modelle für  
den globalen Kupferfluss, die Schätzung des weltweiten  
Marktgleichgewichts sowie die Recyclingeffizienz des  
Industriemetalls. Heute wie auch in Zukunft werde danach  
Sekundärkupfer eine wichtige Rolle bei der weltweiten Versorgung  
spielen. Das bestätigt auch eine Studie, die das Fraunhofer-Institut  
zum Thema "Kupfer für Zukunftstechnologien" durchgeführt hat. Die  
Analyse untersucht den Verbrauch der geologischen Ressourcen von  
Kupfer bis zum Jahr 2050. Dabei wurden alle Kupferapplikationen  
einbezogen - mit besonderer Beachtung der Elektromobilität. "Ergebnis 
ist, dass die Kupfernachfrage durch die Entwicklung der  
Elektromobilität nur wenig beeinflusst wird." 
 
   Erschließung neuer Minen geplant 
 
   Laut einer Fraunhofer ISI-Studie werden im Jahr 2050 nur 40  
Prozent der Ressourcen verbraucht sein, die von der amerikanischen  
Einrichtung US Geological Survey (USGS) aktuell auf rund 3,7  
Milliarden Tonnen geschätzt werden. Allerdings erwarten die Forscher  
im Mittel einen Anstieg des Kupferbedarfes um 3,5 Prozent pro Jahr.   
Gerade in den Schwellenländern besteht hier noch riesiges Potenzial. 
 
    "Kupfer wird auch in Zukunft das wichtigste Funktionsmetall  
bleiben", fasst Klassert die Ergebnisse der Expertenrunde zusammen.  
"Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Kupfer auch langfristig zur  
Verfügung stehen wird. Nicht umsonst hat die Europäische Kommission  
Kupfer eindeutig nicht als kritischen Rohstoff eingestuft", so der  
Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts. Schon heute ist die  
Recyclingquote für Kupfer in Deutschland mit über 50 Prozent  
vorbildlich. Kupfer lässt sich ohne Qualitätsverluste beliebig oft  
wiederaufbereiten und kann damit problemlos erneut dem  
Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. Moderne Recyclingtechnologien  
verbessern zudem die erzielten Ergebnisse. 
 
   Energieeinsatz bis zu 90 Prozent geringer  
 
   "Durch Kupferrecycling werden nicht nur Rohstoffvorkommen  
geschont, sondern auch große Mengen an Energie gespart", sagt  
Klassert: "Der Energieeinsatz für die Gewinnung von Kupfer aus  
Recyclingmaterialien ist um bis zu 90 Prozent geringer als der für  
die Kupfergewinnung aus Erzen." Um den erwarteten erhöhten Bedarf an  
Kupfer zu decken, wird auch die Erschließung neuer Kupferminen  
weltweit vorangetrieben: "Zwischen 2010 und 2015 werden neue  
Kapazitäten von rund 250 Millionen Tonnen Kupferinhalt ihre  
Produktion aufnehmen", so Klassert: "Und dank der Rohstoffinitiative  
der Bundesregierung und der EU werden auch die politischen  
Rahmenbedingungen für einen freien Zugang zu den Rohstoffen  
definiert. Angst vor einer Verknappung, zumindest von Kupfer, braucht 
niemand zu haben." 
 
 
 
Pressekontakt: 
Birgit Schmitz, Leitung Kommunikation & Marketing, Tel: 0211-4796328, 
Email: bschmitz@kupferinstitut.de
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