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Continentale-Studie 2011: GKV-Versicherte erstmals seit 2004 wieder unzufriedener mit dem Gesundheitswesen

Geschrieben am 22-09-2011

Dortmund (ots) - Seit 2001 untersucht die "Continentale-Studie"
jährlich die Zufriedenheit der Deutschen mit ihrem Gesundheitswesen.
Erstmals seit dem Aufwärtstrend nach dem historischen Tief im Jahr
2004 hat die aktuelle "Continentale-Studie 2011" jetzt wieder eine
leichte, aber signifikante Verschlechterung des Stimmungsbildes der
gesetzlich Versicherten festgestellt: So sind 36 Prozent der
GKV-Versicherten mit den Leistungen des Gesundheitswesens unzufrieden
- 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Beim Preis sind es 47 Prozent
im Vergleich zu 44 Prozent im Vorjahr.

2004 war ein hartes Jahr für die gesetzlich Versicherten: Das
Gesundheitsmodernisierungsgesetz samt Einführung der ungeliebten
Praxisgebühr ließ die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen auf
ein trauriges Rekordhoch schießen. Über die Hälfte war mit den
Leistungen des Gesundheitswesens unzufrieden, drei Viertel mit dem
Preis. Allerdings: Schon 2005 stiegen die Zufriedenheitswerte unter
beiden Gesichtspunkten wieder leicht, von 2007 bis 2010 nahmen sie
deutlich zu.

In 2011 sieht dies anders aus, und hier bestätigen sich zwei
Beobachtungen: Erstens ist die Unzufriedenheit mit dem Preis stets
deutlich höher als die mit den Leistungen und zweitens verlaufen die
Entwicklungen bei Preis und Leistungen parallel.

Zusatzbeitrag der Kassen ist Ursache für schlechte Stimmung: "Ob
der aktuelle Anstieg der Unzufriedenheit mit Preis und Leistung des
Gesundheitswesens nur eine Momentaufnahme ist oder eine Trendumkehr,
lässt sich selbstverständlich noch nicht sagen - obwohl einiges dafür
spricht", so Rolf Bauer, Vorstandsvorsitzender des
Versicherungsverbundes Die Continentale. Denn im vergangenen
Jahrzehnt ließ sich Folgendes beobachten: Immer dann, wenn die
GKV-Versicherten ganz konkret mehr Geld bezahlen mussten, waren sie
deutlich unzufriedener. Bestes Beispiel dafür war die Einführung der
Praxisgebühr. Bei Steigerungen des Beitragssatzes hingegen, die unter
dem Strich für den einzelnen viel teurer sind, wurde dieser Effekt
nicht beobachtet. Es liegt also nahe, dass die Tatsache, dass bereits
eine Reihe von Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erhoben haben, zum
Anstieg der Unzufriedenheit geführt hat.

Dazu kommt, dass die GKV-Versicherten nach wie vor in allen
abgefragten Punkten die Zukunft des Gesundheitswesens unverändert
düster sehen. So meinen seit Jahren stets mehr als 70 Prozent der
GKV-Versicherten, dass es eine ausreichende medizinische Versorgung
durch die GKV nicht mehr gibt oder geben wird. In 2011 sind 76
Prozent dieser Meinung, 2010 waren es 74 Prozent. Darüber hinaus sind
aktuell 85 Prozent der GKV-Versicherten der Ansicht, eine gute
medizinische Versorgung gebe es bereits jetzt nur durch private
Vorsorge oder werde es künftig nur so geben - 2010 waren es 87
Prozent. 90 Prozent sagen heute, dass sie für eine gute Versorgung
über die GKV-Beiträge hinaus viel Geld bezahlen müssen oder künftig
dazu gezwungen sein werden. Dies ist ein Prozentpunkt weniger als im
Vorjahr. Und letztlich sind 79 Prozent der Ansicht, dass ein großer
Teil der Bevölkerung schon jetzt oder künftig nicht mehr vom
medizinischen Fortschritt profitiere. 2010 lag dieser Wert ebenfalls
bei 79 Prozent.

Rolf Bauers Fazit: "Diese Ergebnisse können niemanden freuen, denn
zur Erhaltung unseres einzigartigen Gesundheitswesens brauchen wir
nicht nur eine starke und gesunde PKV, sondern eine ebenso
aufgestellte GKV mit entsprechender Akzeptanz ihrer Versicherten. Da
aber die Erhebung des Zusatzbeitrages von allen Kassen letztlich
politisch gewollt ist, steht leider zu befürchten, dass entsprechend
auch die Unzufriedenheit weiter ansteigen wird. Das ist speziell vor
dem Hintergrund der gleichbleibend negativen Zukunftssicht der
Menschen besorgniserregend."

Zur Studie:

Die "Continentale-Studie 2011" wurde, wie schon in den vergangenen
Jahren, in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS
Infratest umgesetzt. Die Studie wird seit dem Jahr 2000 jährlich
durchgeführt und ist mit ihren immer gleichen Trendfragen die
langfristigste empirische Betrachtung des Gesundheitswesens durch die
Versicherungsbranche. Zur aktuellen "Continentale-Studie 2011" wurden
bundesweit repräsentativ 1.297 Personen befragt. Alle
Continentale-Studien und die dazugehörigen Infografiken stehen unter
www.continentale.de im Pressebereich zum Download als PDF-Dokument
bereit.



Pressekontakt:
Bernd Goletz
Versicherungsverbund Die Continentale
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: 0231/919-2255
presse@continentale.de


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