(Registrieren)

Mindener Tageblatt: Kommentar zu Schuldenkrise und kein Ende / Gratwanderung

Geschrieben am 12-09-2011

Minden (ots) - Die Politik ist um ihre Rolle in der
Euro-Schuldenkrise nicht zu beneiden. Jeder Experte hat zum Thema
mindestens eine Meinung, oft abends schon wieder eine andere als
morgens. Die Finanzmärkte beäugen argwöhnisch auch noch den kleinsten
Interview-Nebensatz, um einen Vorwand für die nächste
Spekulations-Offensive zu haben. In den Parteien laufen die Fronten
kreuz und quer. Wichtigtuer, Populisten und Möchtegern-Experten
nutzen jede Aufmerksamkeitschance. Die Bevölkerung fürchtet um ihr
Erspartes und reagiert allergisch auf sich jagende Chaos-Meldungen.
Die wiederum sind das ganz spezielle Geschäftsmodell von
Haudrauf-Medien aller Art, andere folgen im Trott. Im Ausland ist
europäische Solidarität gefragt, im Inland Soliditäts-Rigorimus und
Risiko-Vermeidung. Nur gibt es leider überhaupt keine Handlungsoption
ohne schwere Risiken - und jeder Experte hat, siehe oben, eine andere
Meinung. In dieser Situation wäre politische Führung auch dann schon
eine Gratwanderung, wenn man das eigene Lager verlässlich hinter sich
wüsste. Da dies ebenso desorientiert ist wie alle anderen, ist das -
Basta hin, Überzeugung her - ein frommer Wunsch. Dass die intern
nicht minder uneinige Opposition heilfroh ist, gerade nicht haftbar
gemacht werden zu können, kaschiert sie gekonnt mit dem Ausnutzen
auch noch der kleinsten innerkoalitionären Meinungsverwerfung, um
"endlich ein Machtwort" einzufordern. Fakt ist: Die griechische
Schuldenkrise treibt auf einen neuen Höhepunkt zu. Wie immer er
diesmal bewältigt wird - ein Ende der europäischen Schuldenkrise ist
damit noch längst nicht in Sicht. Mit einer derart komplexen
Ursache-Wirkungs-Problematik ist eine an den Erregungsmechanismen von
Ehec-, Sars- oder Vogelgrippe-Dramen geschulte Öffentlichkeit jedoch
offenkundig noch überforderter als das politische und wirtschaftliche
System. Entschieden werden muss trotzdem. Möglichst ohne Hysterie,
bitte.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

351824

weitere Artikel:
  • Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" zur K-Frage in der SPD Berlin (ots) - Sigmar Gabriel hat jetzt in einem Interview eine bemerkenswerte Selbstverständlichkeit geäußert. Er traue sich die Kanzlerkandidatur zu. Nun ja. Was sonst. Dass im Moment so viel zur Schau getragene Ruhe an der Spitze der SPD herrscht, ist eine Frage der Opportunität. Ruhe nützt im Moment allen. Der nächste sozialdemokratische Sturmtief könnte aber bald aufziehen. Es trägt den Namen Wowereit. Pressekontakt: Berliner Zeitung Bettina Urbanski Telefon: +49 (0)30 23 27-9 Fax: +49 (0)30 23 27-55 33 berliner-zeitung@berlinonline.de mehr...

  • Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" hält die Änderung des Stasi-Unterlagengesetzes für falsch Berlin (ots) - Wo ein Wille ist, da ist im Rechtsstaat nicht immer ein Weg. Auch Gauck und Birthler haben ihn gesucht. Als sie erkannten, dass das Recht auf der Seite der 47 Bediensteten stand, haben sie das akzeptiert. Jahn hat das vom ersten Tage an verweigert. Weil auch er keinen Weg finden konnte, hat er sich jetzt einen machen lassen: Mit einem neuen Passus im Stasi-Unterlagengesetz sollen andere Behörden de facto gezwungen werden, die ehemaligen Stasi-Leute zu übernehmen. Mag es dann auch Recht sein, recht und billig ist es mehr...

  • WAZ: Ist der Euro kein Deutscher mehr? - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Wenn urplötzlich nun die Bundesregierung öffentlich über eine Pleite der Griechen spekuliert, verbirgt sich dahinter womöglich ein Ablenkungsmanöver. Vielleicht geht es ja schon gar nicht mehr um die Griechen, sondern längst um etwas, das schwerer wiegt: die Verfassung des Euro. Das Ende der D-Mark und die Einführung des Euro wurde den Deutschen mit dem Versprechen schmackhaft gemacht, die neue Europäische Zentralbank (EZB) werde so unabhängig sein wie die deutsche Bundesbank. Mit dieser Unabhängigkeit ist es nicht mehr...

  • Neues Deutschland: zur Debatte um Griechenlands Sparpolitik Berlin (ots) - Stellen Sie sich vor, Sie wollen bei Rot über eine Ampel gehen und ein daneben stehender Polizist ermahnt Sie, gefälligst bis Grün zu warten. Wie gefordert, überqueren Sie erst dann die Straße, doch ein rücksichtsloser Autofahrer fährt Sie an. Was würden Sie wohl sagen, wenn der Polizist Ihnen statt dem Autofahrer einen Strafzettel überreicht? Ähnlich ergeht es jetzt der griechischen Regierung. Sie hat sich dazu verpflichtet, brutale Sparmaßnahmen durchzuführen, um das Haushaltsdefizit deutlich zu senken. Daran mehr...

  • Rheinische Post: Gladbachs Daems: "Es macht viel Spaß" Düsseldorf (ots) - Filip Daems, Kapitän von Borussia Mönchenglabdach, hat derzeit viel Freude an seiner Arbeit. "Es macht viel Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Man geht mit einem guten Gefühl in die Spiele - und die Gegner wissen, dass es nicht leicht ist, Tore gegen uns zu erzielen", sagt der 32-jährige Belgier in einem Interview mit der Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Gladbach ist Tabellendritter mit zehn Punkten und hat in fünf Spielen erst drei Gegentore bekommen. Der dienstälteste Profi im Kader der Gladbacher nennt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht