(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Fluch des Franken

Geschrieben am 06-09-2011

Düsseldorf (ots) - Lange wurde die Schweiz beneidet: Immer mehr
Kapital flüchtete in das Alpenland, immer stärker wurde seine
Währung. Doch zuletzt spürten die Schweizer die Schattenseiten dieser
Entwicklung. Der Franken wurde so stark und die Schweizer Waren im
Ausland wurden so teuer, dass sich ein Fünftel der helvetischen
Exportfirmen bedroht sah. Nun hat die Notenbank die Notbremse
gezogen. Erstmals seit langem verordnet sie ihrer Währung einen
festen Wechselkurs, den sie mit massiven Franken-Verkäufen
verteidigen will. Sie setzt darauf, dass schon ihre Ankündigung
reicht, um verängstigte Anleger und Spekulanten von weiteren
Franken-Käufen abzuhalten. Die Maßnahme ist gescheit. Die Schweizer
konnten nicht länger mit ansehen, wie Finanzmärkte sie zum Spielball
der besonderen Art machten. Das Schicksal der Schweiz sollte aber
auch all denen eine Mahnung sein, die angesichts der ungelösten
Eurozonen-Krise für Deutschland eine Rückkehr zur D-Mark fordern. Das
wäre nicht nur politisch unvernünftig, sondern auch ökonomisch
bedrohlich. Die neue deutsche Währung würde stark aufwerten, deutsche
Exporteure würden bedroht. Eine starke Währung kann, wie das Beispiel
Schweiz zeigt, eben auch ein Fluch sein.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

350812

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Arbeit für den Ruhestand Düsseldorf (ots) - Beim Thema Altersarmut ist die Politik in der komfortablen Lage, dass sie nicht in großem Stil Linderung herbeiführen muss, sondern vorbeugen kann. Die Aufgabe für die Zukunft ist allerdings enorm: Ab etwa 2020 gehen vor allem im Osten jene Jahrgänge in Rente, die gebrochene Erwerbsbiografien haben. Zeiten von Arbeitslosigkeit, geringe Löhne und Selbstständigkeit mit geringem Einkommen drücken die Renten. Es ist höchste Zeit, dass die Politik dieser Entwicklung gegensteuert. Als wichtigstes Signal sollte von den mehr...

  • Rheinische Post: Etat-Illusionen Düsseldorf (ots) - Die Haushaltswoche im Bundestag ist die Gelegenheit zur Abrechnung mit dem finanzpolitischen Kurs der Bundesregierung. Entsprechend wuchtig legen sich deshalb die Parlamentarier ins Zeug, um je nach parteipolitischer Zugehörigkeit den Etat als Stabilitätsanker zu loben oder als ungerechtes Schuldenmonster zu geißeln. Doch die üblichen Rituale gehen dieses Mal am Kern der künftigen Probleme vorbei. Längst hat sich die Kasse der Bundesrepublik zum Garantiegeber der gemeinsamen europäischen Währung gewandelt. Das mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock) zu Finanz- und Eurokrise Rostock (ots) - Nein, Europa ist mental und organisatorisch nicht reif für die Vereinigten Staaten von Europa, in die einige politische Träumer die alte EU beamen wollen, weil sie meinen, im europäischen Allerlei-Eintopf sei man vor den bösen Rating-Agenturen und Spekulanten sicher. Dennoch sollte Deutschland am Euro festhalten, auch wenn es weniger von der neuen Währung als vom europäischen Binnenmarkt profitiert. Das gehört ebenso zur Wahrheit wie es in der Euro-Krise nicht - wie einige Politiker suggerieren - um Krieg und Frieden mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Mecklenburg-Vorpommern Bielefeld (ots) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) begibt sich auf dünnes Eis. Sein Buhlen um die Gunst der Linken ist grenzwertig. Zu betonen, dass die Partei in seinem Bundesland nicht mit den Spitzenkräften auf Bundesebene gleichzusetzen ist, ist zwar legitim. Sie jedoch bewusst kurz nach der Wahl ausdrücklich zu loben, weckt den Verdacht, dass er die möglichen Koalitionspartner hoffähig machen will. Beim Gedanken an einen ehemaligen SED-Bezirksleiter als Linke-Spitzenkandidat ist das mindestens mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur Gentechnik Ulm (ots) - Nein, viel Interpretationsspielraum lässt das Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht. Im Sinne eines vorsorgenden Gesundheitsschutzes verlangt es, dass Lebensmittel, die Genveränderungen enthalten, auch einer speziellen Zulassung bedürfen. Liegt die nicht vor, darf das Produkt nicht verkauft werden. Ob genverändertes Material zufällig oder absichtlich etwa in den Honig gelangte, spielt ausdrücklich keine Rolle. Es gilt die Nulltoleranz bei Verunreinigung. Daraus lässt sich der Erfolg des Imkers Karl-Heinz Bablok ableiten. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht