(Registrieren)

FT: Kommetar von Anette Asmussen: Vergessen wir die Opfer?

Geschrieben am 06-09-2011

Flensburg (ots) - Sühne und Strafe müssen Teil der öffentlichen
Diskussion um den entschärften Strafvollzug werden

von Anette Asmussen

"Da hat die Gemeinschaft eine Verantwortung", sagt Ingo Hurlin.
Der Leiter der Abteilung Strafvollzug im Kieler Justizministerium
nimmt für die Resozialisierung von Straftätern jeden Bürger in die
Pflicht. Jeder soll helfen, dass Menschen sich von ihrer kriminellen
Vergangenheit lösen können, dass sie nicht wieder straffällig
werden, sondern Teil der Gesellschaft. Jeder im Land soll den
reformierten, entschärften Strafvollzug mittragen.

Keine Frage, gelockerte Haftbedingungen und die Vorbereitung
Gefangener auf das Leben draußen mittels Arbeits- und Sozialtherapie
sind der richtige Weg, die Gemeinschaft vor gefährlichen
Rückfall-Tätern zu schützen. Die Bürger sollten das tolerieren. Der
Mann hat recht.

Dennoch ist da zunächst einmal die Verantwortung des Staates, das
gemeinschaftliche Bedürfnis nach Strafe für den Täter und Sühne für
die Opfer wegen eines schrecklichen Verbrechens zu stillen. Das ist
schließlich der Grund dafür, dass Menschen für Jahre im Gefängnis
landen. Und jeden Tag nehmen die Justizvollzugsanstalten diese
wichtige staatliche Aufgabe auch wahr. Nur dringt davon kaum etwas
nach außen. Wer weiß schon, was sich hinter dicken Mauern abspielt?
Wer kann beurteilen, ob Gefängnisstrafe tatsächlich Strafe ist oder
- angesichts der ständig verbesserten Haftbedingungen - doch eher zur
angenehmen Pause vom Alltag wird?

Strafvollzug hat eine wichtige Funktion in der Gemeinschaft. Die
Reformer sollten die Themen "Sühne und Strafe" deshalb schleunigst
auch zu ihren Themen in der öffentlichen Diskussion machen. Denn:
Täter, die ihre gerechte Strafe bekommen haben und Einsicht zeigen,
werden sicherlich mehr Solidarität erfahren, als "Gangster, die es
sich erst jahrelang mit Staatsknete gemütlich gemacht haben und jetzt
auch noch auf Kosten des Steuerzahlers therapiert werden".
Umgekehrt: Wer beim Thema Strafvollzug immer nur über Hilfen für den
Täter spricht und nicht über die Strafe für das Verbrechen, setzt
sich unnötig dem Vorwurf aus, er vergesse die Opfer.



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Anette Asmussen
Telefon: 0461 808-1060
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

350799

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Tarifen in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Der Streik-Erfolg der Coswiger Schwörer-Mitarbeiter darf eines nicht verdecken: Noch immer ist Sachsen-Anhalt ein Billiglohnland. Wenn ein Lohnplus von elf Prozent heißt, erst auf 76 Prozent des Niveaus zu kommen, das der selbe Unternehmer im Westen zahlt, wird deutlich, wie groß die Schere immer noch ist. Doch das wird nicht so bleiben. Die Unternehmen werden immer höhere Löhne zahlen müssen. Tun sie das nicht, werden sie im Werben um die besten Köpfe schnell ins Hintertreffen geraten. Bis zum Jahr 2016 werden in Sachsen-Anhalt mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Stichhaltige Argumente Kommentar zum Honig-Urteil Regensburg (ots) - Die Bienen sind sehr soziale, aber auch wehrhafte Wesen. Sie versorgen die Menschen mit köstlichem Honig, sie können aber auch ihren Giftstachel einsetzen, wenn sie in Gefahr geraten. Genau das ist vor dem Europäischen Gerichtshof passiert: Unsere Honigbiene und ein schwäbischer Imker haben mit stichhaltigen Argumenten Rechtsgeschichte geschrieben und die Giganten der Agro-Gentechnik in die Schranken verwiesen. Der freie Verkauf von Honig mit Genmais-Spuren muss gestoppt werden - im Interesse der Verbraucher völlig mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Eine Frage des Vertrauens Leitartikel zum Euro-Rettungssschirm Regensburg (ots) - Die Parallele drängt sich auf, gerade angesichts des bevorstehenden Jahrestags der Anschläge vom 11. September 2001: So wie vor knapp zehn Jahren ihr Vorgänger Gerhard Schröder muss Bundeskanzlerin Angela Merkel jetzt die Abweichler aus den eigenen Reihen unbedingt auf Kurs bringen. Die Situation ist ähnlich, doch die Methoden werden sich am Ende deutlich unterscheiden. Im Angesicht des Terrors hatte Schröder den USA damals spontan die uneingeschränkte Solidarität Deutschlands zugesagt. Als der Bündnispartner schließlich mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) Halle (ots) - Der Senat des Leibniz-Instituts hat in seinem Gutachten im Juli nicht nur eine Reform der wissenschaftlichen Ausrichtung am IHW gefordert. Auch die personellen Grundlagen dieser Reform müssten möglichst schnell geschaffen werden, so die Gutachter damals. Dass diese Empfehlungen nicht nur ernst, sondern auch sehr wörtlich zu nehmen sind, daran besteht kein Zweifel. Nur Blum selbst schien die Empfehlungen der Leibniz-Gutachter zunächst nicht ganz wörtlich zu nehmen. Dass Blum nun doch abtreten wird, ist insofern eine mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Schweizer Franken Halle (ots) - Der Leidensdruck war einfach zu groß. Wegen des starken Frankens brannte es in der Schweizer Wirtschaft an allen Ecken und Enden. Die Exporteure bangen um ihre Geschäfte, Touristen bleiben weg - und im Inland begann schon eine gefährliche Deflationsspirale, weil Handelsketten die Eidgenossen nur mit Billigstpreisen vom Einkauf im benachbarten Ausland abhalten konnten. Ob die faktische Koppelung des Franken an den Euro auf Dauer erfolgreich sein kann, wird sich zeigen. Klar ist aber: Der Luxus einer eigenen Währung im mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht