Qualität auf Kosten der Arbeitsrechte / Studie zeigt: Berufsbekleidungs- und Heimtextilindustrie missachtet Sozialstandards in der Herstellung ihrer Produkte
Geschrieben am 05-09-2011 |   
 
 Münster (ots) - Für rund 360 Milliarden Euro kauft die öffentliche 
Hand jährlich Waren und Dienstleistungen ein. Mit 16 Prozent des  
Bruttosozialproduktes haben die öffentlichen Haushalte daher eine  
beachtliche Marktmacht und sind bedeutende Auftraggeber für die  
Wirtschaft. Für die Arbeitsbekleidungs- und Heimtextilindustrie ist  
die öffentliche Hand eine wichtige Kundin, schließlich müssen  
BeamtInnen, PolizistInnen, Feuerwehrleute und Krankenhausangestellte  
von Kommune, Land oder Bund mit berufstauglicher Kleidung  
ausgestattet werden. 
 
   Doch nutzt die öffentliche Hand ihre Einkaufsmacht im Rahmen der  
öffentlichen Beschaffung für die Durchsetzung grundlegender  
Arbeitsrechte bei der Herstellung der öffentlichen Einkausgüter wie  
Kitteln, Uniformen, Sichherheitsschuhen und Helmen? Weit gefehlt! 
 
   Die Christliche Initiative Romero und die Kampagne für Saubere  
Kleidung haben in den vergangenen Monaten 28 deutsche  
Berufsbekleidungs- und Heimtextilunternehmen, von denen ein Großteil  
die öffentliche Hand beliefert, zum Thema Unternehmensverantwortung  
und Sozialstandards in der Produktionskette befragt - mit  
ernüchterndem Ergebnis. So verpflichtet sich etwa die Lion Apparel  
Deutschland GmbH, welche über die LH  
Bundeswehrbekleidungsgesellschaft mbH die deutsche Bundeswehr  
ausstattet, in ihrem Verhaltenskodex nur zur Zahlung eines  
"angemessen" Entgelts entsprechend dem gesetzlichen nationalen  
Mindestlohn. In der Regel reicht dieser für ein Leben in Würde jedoch 
nicht aus. HAIX, weltweit führender Hersteller von Funktionsschuhen  
und u.a. Lieferant der Polizei in NRW und norddeutschen  
Bundesländern, ebensowie viele andere VertreterInnen der Branche  
verzichten gänzlich darauf, sich mit einem Verhaltenskodex um die  
Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten in ihrer Produktion zu  
bemühen. 
 
   Bekannte Heimtextilunternehmen wie Ibena und Irisette reagierten  
erst gar nicht auf den Fragebogen - trotz mehrmaliger Nachfrage  
seitens der Kampagne. "Qualität und Produktivität haben absolute  
Priorität bei den Unternehmen, aber unter welchen Arbeitsbedingungen  
die Bekleidung hergestellt wird, ist ihnen schlichtweg egal", bringt  
Johanna Fincke, Referentin der Christlichen Initiative Romero, die  
erschreckenden Ergebnisse der Umfrage auf den Punkt. "Die Ausbeutung  
mit Steuergeldern muss aufhören!" 
 
   Dass es nicht unmöglich ist, soziale Verantwortung zu übernehmen  
und für die Einhaltung von Sozialstandards in der Produktionskette zu 
sorgen, zeigen einige wenige Ausnahmen: Das Kölner Unternehmen  
Bierbaum-Proenen, der Hersteller Schöffel und CJD Profashion,  
Mitglied der Kwintet-Gruppe und somit Teil des weltweit größten  
Berufsbekleidungsanbieters, verpflichten sich durch ihre  
Mitgliedschaft in der Multi-Stakeholder-Initiative Fair Wear  
Foundation (FWF) zur Einhaltung der Kernarbeitsnormen der  
Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und zur Zahlung eines  
Existenzlohns. "Es darf nicht bei diesen Einzelbeispielen bleiben",  
fordert Christiane Schnura von der Kampagne für Saubere Kleidung.  
"Sowohl die öffentliche Hand als auch die Hersteller von  
Berufsbeklei-dung und Heimtextilien sind verpflichtet ihrer sozialen  
Verantwortung endlich nachzukommen." 
 
   Die Studie finden Sie unter www.ci-romero.de und in Kürze unter  
www.saubere-kleidung.de 
 
 
 
Pressekontakt: 
Bei Rückfragen zu dieser Presse-Information wenden Sie sich bitte an: 
 
Joana Eink, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Christliche  
Initiative Romero (CIR), Breul 23, D - 48143 Münster, Fon ++49 - (0)2 
51 - 8 95 03, Fax ++49 - (0)2 51 - 8 25 41, E-Mail eink@ci-romero.de, 
Internet www.ci-romero.de 
 
Christiane Schnura, Kampagne für Saubere Kleidung, c/o VEM,  
Rudolfstr. 135, D - 42285 Wuppertal, Mobil: ++49 - (0) 171 20 60 386, 
Fon: ++49 - (0)202-89 004 316, E-Mail: ccc-d@vemission.org
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