Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Qual der Wahl
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 04-09-2011 |   
 
 Bielefeld (ots) - Dass die SPD in Mecklenburg-Vorpommern so gut  
abgeschnitten hat, liegt vor allem an der Beliebtheit von  
Ministerpräsident Erwin Sellering. Dabei hat der gebürtige Westfale  
einen harmoniesüchtigen und wenig aussagekräftigen Wahlkampf geführt. 
Doch in den Bundesländern geht es vor allem um die Identifizierung  
der Wähler mit dem Spitzenpersonal. Inhalte spielen da nur eine  
untergeordnete Rolle. Der zurückhaltende Wessi Sellering spiegelt die 
Seelenlage der Menschen im Land vortrefflich wider. Das liegt an  
seiner Mischung aus grundsolider Politik und Populismus. Die DDR will 
Sellering partout nicht als Unrechtsstaat bewerten. Das ist im Westen 
äußerst kritikwürdig, kommt aber im Osten gut an. Doch das Ergebnis  
ist auch der politischen Großwetterlage geschuldet und eine Ohrfeige  
für Schwarz-Gelb in Berlin. Rot-Grün liegt im Trend. Erstmals haben  
es die Grünen in den Schweriner Landtag geschafft. Dass es für  
Rot-Grün vermutlich trotzdem zu knapp wird, schmälert die Freude der  
Grünen nur unwesentlich. Die Linke hat im Nordosten unter dem  
Pragmatiker Holter leicht dazu gewonnen. Sie wird über jedes  
Stöckchen springen, um mit Sellering gemeinsam regieren zu dürfen.  
Der Landesvater hat nun die Qual der Wahl. Eine Fortsetzung von  
Rot-Schwarz ist nicht auszuschließen, schließlich wünscht sich die  
Mehrheit der Wähler im Nordosten genau diese Option. Die CDU hat  
stärkere Verluste hinnehmen müssen als erwartet. Seit der  
Bundestagswahl verliert die CDU in allen Bundesländern. Das größte  
Desaster spielt sich aber für die FDP ab, die auf ein Drittel  
geschrumpft ist. FDP-Chef Rösler wird große Probleme haben, diese  
Katastrophe Westerwelle allein zuzuschreiben. Die schlechteste  
Nachricht kommt von der NPD. Es sieht so aus, als wären die  
Rechtsradikalen wieder im Schweriner Landtag vertreten. 
 
 
 
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