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Greenpeace-Aktivisten bilden riesiges Menschenbanner in der Ostsee / Bundesministerin Aigner soll Meere schützen

Geschrieben am 25-08-2011

Hamburg (ots) - Im Meeresschutzgebiet Fehmarnbelt demonstrieren
heute 50 Greenpeace-Schwimmer für den Schutz von Schweinswalen und
für eine Erneuerung der europäischen Fischereipolitik. Im Wasser
formen die Aktivisten das internationale Seenotkürzel "SOS", auf
einem Schwimmbanner ist zu lesen "Rettet die Meere". Die Aktion
richtet sich an die für Fischerei verantwortliche Bundesministerin
Ilse Aigner (CSU). Das Landwirtschaftministerium will in Natura
2000-Schutzregionen weiterhin Stellnetz- und
Grundschleppnetzfischerei erlauben. Die Schutzgebiete wurden im Jahr
2004 ausgewiesen, um gefährdete Lebensräume und Tierarten zu
schützen.

"Frau Aigner hat die nötigen Mittel, um zur Lösung des
europäischen Fischereiproblems beizutragen, sie muss sie nur
einsetzen", sagt Greenpeace Meeresbiologe Thilo Maack. "Die Fischerei
muss raus aus dem Fehmarnbelt und allen anderen deutschen
Schutzgebieten. Das hilft den Schweinswalen, den Fischen und
letztendlich auch der Fischerei, denn in den Schutzgebieten können
sich die Fischbestände erholen."

Stellnetzfischerei in NATURA 2000-Meeresschutzgebieten illegal

Obwohl die Natura 2000-Gebiete als Schutzzonen ausgewiesen sind,
ist der Fischfang dort erlaubt. Besonders in Stellnetzen kommen immer
wieder Schweinswale um - die einzige heimische Walart. Wenn sich die
Tiere in den Maschen verheddern, können sie nicht mehr zum Atmen an
die Oberfläche schwimmen und ertrinken. Der Schweinswal ist in der
östlichen Ostsee inzwischen vom Aussterben bedroht. Durch die
zerstörerische Grundschleppnetzfischerei auf Scholle, Seezunge und
Krabben gehen auch viele junge Fische und andere Meerestiere in die
Netze. Diese werden später schwer verletzt oder tot als Beifang über
Bord geworfen. In der Nordseefischerei macht dieser Beifang bis zu
einer Million Tonnen Meerestiere jährlich aus.

Laut einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Rechtsexpertise
verstößt die Fischerei in den Natura 2000-Gebieten gegen geltendes
europäisches und nationales Gebiets- und Artenschutzrecht. Eine
Arbeitsgruppe des Bundesumwelt- und Landwirtschaftsministeriums hatte
im Juli Vorschläge für die Beschränkung der Fischerei in den
deutschen Meeresschutzgebieten veröffentlicht. Greenpeace bewertet
diese als unzureichend. Die Umweltschutzorganisation hält auch die
Ausrüstung der Netze mit so genannten Pingern für falsch, die mit
akustischen Signalen Schweinswale von den Netzen abhalten sollen.
Dadurch würden die Tiere aus dem für sie eingerichteten Schutzgebiet
vertrieben.

Die Gemeinsame Europäische Fischereipolitik (GFP) soll bis Ende
2012 reformiert werden. Greenpeace fordert den Abbau der
Überkapazitäten in der Fischfangflotte, wissenschaftsbasierte
Fangquoten und die Ausweisung großflächiger Meeresschutzgebiete, in
denen keine Fischerei stattfindet. Nur so ist zu garantieren, dass
sich die überfischten Bestände erholen und der Fischereisektor
langfristig überleben kann.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Thilo Maack Tel.
0171-8780 841 oder Pressesprecher Daniel Eckold, Tel. 0176-181 881
04. Fotos von der Aktion in der Ostsee erhalten Sie unter Tel.
040-30618 376. Das Greenpeace Webzine zu Fischerei und Schutzgebieten
finden Sie unter http://gpurl.de/V2M7d . Internet: www.greenpeace.de


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