| | | Geschrieben am 26-07-2011 BERLINER MORGENPOST: Körting muss einen klaren Schnitt machen - Leitartikel
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 Berlin (ots) - Wie selbstgefällig hat sich der Berliner
 Innensenator Ehrhart Körting (SPD) vor zwei Wochen gegeben. Man habe
 "halt mal verloren", sagte Körting Mitte Juli zu der Entscheidung des
 Verwaltungsgerichts, das die Besetzung des Polizeipräsidenten-Postens
 für fehlerhaft erklärt und ein neues Auswahlverfahren verlangt hatte.
 Körting wies jeden Fehler weit von sich, kündigte an, dass er
 Rechtsmittel gegen die Gerichtsentscheidung prüfen lasse, und
 erklärte wenig demütig: "Jeder hat das Recht, seine Rechtsauffassung
 prüfen zu lassen. Auch der Staat." Am gestrigen Dienstag hat Körting
 dann das getan, was schon vor 14 Tagen schlau gewesen wäre: Er gab
 bei der Auswahl des künftigen Berliner Polizeipräsidenten Fehler zu,
 verzichtete auf Einspruch gegen die Gerichtsentscheidung und kündigte
 ein neues Verfahren an. Richtig so. Aber leider macht Körting wieder
 nur einen halben Schritt. Ganz richtig und vor allem einsichtig wäre
 es, wenn Körting das Verfahren vollständig aufrollen würde. Also die
 Stelle neu ausschreiben würde, womit auch neue Bewerber - wie
 beispielsweise die Vizepräsidentin der Berliner Polizei, Margarete
 Koppers - zum Zuge kämen. Doch Körting stellt sich einmal mehr stur,
 er will unbedingt seinen Kandidaten Udo Hansen, selbst SPD-Mitglied,
 durchsetzen. Deshalb soll nach dem Willen des Innensenators jetzt -
 wie vom Gericht gefordert - eine Auswahlkommission die Gespräche mit
 den Bewerbern führen. Die Experten werden mit Hansen und mit dem
 unterlegenen Mitbewerber Klaus Keese, derzeit Leiter der Berliner
 Polizeidirektion 1, sprechen. Keese, der sich vor dem
 Verwaltungsgericht erfolgreich gegen das bisherige Auswahlverfahren
 gewehrt hatte, bekommt mit diesem Gespräch also eine neue Chance,
 aber mehr auch nicht. Körting wird, so kennt man ihn, alles daran
 setzen, dass Hansen auch aus dieser Runde als Erster hervorgeht. Es
 wäre deshalb besser, bei einem so wichtigen Posten in Berlin die
 Sache ganz neu anzugehen. Zumal in wenigen Wochen ein neues
 Abgeordnetenhaus gewählt wird. Es sollte die Aufgabe des nächsten
 Innensenators ein, dieses Amt mit einem Mann oder einer Frau seines
 Vertrauens zu besetzen. Keiner weiß heute, ob Körting, der kürzlich
 69 Jahre alt geworden ist, auch nach der Wahl wieder zum Innensenator
 bestimmt wird - auch wenn er derzeit den Eindruck erweckt, dass er
 diese Aufgabe gerne noch fünf Jahre lang fortsetzen würde. Die
 Abfolge ist aber eine andere: Erst wird gewählt, dann Sondierungs-
 und Koalitionsgespräche geführt, dann ein Senat gebildet. Und
 angesichts der Umfrageergebnisse der letzten Monate ist es doch
 völlig offen, ob es einen Regierungswechsel zu Rot-Grün, Rot-Schwarz
 oder Grün-Schwarz geben wird. Die Berliner Polizisten haben einen
 guten Chef verdient. Einen mit Erfahrung, einen, der auch weiß, wie
 man mit Politikern umgeht und wie man Konflikte aushält und löst. Die
 Sache mit dem Nachfolger von Polizeipräsident Dieter Glietsch ist -
 unter Körtings Verantwortung - seit Monaten schiefgelaufen. Ein
 klarer Schnitt, ein neuer Anfang bei der Suche nach dem Berliner
 Polizeichef, ist deshalb überfällig. Und klug.
 
 
 
 Pressekontakt:
 BERLINER MORGENPOST
 
 Chef vom Dienst
 
 Telefon: 030/2591-73650
 bmcvd@axelspringer.de
 
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