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125.000 Unterschriften gegen AKW-Bürgschaft für Brasilien / Umweltorganisationen kritisieren Doppelmoral deutscher Atompolitik

Geschrieben am 06-07-2011

Berlin (ots) - Aktivisten der Organisationen urgewald, Campact und
Attac protestierten heute vor dem Kanzleramt in Berlin gegen eine
deutsche Hermes-Bürgschaft für das brasilianische Atomkraftwerk Angra
3. Sie hatten in den letzten Wochen über 125.000 Unterschriften gegen
die Bürgschaft gesammelt, die Wirtschaftsminister Rösler übergeben
werden sollen.

"Im Windschatten der Debatte um den deutschen Atomausstieg will
die Bundesregierung still und heimlich den Ausbau der Atomkraft in
Brasilien fördern", erklärt Fritz Mielert von Campact. "Mit unserer
Aktion heute protestieren wir gegen diese Doppelmoral in der
deutschen Atompolitik."

Die Bundesregierung hat bereits im Februar 2010 die
Grundsatzzusage für eine Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro für das
Atomkraftwerk Angra 3 erteilt, diese aber bis heute nicht in eine
endgültige Bürgschaft umgewandelt. "Die Finanzierung ist ins Stocken
geraten, weil die beteiligten französischen Banken zusätzliche
Sicherheitsanalysen gefordert haben. Es ist ein Armutszeugnis, dass
Banken aus dem atomfreundlichen Frankreich kritischer nachfragen als
die Bundesregierung", kommentiert Regine Richter, Energieexpertin von
urgewald.

Der brasilianische Atomsektor stand in den letzten Wochen im
Kreuzfeuer der Kritik: So wurde bei einer Prüfung nach der
Fukushima-Katastrophe festgestellt, dass der Meiler Angra 2 seit zehn
Jahren ohne Betriebsgenehmigung läuft. In ihrer Bewertung von Angra 3
kommt die Bundesregierung zu dem Schluss, dass auch die
Katastrophenpläne für diesen Reaktor unzureichend sind und er nicht
gegen Flugzeugabstürze gesichert ist. Trotzdem hält Schwarz-Gelb an
dem Projekt fest. Wenn es um gute Geschäfte geht, ist der deutschen
Regierung die Sicherheit von uns Brasilianern wohl egal", sagt Sérgio
Dialetachi, brasilianischer Energieexperte. "Gerade in Sachen
Katastrophenschutz und Sicherheitsstandards birgt der brasilianische
Atomsektor enorme Risiken in sich. So etwas darf die Bundesregierung
nicht mit einer Bürgschaft unterstützen."



Pressekontakt:
Regine Richter, urgewald, 0170-2930725 (unter dieser Nummer auch
Sérgio Dialetachi)
Fritz Mielert, Campact, 0176-66681817


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