| | | Geschrieben am 30-06-2011 Börsen-Zeitung: Lorbeer winkt, Kommentar zum Atomausstieg von Ulli Gericke
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 Frankfurt (ots) - Der Souverän hat entschieden. Mit
 parteiübergreifenden 513 Ja-Stimmen gegen 79 Nein-Voten und acht
 Enthaltungen hat der Bundestag den Ausstieg aus der Atomenergie
 beschlossen - womit Deutschland das erste große Industrieland ist,
 das sich endgültig von dieser umstrittenen Energieerzeugung
 verabschiedet. Das mag klug sein oder nicht, das kann teurer kommen
 als heute befürchtet. Auf alle Fälle sollte der eindeutige Wille der
 Parlamentarier Anlass auch für die Gegner des AKW-Aus sein, den
 verbalen Beschuss des Beschlusses einzustellen und die Tatsache zu
 akzeptieren - gut 100 Tage nach dem GAU, dem größten anzunehmenden
 Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima, der alle alten Ängste
 in der Bevölkerung wieder hochkochen ließ und neue en masse
 ausbrütete.
 
 Mit dem gestrigen Berliner Votum sollte der Blick zurück der
 Vergangenheit angehören. Das soll die Atomkraftwerksbetreiber nicht
 daran hindern, ihre vermeintlichen oder tatsächlich berechtigten
 Ansprüche juristisch geltend zu machen. Schließlich verlieren sie
 verglichen mit dem erst vor einem halben Jahr beschlossenen Ausstieg
 aus dem Atomausstieg Milliarden an Werten. Da das jetzt festgezurrte
 Aus des letzten Meilers Ende 2022 aber im Wesentlichen nur die
 Rückkehr zum roten-grünen Atomkompromiss ist, den die Industrie vor
 fast einem Jahrzehnt selbst unterschrieben hatte, sollten sich die
 "Stromer" nicht allzu viele Hoffnungen auf die rückwärts gerichteten
 Auseinandersetzungen machen.
 
 Viel wichtiger ist die Zukunft. Und da dürften mehr Probleme
 lauern, als heute absehbar sind, soll die Versorgungssicherheit
 weiterhin gewährleistet bleiben und das Preisniveau so überschaubar,
 dass nicht nach den AKW auch Industriebetriebe endgültig abgeschaltet
 werden. Die Herausforderungen sind immens - aber aller Mühen wert.
 Schließlich entsteht mit dem Wandel von großen zentralen Kraftwerken
 zu kleinen dezentralen Einheiten - egal ob Solarpanel, Windrad oder
 Kraft-Wärme-Heizung im Hauskeller - eine ganz neue Infrastruktur, die
 zudem bürgernäher ist. Dies aufzubauen, die Stromflüsse zu managen
 und Kleinerzeugung und Großindustrie kompatibel zu vernetzen bei
 möglichst stabilem Preis bedarf enormer Anstrengungen. Aber der
 Lorbeer winkt: Da sich weltweit die Stimmung gegen die Atomkraft
 wendet und Energieträger wie Öl oder Kohle endlich sind, werden
 andere Staaten in einigen Jahren zwangsläufig dem deutschen Sonderweg
 folgen. Wer dann über die notwendige Technik verfügt, hat riesige
 (Export-)Vorteile.
 
 
 
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