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Der Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt im Juni: Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv

Geschrieben am 30-06-2011

Nürnberg (ots) - "Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat
sich auch im Juni fortgesetzt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist
zurückgegangen. Die Erwerbstätigkeit und die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen weiter. Die
Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch.", sagte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J.
Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

Arbeitslosenzahl im Juni: -67.000 auf 2.893.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -255.000

Arbeitslosenquote im Juni: -0,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent

Der Arbeitsmarkt profitiert weiter vom stabilen Aufschwung der
deutschen Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit ist im Juni im Zuge der
auslaufenden Frühjahrsbelebung um 67.000 auf 2.893.000 gesunken. Das
Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Juni ein Minus von
8.000. Dass die Abnahmen zuletzt schwächer waren als zu Beginn des
Jahres, dürfte auch daran liegen, dass aufgrund der guten
konjunkturellen Entwicklung ein Großteil der Frühjahrsbelebung schon
früher realisiert wurde. Die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik hat
von Mai auf Juni weiter abgenommen; die Unterbeschäftigung (ohne
Kurzarbeit), die Veränderungen in der entlastenden
Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt, ist deshalb saisonbereinigt
stärker als die Arbeitslosigkeit gesunken, und zwar um 32.000.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juni 255.000 weniger Arbeitslose
registriert. Maßgeblich hierfür ist der Konjunkturaufschwung, der zu
einem deutlichen Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung geführt und damit die Chancen erhöht hat, die
Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden.
Entlastend wirkt außerdem ein seit mehreren Jahren rückläufiges
Arbeitskräfteangebot.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
haben in saisonbereinigter Rechnung weiter deutlich zugenommen und
liegen über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Mai saisonbereinigt um
34.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat
im April saisonbereinigt um 47.000 zugenommen (vorläufige Daten).

Nicht saisonbereinigt hat sich die Erwerbstätigkeit von April auf
Mai im Zuge der anhaltenden Frühjahrsbelebung um 163.000 auf 40,88
Millionen erhöht. Gegenüber dem Vorjahr ist die Erwerbstätigkeit um
488.000 gestiegen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April nach der
Hochrechnung der BA bei 28,23 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war
das ein Zuwachs von 680.000. Dabei hat die
sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung im
Vorjahresvergleich um 414.000 und die sozialversicherungspflichtige
Teilzeitbeschäftigung um 264.000 zugenommen.

Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich gegenüber dem
Vorjahr unterschiedlich entwickelt. Die Zahl der Selbständigen hat
sich leicht erhöht. In Arbeitsgelegenheiten mit
Mehraufwandsentschädigung waren ein Drittel weniger Arbeitslosengeld
II-Bezieher beschäftigt und die Zahl der ausschließlich geringfügig
entlohnt Beschäftigten hat leicht abgenommen.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Mai
auf 2,48 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 5,9 Prozent.

Nach den aktuellen vorläufigen Daten der BA haben im April 115.000
Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen.
Das waren 23.000 weniger als im März und 483.000 weniger als im April
2010.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt weiter zu, hat aber etwas
an Dynamik verloren. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben sich im Juni
saisonbereinigt leicht um 2.000 erhöht. Nicht saisonbereinigt belief
sich der Bestand im Juni auf 480.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem
Vorjahr war das ein Anstieg von 109.000.

Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte
Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von
Mai auf Juni hat er sich um drei auf 168 Punkte erhöht. Gegenüber dem
Vorjahr ist er um 31 Punkte gestiegen.

Die Daten vom Ausbildungsstellenmarkt signalisieren weiterhin eine
Verbesserung der Chancen für die Bewerber. Im Zeitraum Oktober 2010
bis Juni 2011 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt
444.100 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 39.900 mehr als im
Vorjahreszeitraum. Zu diesem deutlichen Anstieg beigetragen haben die
gute konjunkturelle Lage und das Interesse der Betriebe, sich den
eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern. Denn der
Anstieg bis Juni 2011 geht allein auf ein Plus bei den betrieblichen
Berufsausbildungsstellen zurück (+41.900 auf 430.800;
außerbetriebliche: -2.000 auf 13.300). Zugleich haben bislang
insgesamt 473.300 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen
und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet,
8.600 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der demografisch bedingte
Trend rückläufiger Bewerberzahlen wird aktuell durch doppelte
Abiturjahrgänge in Folge der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf
zwölf Jahre (2011: Bayern und Niedersachsen), aber auch das Aussetzen
der Wehrpflicht sowie die Intensivierung des Übergangsmanagements von
der Schule in Ausbildung gebremst. Andererseits könnte die zunehmende
Nutzung von Online-Plattformen - z.B. der JOBBÖRSE der BA - dazu
führen, dass weniger Jugendliche die Ausbildungsvermittlung in
Anspruch nehmen.

Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im Juni mit
168.500 um 24.000 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten
im Juni 183.200 Bewerber, 12.300 weniger als im Vorjahr.

Allerdings ist es noch verfrüht, anhand dieser Daten eine sichere
Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt
zu geben. Zwar liegen die Zahlen der neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträge deutlich über den Vorjahreswerten. Aber es ist
davon auszugehen, dass es sich hierbei zumindest teilweise um einen
Vorzieheffekt handelt. Ausbildungsbetriebe könnten sich angesichts
weniger Bewerber frühzeitiger für Auszubildende entscheiden.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.



Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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