| | | Geschrieben am 28-06-2011 Börsen-Zeitung: Die Nervosität wächst, Kommentar von Michael Flämig zum verhaltenen Ausblick von Siemens
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 Frankfurt (ots) - Wie stabil ist die Erholung nach der
 Wirtschaftskrise? Dies ist aktuell die Multi-Milliarden-Frage in der
 globalen Ökonomie. Die richtige Antwort allerdings ist noch nicht
 gefunden. Im Gegenteil: Die Unsicherheit wächst zusehends, der
 nagende Zweifel über den Zustand der Welt kehrt trotz der
 Liquiditätsschwemme an die Märkte zurück.
 
 Diese Veränderung lässt sich am Beispiel Siemens illustrieren. Am
 Dienstag ist der Aktienkurs der Münchner unter die Räder gekommen.
 Zwar ist das Minus mit knapp 2% nicht alarmierend. Spektakulär ist
 jedoch der Abstand zur Konkurrenz aus dem Deutschen Aktienindex: Der
 zweitschlechteste Wert stagnierte fast mit einem geringfügigen
 Abschlag, im Schnitt verzeichneten die Blue Chips sogar ein Plus von
 fast 1%. Die Datenlage legt nahe: Bei Siemens muss es richtig
 gekracht haben.
 
 Aber Pustekuchen. Finanzvorstand Joe Kaeser wies vor Analysten nur
 auf Risiken hin. Via Pressemitteilung hat er dann noch erklären
 lassen, aufgrund von Basiseffekten sei eine Beruhigung des Wachstums
 auszumachen. Dies ist nicht nur logisch: Schließlich ist es leichter,
 im ersten Jahr nach einer Krise prozentual stark zuzulegen als im
 zweiten Jahr des Aufschwungs. Die Aussage ist darüber hinaus auch
 redundant. Denn schon im April hatte der Finanzvorstand angekündigt,
 das Wachstum werde sich in der zweiten Jahreshälfte beruhigen.
 
 Die starke Reaktion der Anleger sagt also wenig über Siemens, aber
 viel über die Investoren aus. Ihre Nervosität wächst zunehmend. Nach
 Gewinnwarnungen wie von Philips reagiert der Markt plötzlich mit
 großer Vorsicht auf jedes Warnsignal, möge es auch wie bei Siemens
 zum wiederholten Mal gegeben werden. Dies muss nicht schlecht sein.
 Schließlich hatte die Aktienbörse zuletzt geradezu mit Ignoranz alle
 Risiken ignoriert. Eine realistischere Einschätzung ist daher
 sinnvoll. Die Konjunktur muss ja keineswegs in ein zweites Tal
 stürzen, aber eine Pause ist in Europa durchaus möglich.
 
 Mittelfristig allerdings trübt sich das Umfeld für Siemens sehr
 wohl ein. Zwar sind die Chancen angesichts der Energiewende enorm.
 Darüber hinaus könnte der Fachkräftemangel die Automatisierung
 tatsächlich weiter vorantreiben. Aber beide Faktoren werden erst in
 einigen Jahren greifen. Auf kürzere Sicht wird Siemens den
 Kapitalmangel hochverschuldeter Staaten zu spüren bekommen. Der
 Konzern muss sich durch Innovationen unverzichtbar machen, um diesem
 unvermeidlichen Gegenwind auszuweichen.
 
 (Börsen-Zeitung, 29.6.2011)
 
 
 
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 Redaktion
 
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