| | | Geschrieben am 22-06-2011 ots.Audio: Keine gesetzliche Frauen-Quote nötig / BITKOM-Vize René Obermann setzt weiterhin auf eine Selbstregulierung der Wirtschaft
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 München (ots) -
 
 Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hatte die Debatte um
 eine gesetzliche Frauenquote in der Wirtschaft nochmals angeheizt.
 Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom und
 BITKOM-Vizepräsident René Obermann konterte in einem Interview. Er
 verteidigte den Ansatz einer Selbstregulierung der Unternehmen.
 
 René Obermann war Ende vergangener Woche auf der Jahrestagung des
 Hightech-Verbands BITKOM in München als Vizepräsident bestätigt
 worden. Am Rande der Veranstaltung sprach mit ihm Timo Horstkemper...
 
 Die Wirtschaft braucht eine neue Führungskultur. Das Motto:
 Weniger Testosteron, mehr weiblich-männlich-gemischte Teams. Welche
 Widerstände sind hier in den Unternehmen zu überwinden?
 
 O-Ton 1 / 42 Sek.
 
 "Es müssen die Traditionen überwunden werden, wo Männer an der
 Spitze Männer einstellen - ihresgleichen - oder, wo es Männern
 unangenehm ist oder vielleicht noch nicht akzeptabel erscheint an
 Frauen zu berichten, weil sie einfach in diesen tradierten Mustern
 immer noch denken. Das wird keiner offen aussprechen, aber es gibt
 diese Traditionen und diese Denkmuster noch. Und dann müssen wir
 natürlich auch die Kultur im Unternehmen insgesamt verändern: Die
 Führungskultur verändern, die Präsenzkultur hinterfragen und
 Rahmenbedingungen schaffen, damit Frauen nach anfänglich gutem
 Berufsstart auch sozusagen über die Zeit nach oben kommen und ihre
 Karriere nicht unterbrechen müssen, weil die Rahmenbedingungen nicht
 ausreichend sind."
 
 Sie haben es im Grunde ja jetzt gerade auch schon angedeutet, es
 geht ja wirklich darum, grundlegende Mechanismen neu aufzustellen...
 
 O-Ton 2 / 35 Sek.
 
 Also es reicht nicht nur Frauenquoten-Vorgaben für das
 Top-Management zu machen, sondern es muss Aufbauarbeit geleistet
 werden, die Strukturen müssen geschaffen werden, die Arbeitskultur
 muss sich verändern. Diese zum Beispiel regelmäßigen Meetings und
 Präsenzen bis in die späten Abendstunden sind einfach nicht
 familienfreundlich. Wir brauchen hier eine größere Flexibilisierung.
 Und wir müssen beim Nachwuchsmanagement anfangen, bei der
 Rekrutierung, bei der Entwicklung im Talentmanagement, bis hin zu
 festen Vorgaben, was denn die Ausweitung des Kandidatenkreises für
 Führungsfunktionen angeht - und vieles mehr."
 
 Für viele haben diese Umwälzungen etwas Bedrohliches - gerade auch
 für viele Männer in der jetzigen Arbeitswelt. Aber eigentlich geht es
 ja auch darum, brach liegende Potentiale neu zu erschließen. Zum
 Beispiel durch Teilzeit-Stellen auf der Führungskräfte-Ebene...
 
 O-Ton 3 / 30 Sek.
 
 "Ja, es geht nicht nur um das Gebot gesellschaftlicher Fairness -
 allerdings geht es auch darum - sondern es geht auch sehr stark um
 die betriebliche Erfordernis und um die Erfordernis in der Wirtschaft
 allgemein. Da wir alle wissen, in unserem Sektor IT und
 Telekommunikation fehlen schon über 20, glaube, rund 25.000
 Fachkräfte - Tendenz steigend - können wir uns gar nicht leisten, auf
 so einen großen Talentpool zu verzichten. Also neben der
 gesellschaftlichen Frage ist eben auch eine harte ökonomische
 Erfordernis für die Zukunft - für weiteres Wachstum." Sie als
 Deutsche Telekom, sind vorausgegangen. Sie haben unter anderem
 freiwillig eine Frauenquote auf Top-Etagen eingeführt. Wie schätzen
 Sie ein, wie sehr werden andere große deutsche Unternehmen da
 mitziehen?
 
 O-Ton 4 / 42 Sek.
 
 "Naja, es ist schon viel Bewegung im Gange. Eine Art Kodex oder
 Selbstverpflichtung ist ja bereits unterschrieben. Und für mich ist
 das gar keine Frage mehr. Die Frage ist jetzt, ob es noch gesetzlich
 harte Vorgaben gibt. Da meine ich könnten wir eigentlich darauf
 verzichten. Denn, ich glaube, der Ball ist im Feld. Ich bin
 optimistisch, dass die Wirtschaft aus eigener Notwendigkeit, aber
 auch, weil die öffentliche Debatte nicht mehr aufzuhalten ist und
 große Bedeutung bekommen hat, jetzt vorwärts geht. Die Wirtschaft
 kann ja nicht gesellschaftliche Trends ignorieren - sie macht sich ja
 sonst unbeliebt bei den Kunden. Und das war ja auch für uns ein
 Motiv: Die Hälfte unserer Kunden sind Frauen, aber nur ein kleiner
 Teil unserer Verantwortlichen sind Frauen. Dies Missverhältnis gilt
 es aufzulösen - auch um am Markt besser zu reüssieren."
 
 Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und
 neue Medien (BITKOM) hat eine Initiative zur Förderung von Frauen in
 der ITK-Industrie gestartet. Die Initiative soll sowohl einen Beitrag
 zur Chancengleichheit als auch zur Linderung des Fachkräftemangels in
 der Hightech-Branche leisten. Zu den geplanten Maßnahmen gehören ein
 freiwilliger Kodex für die Unternehmen, Praxis-Leitfäden und ein
 Preis, mit dem künftig einmal jährlich Frauen für herausragende
 Leistungen im Hightech-Sektor ausgezeichnet werden.
 
 ACHTUNG REDAKTIONEN:
 
 Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
 an ots.audio@newsaktuell.de.
 
 
 
 Pressekontakt:
 BITKOM e.V.
 Maurice Shahd
 Pressesprecher Wirtschaftspolitik und Konjunktur
 Albrechtstraße 10 A
 10117 Berlin-Mitte
 Tel. 030 27576-114
 E-Mail: m.shahd@bitkom.org
 
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