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Börsen-Zeitung: Drei, zwei, eins - meins, Kommentar von Ulli Gericke zum Ebay-Einstieg bei Intershop

Geschrieben am 21-06-2011

Frankfurt (ots) - Die Magie der großen Namen. Da teilt der
Softwareentwickler Intershop mit, das Internetauktionshaus Ebay sei
mit gut 26% ab sofort größter Aktionär bei den Thüringern - und schon
springt der Aktienkurs in der Spitze um satte 15% hoch. Dabei hat
sich für die Jenaer eigentlich so gut wie nichts geändert. Denn das
Akquisitionsziel, hinter dem Ebay seit Monaten her ist, heißt
mitnichten Intershop, sondern GSI Commerce. Für diesen
E-Commerce-Dienstleister hat der Auktionsbetreiber Ende März 2,4 Mrd.
Dollar in bar locker gemacht, was einer Prämie von gut 50% entsprach.

Nach drei, zwei eins - meins kamen auch die 26,25% von Intershop,
die sich GSI im vergangenen Jahr gesichert hatte, in den Besitz von
Ebay. Der ehemalige High-flyer am Neuen Markt, der zu besten Zeiten
bei sagenhaften 2105,37 Euro je Aktie notierte-womit die Thüringer
Softwareschmiede mit dem ostdeutschen Nobelnamen Intershop an der
Börse ähnlich schwer wog wie der westdeutsche Stahlkocher
ThyssenKrupp - war in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden.
Wichtige Kunden wie BMW, Bosch, Deutsche Telekom oder die
australische Telekom Telstra konnten jedoch gehalten oder neu
gewonnen werden. 2008 schrieben die Jenaer erstmals schwarze Zahlen -
und seitdem sogar anhaltend.

Als GSI, ebenfalls ein Anbieter von Lösungen für den
Internethandel, im April 2010 bei Intershop einstieg, jubelten
Vorstand - "ein Meilenstein für Intershop" - und Aktionäre
gleichermaßen, wie ein deutliches Kursplus zeigte. Wenige Monate
später führte das rasche Aufstocken des GSI-Anteils auf gut ein
Viertel des Grundkapitals zu erbitterten Diskussionen und
Misstrauensbekundungen auf der Hauptversammlung. Die Kleinaktionäre
fühlten sich ausgebootet - zumal GSI kurz darauf die bisherigen
Aufsichtsräte aus dem Kontrollgremium drängte. Erst nach einer
Internetkampagne gelang es dem Streubesitz, wenigstens einen der drei
AR-Posten mit einem GSI-Unabhängigen zu besetzen. Der alte
Großaktionär mag wichtig für Intershop gewesen und noch immer sein.
Beim Freefloat ist er verhasst.

Doch jetzt ist Ebay am Drücker. Zu vermuten ist, dass der
Internet-Riese nicht wirklich weiß, welche Internet-Zwerge sich an
der Peripherie seines Universums tummeln. Mit GSI zusammen kann die
Intershop-Software jedoch wirklich schlagkräftig werden - und damit
auch für Ebay wichtig. Und was für diesen großen Namen gilt, sollte
auch für andere Adressen gültig sein. Vielleicht kommt sie ja doch
noch, die große Zukunft für Intershop.

(Börsen-Zeitung, 22.6.2011)



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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