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Neue OZ: Kommentar zu Justiz / RAF / Hogefeld

Geschrieben am 10-06-2011

Osnabrück (ots) - Kein Ende der Schauergeschichte

Für Gnade hat es dann doch nicht gereicht. Zweimal,2007 und 2010,
bat die Ex-RAF-Terroristin Birgit Hogefeld den damaligen
Bundespräsidenten um eine Begnadigung. Beide Male weigerte sich Horst
Köhler, die Inhaftierte, die als Anführerin der dritten, immens
gewaltbereiten RAF-Generation galt, auf freien Fuß zu setzen.

Nun ist es der Vollzug einer vor langer Zeit festgesetzten
Formalie, der der heute 54-Jährigen die Freiheit beschert. Birgit
Hogefeld kommt frei, weil das Bundesverfassungsgericht sich an die
eigenen, formalen Vorgaben hält - und nicht, weil eine offizielle
Stelle Hogefeld rehabilitiert hätte. Schließt sich damit das Kapitel
RAF, das Deutschland mehr als 30 Jahre beschäftigte und den Staat
samt seinen demokratischen Instrumenten immer wieder bis an seine
Grenzen, und darüber hinaus, belastete? Die dunklen Erinnerungen des
Deutschen Herbstes mögen allmählich verschwinden, und den Jüngeren
erscheinen die RAF, ihre Ziele und Verbrechen womöglich wie eine
Schauergeschichte.

Solange die Verbrechen der RAF aber nicht bis ins Detail geklärt
sind, schwelt ihr Vermächtnis. Dass die Ex-RAFler eisern zum
Buback-Mord schweigen, wirkt verschwörerisch wie eh und je,
Reue-Schwüre geraten zu Hohn und Spott. Bis das Kapitel abgeschlossen
ist, muss mehr passieren, als eine Ex-Terroristin aus formalen
Gründen freizulassen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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