| | | Geschrieben am 06-06-2011 Börsen-Zeitung: Mehr Chance als Gefahr, Kommentar von Ulli Gericke zu den Atomausstiegsbeschlüssen der Bundesregierung
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 Frankfurt (ots) - Die Worte waren ähnlich, die Superlative fast
 identisch. Auch gestern feierte die Regierung, einen "Meilenstein"
 erreicht zu haben, wie schon im vergangenen Herbst, als sie den
 Ausstieg aus dem Atomausstieg verkündete. Dessen Halbwertszeit bemaß
 sich in wenigen Monaten. Nach dem GAU in Fukushima ist Schwarz-Gelb
 jetzt in etwa da angelangt, wo Rot-Grün aufgehört hatte - wobei der
 alte Atomkompromiss noch Laufzeiten von AKW über das inzwischen fest
 vereinbarte Enddatum 2022 hinaus erlaubt hätte.
 
 Wie schon der Kompromiss mit der Industrie vor einem Jahrzehnt
 zeigte, halten auch die Versorger einen Atomausstieg bis Anfang der
 2020er-Jahre für machbar - dies zur Erinnerung angesichts der vielen
 Kassandras, die momentan wieder Hochkonjunktur haben und vor
 großflächigen Blackouts warnen. Mit ersten Erfolgen, wie die
 EEG-Novelle zeigt, das Fördergesetz für erneuerbare Energien. Hier
 haben sich Windanlagenbauer erfolgreich den Plänen widersetzt, die
 von allen Verbrauchern zu zahlende Vergütung für Windmühlen an Land
 zu kürzen, obwohl deren Anhebung vor einigen Jahren nur durch die
 hohen Stahlpreise gerechtfertigt war. Davon spricht keiner mehr,
 dennoch wird der Zuschlag weiter gezahlt. Kein Wunder, dass
 Verkehrsminister Peter Ramsauer unkt, kein Bauer werde künftig sein
 Land noch zu früheren Spottpreisen für Stromtrassen zur Verfügung
 stellen, wenn er sieht, wie üppig die Energiewende andernorts-etwa
 bei der Photovoltaik oder der Biomasse - subventioniert wird.
 
 Es geht also - wie immer - um viel Geld. Auch bei den
 Kernkraftwerksbetreibern, die ihren abgeschriebenen und damit
 hochlukrativen AKW hinterhertrauern. Zudem geht es um die Frage, ob
 die Bevölkerung Elektrizitätsleitungen akzeptiert, die nötig werden,
 um Offshore-Strom in die südlichen Industriezentren zu bringen. Und
 schließlich bleibt offen, ob der technische Fortschritt schnell genug
 Speichermöglichkeiten erfindet für den volatilen Wind- und
 Solarstrom, der zur Verfügung steht, wann er will, aber nicht, wann
 immer er gebraucht wird.
 
 Stattdessen sollte man aber jetzt erwarten können, dass sich beim
 Thema Energiewende der Erfinder- und Bastlertrieb regt, der hiesigen
 Unternehmen so häufig nachgesagt wird. Damit könnte das durchaus
 ehrgeizige Vorhaben, ein Drittel des Strombedarfs im Jahr 2020 aus
 erneuerbaren Energien zu decken, klappen. Und gleichzeitig entstünden
 arbeitsplatzschaffende Exportprodukte, die für den globalen
 klimafreundlichen Energieumbau benötigt werden.
 
 (Börsen-Zeitung, 7.6.2011)
 
 
 
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