| | | Geschrieben am 01-06-2011 Oberste Priorität für Ausbau der Stromnetze / dena und Consentec drängen auf Beschleunigung des Netzausbaus zur Integration der erneuerbaren Energien
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 Berlin (ots) - Zwei Tage vor dem Energiegipfel von Bund und
 Ländern am kommenden Freitag hat die Deutsche Energie-Agentur GmbH
 (dena) zusammen mit dem Consultingunternehmen Consentec an alle
 Beteiligten appelliert, dem beschleunigten Ausbau der
 Übertragungsnetze oberste Priorität einzuräumen. Dafür liefere die
 dena-Netzstudie II eine maßgebende Planungsgrundlage. Demnach müssten
 in Deutschland bis 2020, zusätzlich zu den nach der dena-Netzstudie I
 ausgewiesenen 850 Kilometern an neuen Trassen, je nach Technologie
 Höchstspannungstrassen mit einer Länge von 1.700 bis 3.600 Kilometern
 gebaut werden. Hinzu käme die Optimierung des bestehenden
 Verbundnetzes.
 
 "Das Netz darf nicht zum Flaschenhals der Energiewende werden",
 sagte der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung Stephan Kohler bei
 einem Expertentreffen in Berlin. "Der ganze Wind- und Solarstrom
 nutzt nichts, wenn wir ihn nicht dorthin transportieren können, wo er
 gebraucht wird oder gespeichert werden kann. Und wenn in
 verbrauchsstarken Regionen die Atomkraftwerke vom Netz gehen, muss
 jederzeit ausreichend Strom auch über weite Strecken angeliefert
 werden können. Die Politik hat es jetzt in der Hand, die Weichen für
 den Netzausbau zu stellen und die Energiewende durch eine
 beschleunigte Integration der Erneuerbaren in das Energiesystem
 voranzutreiben."
 
 Auf dem Expertentreffen wurden die Handlungsoptionen für den
 Netzausbau besprochen. Als Ausgangspunkt dienten die dena-Netzstudie
 II und die Studie "Voraussetzungen einer optimalen Integration
 erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem" von Consentec
 und r2b energy consulting.
 
 dena-Netzstudie II gilt auch für vorgezogenen Atomausstieg
 
 Die dena betonte, dass die Ergebnisse der im November 2010
 veröffentlichten dena-Netzstudie II unverändert gelten. Bei der
 Erstellung wurde der im Jahr 2000 beschlossene Atomausstieg
 vorausgesetzt. Die Auswirkungen der Verlängerung von AKW-Laufzeiten
 war ergänzend geprüft worden. Durch die geplanten Beschlüsse der
 Bundesregierung zum Atomausstieg liegt der für 2020 zu erwartende
 Kraftwerkspark wieder sehr nahe an der in der Studie zugrunde
 gelegten Erzeugungsstruktur. Der ermittelte Netzausbaubedarf gilt
 unter Berücksichtigung des europäischen Stromhandels und eines
 marktorientierten Einsatzes konventioneller Kraftwerke sowie aller in
 den nächsten Jahren verfügbaren Techniken zur Übertragungs- und
 Systemoptimierung: Temperaturmonitoring, Hochtemperaturleiterseile,
 Hochspannungsgleichstromübertragung, Erdkabel und Speicher. Sollte
 der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung bis 2020 weiter
 intensiviert werden, müsste der Netzausbau entsprechend noch stärker
 beschleunigt werden.
 
 Während die Kapazitäten der erneuerbaren Energien von Jahr zu Jahr
 zunehmen, kommt der Ausbau der Netze kaum voran. Von den bereits 2005
 in der dena-Netzstudie I ermittelten 850 Kilometern an neuen Trassen,
 die bis 2015 errichtet werden sollen, wurden bisher nur 90 Kilometer
 fertiggestellt. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren sind
 langwierig und aufwändig und müssen dringend beschleunigt werden.
 Vielerorts fehlt es an Akzeptanz in der Bevölkerung. Deshalb halten
 es die dena und Consentec für wichtig, alle Fragen offen zur
 Diskussion zu stellen, gemeinsam die Optionen nach klaren und
 nachvollziehbaren Kriterien abzuwägen und so die Lösungen zu finden,
 die für alle am besten tragbar sind. Eine zentrale Bundesnetzplanung
 solle über die Ländergrenzen hinweg den Trassenausbau festlegen, so
 wie es beim Bundesverkehrswegeplan üblich ist. Für Lasten, die die
 Kommunen im Interesse des Gemeinwohls tragen, müsse ein finanzieller
 Ausgleich geprüft werden.
 
 Studie von Consentec und r2b unterstreicht dringenden Ausbaubedarf
 
 Die im Juni 2010 fertiggestellte Studie von Consentec und r2b war
 in der Presse und von einzelnen Interessenverbänden als Beleg dafür
 herangezogen worden, dass - anders als in der dena-Netzstudie II
 ermittelt - bis 2020 lediglich 250 Kilometer neue Trassen gebaut
 werden müssten. Consentec-Geschäftsführer Christoph Maurer machte
 deutlich, dass die beiden Studien aufgrund ihrer unterschiedlichen
 Zielsetzungen und daraus resultierenden Unterschieden bzgl. Annahmen,
 Methoden, Datengrundlage und Detailtiefe kaum zu vergleichen seien.
 Hinzu komme, dass die Ergebnisse hinsichtlich des insgesamt
 benötigten Netzausbaus zum Teil missverstanden wurden. Consentec und
 r2b haben die systemtechnischen und ökonomischen Konsequenzen eines
 unterschiedlich hohen bzw. schnellen Ausbaus der erneuerbaren
 Energien in der Stromversorgung in Deutschland untersucht. Dabei
 wurden für das Betrachtungsjahr 2020 Anteile der erneuerbaren
 Energien an der Stromversorgung von 25 bis 50 Prozent betrachtet. Als
 ein Teilaspekt der Untersuchung wurden mithilfe von
 Näherungsdatensätzen Lastflusssimulationen im Übertragungsnetz für
 ausgewählte kritische Situationen durchgeführt. Dabei wurde
 akzeptiert, dass die Stromerzeugung aus Wind und Sonne nicht
 jederzeit zu 100 Prozent integriert werden kann und dass bei starker
 Netzbelastung auch Leitungen in Nachbarländern zur Verfügung stehen.
 Ferner unterscheiden sich die Annahmen zu regionaler und
 technologischer Verteilung der Einspeisung aus erneuerbaren Energien
 und zum angenommenen Systemausbauzustand. Die dena-Netzstudie II
 greift hingegen auf detaillierte Netzflussdaten der Netzbetreiber
 zurück, analysiert die Einspeise- und Nachfragebilanzen bundesweit
 für alle 8.760 Stunden im Jahr, rechnet mit einem deutlich höheren
 Anteil an Windstrom von Nord- und Ostsee und setzt voraus, dass der
 Strom aus erneuerbaren Energien gemäß geltendem Recht
 (Erneuerbare-Energien-Gesetz - EEG) immer vollständig im deutschen
 Verbundnetz integriert wird.
 
 Maurer: "Die Darstellung in den Medien war falsch und irreführend.
 Eine solide Gesamtplanung muss sich auf eine Vielfalt von Expertisen
 stützen können, in denen verschiedene Szenarien und Annahmen
 analysiert werden. Beide Studien lassen schließlich nur einen Schluss
 zu: Zur Integration der erneuerbaren Energien müssen die Netze in
 Deutschland bis 2020 erheblich ausgebaut werden. Außerdem sollten wir
 nicht vergessen, dass wir erst am Anfang stehen. Nach 2020 geht der
 Ausbau der erneuerbaren Energien schließlich weiter. Dieser
 Entwicklung muss die Netzplanung gerecht werden."
 
 Ein gemeinsames Positionspapier von dena und Consentec zum
 Netzausbau steht im Internet unter www.dena.de/presse
 
 
 
 Pressekontakt:
 Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
 Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
 Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
 presse@dena.de, Internet: www.dena.de
 
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