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KTG-Vorsitzende kritisiert festen Ausstiegstermin und fordert ehrliche Debatte zur Machbarkeit

Geschrieben am 30-05-2011

Berlin (ots) - Den Beschluss des Koalitionsausschusses von
Sonntagabend zum endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie innerhalb
von elf Jahren kommentiert Dr. Astrid Petersen, Vorsitzende der
Kerntechnischen Gesellschaft e.V. (KTG):

"Das Geschacher um ein Jahr mehr oder weniger Laufzeit der
Kernkraftwerke entlarvt die aktuelle Debatte als rein wahltaktisch
motivierte Manöver und den Versuch, der schnellstmögliche Abschalter
zu sein. Dies wird weder den ernstzunehmenden Sorgen und Fragen
großer Teile der Bevölkerung, noch dem Bedürfnis einer
Industrienation wie Deutschland nach einer zuverlässigen, bezahlbaren
und planbaren Energieversorgung gerecht. Dieses Verhalten ist
zutiefst verantwortungslos und gerade nicht ethisch motiviert.

In Folge der Ereignisse in Japan hat die
Reaktorsicherheitskommission im Auftrag des Bundesumweltministers die
Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke überprüft und dabei die
Robustheit aller Anlagen bestätigt, die in vielen Bereichen die
gesetzlichen Anforderungen deutlich übertreffen. Ein beschleunigter
Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist daher aus technischen
Gründen nicht erforderlich. Gleichzeitig warnt die Deutsche
Netzagentur vor einer Überforderung des Stromnetzes durch eine
schnelle Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke.

Aufgrund physikalischer Grenzen und genehmigungsrechtlicher Hürden
beim erforderlichen Kapazitätsaus- und -umbau ist die Festlegung
eines konkreten Ausstiegstermins zum jetzigen Zeitpunkt
Augenwischerei. Für die stabile Grundversorgung unserer Gesellschaft
und ihrer Infrastruktur spielt die Kernenergie noch lange eine
wesentliche Rolle. Daher müssen wir endlich eine ehrliche und
ideologiefreie Debatte über realistische Szenarien zum Abschied von
der Kernenergie führen."



Pressekontakt:
Tel.: 030 498555-10


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