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Bioland und Naturland fordern Nachbesserungen zu EEG-Vorschlägen im Bereich Biogas: Röttgen muss EEG ökologischer gestalten

Geschrieben am 18-05-2011

Mainz/Gräfelfing (ots) - Die Öko-Verbände Bioland und Naturland
kritisieren die Vorschläge von Umweltminister Röttgen zur
Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ab 2012 im
Bereich Biogas. In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern die
Verbände erhebliche Nachbesserungen, damit die Biogas-Erzeugung
besser in den ökologischen Landbau integriert wird. "Die vom
Umweltministerium vorgeschlagenen Vergütungssätze ab 2012
konterkarieren eine nachhaltige und umweltverträgliche
Weiterentwicklung der Biogas-Produktion in Deutschland", kritisieren
Jan Plagge, Präsident von Bioland, und Hans Hohenester, Vorsitzender
des Naturland Präsidiums, unisono die Pläne des Umweltministeriums.
Aktuell steigt in Regionen mit vielen Biogas-Anlagen der Maisanteil
mit entsprechend negativen Umweltwirkungen rapide an. Die
Lebensmittelerzeugung muss wieder Vorrang haben und die
umweltverträgliche Biogas-Erzeugung muss bevorzugt gefördert werden,
fordern Bioland und Naturland in ihrer Stellungnahme.

Dezentrale Kleinanlagen benachteiligt

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (BMU) hält einen "konsequenten Abbau der
Überförderung insbesondere bei kleinen Biomasseanlagen für
unabdingbar" und setzt einseitig auf die Förderung von Großanlagen.
Kleinanlagen wären nach den Plänen des BMU damit zukünftig
unwirtschaftlich. "Kleinere Biogas-Anlagen werden durch das
derzeitige EEG 2009 im Gegensatz zur Einschätzung des BMU bereits
heute unzureichend honoriert", so die Präsidenten Plagge und
Hohenester. Die Grundvergütung für Kleinanlagen muss daher wesentlich
attraktiver gestaltet werden, fordern beide Verbände. Nur so lassen
sich Reststoffe wie Gülle und Mist besser für die Biogas-Produktion
erschließen.

Einsatz von umweltverträglichen Substraten fördern

Umweltverträgliche Substrate wie Gülle und Mist, Kleegras, Gras
aus der Grünlandpflege, Blühmischungen sowie Zwischenfrüchte stehen
in keiner Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung. Sie sollten daher für
die Biogas-Herstellung vordringlich erschlossen werden. Deshalb
fordern die Verbände fünf Cent / kWh und damit einen wesentlich
höheren Bonus als vom BMU mit zwei Cent / kWh vorgesehen. Einen
Zuschlag von einem weiteren Cent / kWh sollen ökologisch
wirtschaftende Betriebe erhalten, wenn alle Substrate zu 100 Prozent
aus dem ökologischen Landbau stammen. So könnten die Aufwüchse von
Bracheflächen in Öko-Marktfruchtbetrieben verstärkt als Reststoffe
energetisch verwertet und der anfallende Gärrest als wertvoller
Pflanzendünger verwendet werden. Somit könnte die Biogas-Produktion
ökologischer gestaltet werden.

Die Bundesregierung hat sich in der deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren 20
Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf Öko-Landbau
umzustellen. Mit der Novellierung des EEG 2012 sollten daher die
Entwicklungschancen des ökologischen Landbaus verbessert werden,
fordern Bioland und Naturland.

Zum Hintergrund:

Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Biogas-Produktion hat in den
letzten Jahren die Flächenkonkurrenz zur restlichen Landwirtschaft
verschärft. Die Schätzungen zur rasant anwachsenden Biogas-Fläche in
Deutschland von überwiegend Mais reichen für 2010 von 650 000 Hektar
bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe bis 1,1 Millionen Hektar
beim Deutschen Biomasseforschungszentrum. Auch der ökologische
Landbau wird dadurch in seiner Entwicklung gebremst, sei es durch
Pachtpreiserhöhungen oder immer weniger umstellungsbereite Landwirte.
Ein wichtiger Hintergrund ist die derzeitige Vergütungsstruktur des
EEG, die die Flächenkonkurrenz zur konventionellen Biogas-Erzeugung
verschärft und kaum eine Integration der Biogas-Produktion in den
ökologischen Anbau ermöglicht.

Die ausführliche Stellungnahme von Bioland e.V. und Naturland e.V.
zur Novellierung des EEG im Bereich Biogas finden Sie unter
www.bioland.de und www.naturland.de

Ansprechpartner:

Gerald Wehde, Pressesprecher Bioland, Tel. 06131-2397920,
E-Mail: gerald.wehde@bioland.de

Carsten Veller, Pressesprecher Naturland, Tel. 089-898082-31,
E-Mail: c.veller@naturland.de



Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de


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