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Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei Linker Flügel der Linken scheitert parteiintern mit Boykott-Plan gegen Massenmedien

Geschrieben am 28-04-2011

Halle (ots) - Eine Initiative von Vertretern des linken Flügels
der Linkspartei mit der Überschrift "Fair Play in der Linken", in der
dazu aufgerufen wird, die innerparteiliche Diskussion künftig in
parteinahen Blättern wie dem "Neuen Deutschland" oder der "Jungen
Welt" zu führen und die übrigen Massenmedien zu meiden, ist in der
Linkspartei auf massive Kritik gestoßen. Das berichtet die in Halle
erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Nach dem
Willen der Initiative sollen auch so genannte "Medienfouls" auf einer
eigenen Internetseite zur Anzeige gebracht werden. Erster Delinquent
auf der Seite ist der frühere Vizevorsitzende der PDS, André Brie,
der der Linkspartei kürzlich "Autismus" vorgeworfen hatte.
Mitinitiator der Initiative ist der Ex-Büroleiter von Parteichef
Oskar Lafontaine, Harald Schindel. Der stellvertretende Vorsitzende
der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte der
"Mitteldeutschen Zeitung": "Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee
kommen kann, so genannte Medienfouls zur Anzeige zu bringen.
Zumindest wer im Osten sozialisiert ist, weiß, was Beschränkung der
Pressefreiheit bedeutet." Jan Korte, Mitglied des Vorstandes der
Bundestagsfraktion, erklärte ironisch: "Ich bin dafür, den
parteiinternen Dialog nur noch in einem Blatt zu führen. Und das
nennen wir dann Prawda." "Prawda" (Wahrheit) hieß die Parteizeitung
der sowjetischen Kommunisten. Der Vorsitzende der Linksfraktion im
Landtag von Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, nannte es gegenüber dem
Blatt "naiv zu glauben, man könne die Dinge auf diese Weise regeln".
Ein Beispiel sei der Aufsatz der Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch in
der "Jungen Welt" mit dem Titel "Wege zum Kommunismus". Dieser habe
bekanntlich eine breite Debatte ausgelöst. Selbst wenn man es wolle,
sei die Medienwelt heute viel zu durchlässig, um Auseinandersetzungen
derart kanalisieren zu können. Thüringens Linksfraktionschef Bodo
Ramelow betonte: "Medienkompetenz ergibt sich nicht aus Maulkörben."
Erst vor einer Woche hatte der geschäftsführende Parteivorstand in
einer Sondersitzung beschlossen, die innerparteilichen
Auseinandersetzungen einzustellen.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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