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Neue Greenpeace-Berechnung: Atomausstieg bis 2015 ist realistisch / Klimaschutz und Versorgungssicherheit gewährleistet / Geplante Kraftwerksneubauten reichen für den Ausstieg (mit Bild)

Geschrieben am 07-04-2011

Hamburg(ots) -

Bis 2015 kann Deutschland aus der Atomkraft aussteigen, ohne dass
dadurch negative Folgen für die Sicherheit der Stromversorgung, den
Klimaschutz oder die Energiekosten entstehen. Das ist das Ergebnis
einer aktuellen Berechnung von Greenpeace, die die unabhängige
Umweltschutzorganisation auf Basis aktueller Kraftwerksplanungen
vorgenommen hat. Demnach können die sieben ältesten AKW und der
Pannenmeiler Krümmel abgeschaltet bleiben. Auch das in einem
Erdbebengebiet liegende AKW Neckarwestheim 2 kann bereits 2011
dauerhaft stillgelegt werden. In den Jahren 2012 bis 2015 können
jedes Jahr zwei weitere Reaktoren vom Netz gehen, so dass 2015 das
letzte AKW abgeschaltet werden würde. Das ist möglich, weil im
bestehenden Kraftwerkspark Überkapazitäten bestehen und außerdem
bereits 51 neue Kraftwerke in Bau und Planung sind, darunter fast 20
Erdgaskraftwerke und 10 Windparks auf dem Meer.

"Wenn Regierung und Opposition jetzt einen schnellstmöglichen
Atomausstieg fordern, dann müssen sie sich auch am Machbaren
orientieren. Und das ist eben 2015, wie unsere Berechnungen belegen,
und nicht 2017, 2020 oder später", sagt Andree Böhling,
Energie-Experte bei Greenpeace. "Alles andere wäre ein fauler
Kompromiss, bei dem die Interessen der AKW-Betreiber über das
Sicherheitsbedürfnis der Bürger gestellt würden."

Für die 17 deutschen Atomkraftwerke müssen Kraftwerkskapazitäten
von 21.000 Megawatt ersetzt werden. In jahres- und kraftwerksgenauen
Berechnungen legt Greenpeace dar, dass und wie dies in jedem Jahr
und zu jeder Zeit ohne zusätzliche Stromimporte gewährleistet werden
kann. Selbst in Zeiten mit extrem hoher Stromnachfrage, in denen aber
gerade kaum Strom aus Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht,
ist die Versorgung immer gesichert.

Ab 2013 können alte Kohlekraftwerke vorfristig abgeschaltet werden

Der zu ersetzende Strom kommt dabei überwiegend aus geplanten und
sich schon im Bau befindlichen Gaskraftwerken, Windstrom- und
Solaranlagen. Dabei basieren die Greenpeace-Berechnungen auf
aktuellen Zahlen zum Neubau von Kraftwerken des Bundesverband der
Energiewirtschaft. Für die Jahre 2011 und 2012 gehen auch vier
Kohlekraftwerke ans Netz, die sich bereits im Bau befinden.
Allerdings werden laut Greenpeace-Berechnungen weit weniger
Kohlekraftwerke benötigt, als zur Zeit gebaut werden. Ab 2013 und
verstärkt ab 2016 können dann durch weitere Kraftwerkszubauten alte
Kohlekraftwerke vorzeitig abgeschaltet werden, was für den
Klimaschutz notwendig ist.

"Eine Laufzeitverkürzung von Atomkraftwerken kann den Klimaschutz
befördern, wenn dadurch Investitionen in Erneuerbare, in Effizienz
und in neue Gaskraftwerke wie Kraft-Wärme-Kopplung ausgelöst
werden", so Böhling. "Zusätzliche Kohlekraftkraftwerke werden nicht
gebraucht und würden das Klimaproblem verschärfen."

Achtung Redaktionen: Andree Böhling erreichen Sie unter Tel.
040-30618-304 oder 0151-18053382, Pressesprecherin Ortrun Sadik unter
Tel. 0171-8781184. Berechnungen und Grafiken finden Sie unter
www.greenpeace.de. Infos: https://twitter.com/greenpeace_de


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