(Registrieren)

2+Leif: Grünen-Politiker Palmer fordert Atomkonsens aller Parteien

Geschrieben am 04-04-2011

Berlin - (ots) - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer
(Bündnis '90 / Die Grünen) hat sich für einen überparteilichen
Konsens zum Atomausstieg ausgesprochen. In der SWR-Talkshow "2+Leif"
sagte Palmer am Montagabend: "Wir brauchen Klarheit. Wir brauchen ein
Gesetz. Und das Gesetz sollte so gestrickt sein, dass der Bundesrat
nicht mehr umgangen wird und dass dabei eine Mehrheit herauskommt,
die alle Parteien umfasst. Das sollte das Ziel sein. Wir brauchen den
Konsens, sonst gibt es keine Investitionssicherheit."

Im SWR forderte Palmer seine Partei zudem auf im Zweifel auch
gegen den Widerstand von Bürgerinitiativen konsequent für den Ausbau
erneuerbarer Energien zu werben: "Wir sollten ganz klar sagen, dass
Deutschland ein Industrieland bleiben muss. Dafür braucht es Energie
und die wird ohne Atomkraft und ohne Kohlekraft dezentral erzeugt
werden müssen. Sie braucht mehr Speicher und Hochspannungsleitungen
und sie wird die Optik des Landes verändern." Dabei müsse man auch
den betroffenen Bürgern deutlich machen: "Jawohl, das ist eine
Beeinträchtigung für euch, aber sie ist im Vergleich zu den Risiken
des Klimawandels oder der Atomkraft eben die kleinere Belastung"

Die scheidende Umweltministerin von Baden-Württemberg Tanja Gönner
(CDU) verlangte ebenfalls in "2+Leif" ein klares Eintreten aller
Parteien für den Ausbau erneuerbarer Energien: "Wir werden gemeinsam
arbeiten müssen, sonst schaffen wir es nicht. Das Protestpotential
ist hoch." Sie habe in ihrem Wahlkampf die Vorbehalte der Bürger
gegen Biogasanlagen und Windräder selbst sehr stark erlebt. "Deswegen
werden wir da sehr, sehr intensiv mit den Bürgern im Gespräch sein
müssen."

Im SWR betonte Gönner gleichzeitig die Kosten der Energiewende für
die Bürger: "Wenn wir einerseits Investitionen in die Anlagen
Erneuerbarer brauchen, Investitionen in die Netze und Investitionen
in Speicher, dann ist klar, dass es zum Schluss jemand zahlen muss
und das wird der Verbraucher sein."

Palmer zeigte sich in "2+Leif" zudem zuversichtlich, dass das
umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" gestoppt werde: "Zwei wichtige
Fragen müssen geklärt werden: Was kostet es und was kann es? Meine
Antwort ist: Es kostet eine Milliarde mehr als bisher behauptet und
zweitens kann es nicht mal das, was der bestehende Hauptbahnhof schon
kann. Mit diesen beiden Argumenten wollen wir Stuttgart 21 zu Fall
bringen"

Nicht veröffentlichen:

Die Meldung wurde vorab verbreitet. 2+Leif wird am Montagabend um
23 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt.

Kontakt: Peter Bergmann, SWR, 0173-6168655


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

324713

weitere Artikel:
  • Neues Deutschland: zur deutschen Atom-Debatte Berlin (ots) - Als sich in den 70er Jahren in Westdeutschland die Auseinandersetzungen um die Atomkraft zuspitzten, fuhr die Kernenergie-Lobby ein Totschlagargument auf: »Die Lichter gehen aus!« Gut drei Jahrzehnte später gibt man sich weniger plump, aber die Warnung vor eventuellen Stromlücken in Süddeutschland weist in eine ähnliche Richtung. Die seit gestern tagende Töpfer-Kommission sollte sich davon genauso wenig beeindrucken lassen wie einst die AKW-Gegner. Zum einen ist die Behauptung des Branchenverbands der Energiekonzerne, mehr...

  • ots.Audio: ots.Audio: Thomas Breuer, Leiter Atom- und Energie-Bereich, Greenpeace, mit Stralenschutzteam in Fukushima unterwegs Hamburg (ots) - Nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami ereilt Japan nun die nukleare Katastrophe. Die Situation im Atomkraftwerk Fukushima ist völlig unübersichtlich und nach wie vor außer Kontrolle. Greenpeace ist mit einem Team vor Ort, um die Situation zu dokumentieren. Unser Team will wissen wie groß die Gefahr für die Menschen dort wirklich ist. Achtung: Audiomaterial enthält nur die Antworten! (Du bist in Japan, um ein Team von Greenpeace International bei den Strahlenmessungen rund um Fukushima zu unterstützen. mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur FDP Frankfurt/Oder (ots) - Es sieht nicht so aus, als ob die "Alten" wirklich gehen wollen. Westerwelle gibt den Parteivorsitz auf und auch die Vizekanzlerschaft, Außenminister indes will er bleiben. Brüderle und Homburger verzichten auf den Landesvorsitz in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, bestehen aber, bis jetzt, auf ihren Posten im Bund: Wirtschaftsminister beziehungsweise Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Unter diesen Vorzeichen kann das Unternehmen Erneuerung aber nicht gelingen. Ein neuer Vorsitzender, eingerahmt von den mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Libyen/Gaddafi-Söhne Frankfurt/Oder (ots) - Die Chancen auf einen Kompromiss sind eher gering. Staaten wie Frankreich, Großbritannien und die USA wollen unbedingt einen kompletten Machtwechsel. Die Rebellen lehnen jegliche Zusammenarbeit mit den beiden Gaddafi-Söhnen ab. Das könnte zu einem Zerfall Libyens führen, in dem traditionell die Stämme das Sagen haben. Die Opposition repräsentiert lediglich einen Teil davon. Ein Neuanfang ist deshalb nur möglich, wenn ein Interessenausgleich auf breiter Grundlage gelingt - und nicht der alte Kurs von Zuckerbrot mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Chinesischer Künstler Ai Weiwei verschwunden Furcht vor dem Quälgeist JOHANN VOLLMER Bielefeld (ots) - Einschüchtern, verprügeln, verschleppen - Chinas Umgang mit Regimekritikern folgt noch immer einem schon fast bürokratisch abgewickelten Dreiklang der Unterdrückung. Das musste nun auch Chinas berühmtester Künstler Ai Weiwei erleben. Seit Jahren ist Ai der umtriebigste Quälgeist der Kommunistischen Partei (KP). Vor eineinhalb Jahren hatten ihn Polizisten ins Krankenhaus geprügelt, als er Recherchen über die sogenannten Tofu-Schulen anstellte. Die waren beim Erdbeben in Sichuan wegen Pfuschs am Bau wie Kartenhäuser mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht