(Registrieren)

HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zum Ansehen der Politik im Wahlkampf

Geschrieben am 24-03-2011

Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Jochen Gaugele

Es war ein Augenblick der Unverstelltheit, wie man ihn selten
erlebt in der Politik. Die Ministerpräsidenten der Union hatten sich
im Wahljahr 2002 über alle Maßen empört, weil die Länderkammer das
rot-grüne Zuwanderungsgesetz beschloss. Wenig später offenbarte der
saarländische Regierungschef Peter Müller, die Entrüstung sei nur
Show gewesen. "Legitimes Theater", wie er es nannte. Diese Woche ließ
sich Wirtschaftsminister Rainer Brüderle - hält man sich an das
Protokoll des Industrieverbands - zu einer ähnlich wahrhaftigen
Bemerkung hinreißen. Er begründete das Atom-Moratorium der
Bundesregierung vor Spitzenvertretern der Industrie mit den
bevorstehenden Landtagswahlen. Entscheidungen seien da "nicht immer
rational". Müller konnte nicht dementieren, er hatte öffentlich
gesprochen. Brüderle berief sich, flankiert vom BDI, auf einen
Protokollfehler. Ganz gleich, welche Version die zutreffende ist: Der
Schaden ist immens. Nicht nur für Brüderle und die Regierung, die
sich dem Vorwurf des Wahlbetrugs ausgesetzt sehen. Die
Glaubwürdigkeit der Politik erodiert.



Pressekontakt:
HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
Telefon: +49 40 347 234 57
Fax: +49 40 347 261 10
christoph.rind@abendblatt.de meinung@abendblatt.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

322871

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: zur Aussage von Wirtschaftsminister Brüderle zur Atompolitik: Bremen (ots) - Was für eine Steilvorlage für SPD und Grüne. Drei Tage vor den wichtigen Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hat "Bruder Rainerle", wie ihn manche in der FDP nennen, sich kapital verdampfplaudert. Kein Wunder, dass zu dem aus Koalitionssicht immensen politischen Flurschaden auch noch der Spott kommt. Zum "Mitarbeiter der Woche" haben ihn die Sozialdemokraten gekürt. Selbst aus der Union kommen harte Worte. Der FDP-Minister muss sich vorhalten lassen, er habe die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung untergraben. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Das Prognos-Gutachten und die Folgen für NRW - Expertise mit beschränkter Aussagekraft Ein Kommentar von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Der Werbeslogan klang gewaltig: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hatte ihre Haushaltspolitik mit der Überschrift "Präventive Finanzpolitik" versehen. Das sollte das anspruchsvolle Etikett für eine Politik der hohen Neuverschuldung sein, mit der verstärkte Investitionen vor allem in den Bereich Bildung bezahlt werden, die sich langfristig auszahlen. Ein Verfassungsgerichtsurteil später heißt das Motto nun "Präventive Sozial- und Wirtschaftspolitik", und die Neuverschuldung wird um Milliarden niedriger ausfallen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Atompolitik/Brüderle Halle (ots) - Das Problem ist nicht Brüderles Haltung. Er hat wenigstens eine. Der Hinweis, dass in Deutschland keine Beben japanischen Ausmaßes drohen, ist zwar angreifbar- hier könnten andere Restrisiken Realität werden. Völlig falsch ist er nicht. Das Problem besteht in der Heimlichkeit und darin, dass Schwarz-Gelb nicht nur in der Atompolitik Vertrauen einbüßt. Die Menschen wissen nicht mehr, woran sie mit dieser Regierung sind. Der Preis könnte spätestens 2013 der Machtverlust sein. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Euro-Krise Halle (ots) - Eine Währungsunion, die nicht auch eine Wirtschaftsgemeinschaft ist, kann eigentlich nur stotternd funktionieren, weil dann jeder macht, was er will. Schulden, Lohnabschlüsse, Sozialpolitik - all das läuft in Europa auseinander und lässt die Schere der Wettbewerbsfähigkeit auseinanderklaffen. Das kann man bedauern, sogar der Kanzlerin zum Vorwurf machen. Dabei ist Angela Merkel genauso gescheitert wie Nicolas Sarkozy oder Silvio Berlusconi. Letztlich wollte jeder verhindern, dass der andere über die eigene Wirtschaftspolitik mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Sondierungsgesprächen in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Nachdem er im Wahlkampf die "Axt im Walde" spielte (O-Ton SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn), hat Haseloff nun nahtlos auf Sozi-Flüsterer umgeschaltet. Das ist vernünftig, denn nur mit Hilfe der SPD kann die CDU weiter regieren. Die Sozialdemokraten haben nun im Vorfeld der Verhandlungen unaufgeregt und transparent formuliert, was ihnen wichtig ist. Die Union hat hingegen völlig darauf verzichtet, eigene inhaltliche Akzente zu setzen. Im Gegenteil. Gestern war die Gemeinschaftsschule noch Teufelszeug, heute ist sie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht