(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom

Geschrieben am 22-03-2011

Osnabrück (ots) - Überrumpelt

Hilflosigkeit regiert in Berlin. Überrumpelt von der
Atomkatastrophe in Japan, verlegt sich die Bundesregierung auf die
Einsetzung von Arbeitskreisen. Besonders entschlossen wirkt das
nicht. Eher schon so, als spiele die Kanzlerin angesichts der
Landtagswahlen auf Zeit.

Die Expertenrunde zur Klärung technischer Fragen war nach dem
Aussetzen der Laufzeitverlängerung zu erwarten. Doch was soll die
Einsetzung einer Ethik-Kommission, die noch dazu zum "Rat der Weisen"
überhöht wird? Nichts gegen die in dem Gremium versammelten
Persönlichkeiten. Es sind kluge und ehrenwerte Menschen wie Klaus
Töpfer, Ulrich Beck, Klaus von Dohnanyi, Alois Glück und Kardinal
Reinhard Marx. Doch Neues über moralische Aspekte der Kernkraft
können sie nicht formulieren. Seit Jahrzehnten wird darüber in
Deutschland gestritten. Da ist alles gesagt.

Die entscheidende Frage ist die des Restrisikos bei der Nutzung
der Atomkraft. Dieses Risiko liegt bei Reaktoren vom Typ Biblis B
rechnerisch bei einem Unfall in 33 000 Betriebsjahren, wobei das
Unglück auch schon in den nächsten Wochen eintreten kann. Selbst wenn
man Reaktoren nachträglich gegen Flugzeugabstürze und Anschläge
sichert, wird ein Risiko bestehen bleiben. Die Bundesregierung und
die sie tragenden Politiker wissen das alles schon lange. Nur: Bisher
haben sie es erfolgreich verdrängen können. Nun sollten sie Mut zur
Umkehr zeigen und sich nicht hinter Experten-Gruppen verstecken.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

322396

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu DEU / Bildung / Arbeit / Gesundheit / Rösler / INT Osnabrück (ots) - Nur ein Anfang In der Wissenschaft ist durchaus umstritten, ob es einen akuten Mangel an Fachkräften gibt. Eine Ausnahme bildet das medizinische Fachpersonal: Hier sind nach Erkenntnissen aller Arbeitsmarktexperten schon jetzt viel zu viele Stellen unbesetzt. Betrachtet man die Situation in manchen Kliniken, Pflegeheimen und ländlichen Regionen, muss man bereits von Notstand sprechen. Deshalb ist wenig dagegen einzuwenden, dass Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler ausländischen Ärzten und Pflegern den mehr...

  • Rheinische Post: Einseitger Rat in der Atomfrage Düsseldorf (ots) - Kommentar von Antje Höning Das Tempo, in dem die Kanzlerin ihre Ansichten ändert, ist atemberaubend. Bis zum Unglück von Japan galten der Physikerin Merkel die deutschen Reaktoren als so sicher, dass sie eine Laufzeit-Verlängerung durchsetzte. Nach dem Beben brauchte die Parteichefin Merkel keine zehn Tage, um SPD und Grüne links zu überholen. Rot-Grün wollte bis 2022 aus der Atomkraft aussteigen und einen Meiler nach dem anderen vom Netz nehmen. Merkel dagegen stoppte - ohne dass sich die Fakten für Deutschland mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Atomkraft in Deutschland: Bielefeld (ots) - Restrisiko ist ein furchbares Wort, Sicherheit ein viel schöneres. Nach der Atomkatastrophe von Japan ist Sicherheit das am häufigsten verwendete Wort in Deutschland. Sicherheit habe bei der Kernkraft oberste Priorität, betont Kanzlerin Angela Merkel und setzt gleich zwei Kommissionen ein, die über die sichere Beendigung der Kernenergie beraten sollen. In der Bevölkerung ist der Schock groß, dass der hochindustrialisierte Westen sein Versprechen nicht einhalten kann, die Atomkraft zu beherrschen. Mit dem inflationären mehr...

  • Rheinische Post: CDU-Vorstand kritisiert Merkels Libyen-Politik Düsseldorf (ots) - CDU-Vorstandsmitglied Armin Laschet hat die Enthaltung der Bundesregierung beim Libyen-Einsatz kritisiert. "Dass wir am Ende gegen fast alle EU-Staaten und die USA stehen, das hat es noch nicht gegeben", sagte Laschet der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Deutschland hätte der Resolution der Vereinten Nationen für die Einrichtung einer Flugverbotszone zustimmen können, ohne sich mit eigenen Soldaten beteiligen zu müssen, betonte der Vizechef der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen. mehr...

  • Rheinische Post: Energiedebatte: Aigner mahnt stabile Stompreise an Düsseldorf (ots) - In der Energiedebatte hat Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die Stromkonzerne vor einer unmäßigen Preispolitik gewarnt. "Die Energieversorger dürfen die vorübergehende Abschaltung älterer Kernkraftwerke in Deutschland nicht zum Vorwand nehmen, jetzt gleich wieder die nächste Preiserhöhung einzuleiten", sagte Aigner der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Sie fügte hinzu: "Wir benötigen noch mehr Transparenz und Wettbewerb auf dem Strommarkt." Für den Verbraucher müsse mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht