(Registrieren)

Freie Presse (Chemnitz): Pressestimme Freie Presse, Chemnitz, zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt:

Geschrieben am 20-03-2011

Chemnitz (ots) - Der Sachsen-Anhalter kann auch anders. Mal kein
Wechsel, kein Experiment, keine Protestwahl mithilfe rechter
Demagogen. Statt dessen waren deutlich mehr Leute in den Wahllokalen
als 2006. Und die haben diesmal dafür gesorgt, dass die mühsam
errungene Stabilität dem Land erhalten bleiben kann. Das ist gut so
und bitter nötig. Sachsen-Anhalt hat noch viel wettzumachen. Die neun
Jahre, die die CDU jetzt mit Wolfgang Böhmer den Ministerpräsidenten
gestellt hat, waren sicher die erfolgreichsten für Sachsen-Anhalt.
Seit 2006 stand die SPD mit in der Verantwortung. Eine Zeit ohne
große Differenzen und mit dem klaren Ziel, künftig nur noch das Geld
auszugeben, das man zuvor auch eingenommen hat. Das war nicht immer
so. Großen Anteil an diesem Erfolg hat Jens Bullerjahn, der bisherige
Finanzminister und aktuelle Spitzenkandidat der SPD. Seine Leistung
in der Regierung hat sich im Wahlergebnis nicht niedergeschlagen. Das
ist für die SPD bitter und ihn selbst. Bullerjahn hält sich
vermutlich für den besseren Ministerpräsidenten im Vergleich zu
Böhmers Nachfolger aus den Reihen der CDU, Reiner Haseloff. Und: Er
kann das auch schlecht verbergen. Weil Haseloff seinerseits weit
entfernt ist von der Souveränität seines Vorgängers bedeutet das
zunächst Stabilität versprechende Wahlergebnis noch nicht, dass es am
Ende auch so kommt. Die Wahl hat die Chance dazu eröffnet. Doch die
Akteure müssen erst noch zeigen, dass sie im persönlichen Umgang auch
das Zeug dazu haben - sowohl auf dem Weg zu einer Neuauflage der
Koalition als auch danach. Der SPD wird ständig im Kopf herumspuken,
dass es da auch noch eine linke Mehrheit gäbe und ihr die Rolle als
kleiner Regierungspartner an der Seite der CDU bislang wenig an
Zuspruch gebracht hat. Man muss deshalb schon froh sein, dass die
Linke für den Fall von Rot-Rot selbst auf den
Ministerpräsidentenposten besteht, sonst gäbe es vermutlich schon
jetzt kein Halten mehr. Es wird die SPD nicht trösten, aber sie täte
dem Land einen großen Gefallen, wenn sie ohne großes Theater und sehr
zielstrebig in die Koalitionsverhandlungen mit der CDU einträte und
damit das klare Bekenntnis abgäbe: Wir machen weiter so wie bisher!
In diesem Fall wäre das nämlich ausnahmsweise mal eine gute
Nachricht.



Pressekontakt:
Freie Presse (Chemnitz)
Torsten Kleditzsch
Telefon: +49 371 656-10400
torsten.kleditzsch@freiepresse.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

321914

weitere Artikel:
  • LVZ: Linksparteichef Ernst schließt für Sachsen-Anhalt Wahl eines Ministerpräsidenten, der nicht der Linkspartei angehört, definitiv aus Leipzig (ots) - Links-Parteichef Klaus Ernst hat definitiv ausgeschlossen, dass in Sachsen-Anhalt mit den Stimmen seiner Partei die Wahl eines Ministerpräsidenten erfolgen könne, der nicht der Linkspartei angehöre. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Ernst: "Demokratische Spielregeln gelten auch für die Linke. In einer Koalition muss die stärkere Fraktion den Regierungschef stellen." Wenn Herr Bullerjahn die Koalition mit der CDU fortsetze, was er angedeutet habe, "dann bleibt es, entgegen mehr...

  • LVZ: Künast: Grüne sind bereit, einen grundsätzlichen Politikwechsel hinzukriegen Leipzig (ots) - Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, hat mit Blick auf das Wahlergebnis von Sachsen-Anhalt die Bereitschaft der Grünen signalisiert, "einen wirklich grundsätzlichen Politikwechsel hinzukriegen". Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Renate Künast: "Wir Grünen haben unseren Part erbracht. Schau'n wir mal, was jetzt in den Gesprächen zur Mehrheitsfindung herauskommt." Gefragt seien dabei "zunächst die großen Parteien, zu Gesprächen über eine Mehrheitsbildung einzuladen", mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt wählt die Kontinuität Ein Kommentar von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Die beste Nachricht vom Wahltag in Sachsen-Anhalt lautet: Im Osten geht es wieder leicht aufwärts mit dem Vertrauen der Menschen in die politische Gestaltungskraft. Die Wahlbeteiligung stieg gegenüber 2006 um sechs auf knapp über 50 Prozent - was wahrlich kein Anlass für Jubelstürme ist, aber am Ende wohl dazu beiträgt, dass die rechtsextreme NPD, die mit nationalistischen Parolen im Trüben fischen wollte, draußen vor der Tür bleibt. Die Bürger in Sachsen-Anhalt haben die Kontinuität gewählt - sie trauen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Sachsen-Anhalt Osnabrück (ots) - Besser für Sachsen-Anhalt Jens Bullerjahn hat es nicht geschafft. Der SPD-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt hatte klar darauf spekuliert, dass seine Partei mehr Stimmen holen würde als die Linke. So hätte er in einer Koalition mit ihr den Ministerpräsidenten stellen können. Jetzt wird Bullerjahn voraussichtlich Finanzminister bleiben - in einem Bündnis mit der CDU, die Reiner Haseloff als Ministerpräsidenten stellt. Für Sachsen-Anhalt ist das die weitaus bessere Alternative. Gerade arbeitet sich das wirtschaftlich mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Landtag / Sachsen-Anhalt Osnabrück (ots) - Auf Sicherheit gesetzt Selten stand eine Landtagswahl in jüngster Zeit derart im Schatten welt- und bundespolitischer Ereignisse wie in Sachsen-Anhalt. Dennoch: Karl-Theodor zu Guttenbergs Rücktritt und mehr noch der rasante Wandel von Schwarz-Gelb in der Atom-Politik wirken sich geringer aus, als zu vermuten war. Wechselstimmung ist nicht aufgekommen. Die Wähler haben in unruhiger Zeit auf Sicherheit und Kontinuität gesetzt und die bisherige Große Koalition in Magdeburg bestätigt. Angela Merkel darf daher mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht