(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Gaddafis Truppen morden weiter Srebrenica in der Wüste KNUT PRIES, BRÜSSEL

Geschrieben am 16-03-2011

Bielefeld (ots) - Es ist ein deprimierendes Schauspiel: Die
Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit hat sich von Nordafrika
abgewandt und konzentriert sich auf Japan. Im Windschatten schlägt
Libyens Machthaber Gaddafi den Aufstand gegen seine Gewaltherrschaft
blutig nieder. Seine konfusen Interviews sollten niemanden täuschen.
Den Halbirren gibt er vor Kameras zur Ablenkung. Beim Vormarsch nach
Osten und auf die Rebellenhochburg Bengasi geht er planmäßig vor.
Gaddafis Luftwaffe wirft Flugblätter ab, auf denen die "Vernichtung
der Ratten" angekündigt wird. Unterdessen laborieren EU, G 8 und
UN-Sicherheitsrat seit Wochen an der Frage, ob eine Flugverbotszone
angemessen wäre. Die militärisch unterlegenen Rebellen flehen um
Beistand, die Arabische Liga fordert ihn. Aber es passiert nichts,
nur das Morden geht weiter. Dabei war die erste Reaktion auf die
Umwälzungen in Nordafrika passabel, besser jedenfalls als die frühere
Kumpanei mit autoritären Herrschern: Klarstellung der eigenen
Position, Forderung nach Regimewechsel, humanitäre Hilfe,
wirtschaftliche Sanktionen. Die Bedenken gegen eine komplette
Sperrung des libyschen Luftraums sind beachtlich. Aber die
Alternative darf nicht die freie Bahn für Gaddafis Soldateska sein.
Denn die Risiken müssen abgewogen werden gegen das einer "Vernichtung
der Ratten" von Bengasi. In ziviler Sprache nennt man das ein
Massaker - Srebrenica in der Wüste. Wenn es dazu käme, ohne dass NATO
und EU ein Eingreifen auch nur versuchen, wäre das der moralische
GAU.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

321330

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Stilllegung von Atomkraftwerken Von Angst befeuert PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Die Bundesregierung hat sich das Recht zugebilligt, sieben Atommeiler vorübergehend stillzulegen. Daran sind Fragen zu richten. Erste Frage: Durfte sie das? Bis die Juristen des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert (CDU) diese Frage beantworten hilft das Atomgesetz. In einem Rechtsstaat leben muss dieser belastende Verwaltungsakt der Aufsichtsbehörde eine Rechtsgrundlage haben: In Paragraph 19 des Atomgesetzes steht, dass die Atomaufsicht das darf, um, so wörtlich, einen Zustand zu beseitigen, aus dem sich durch mehr...

  • WAZ: Astronaut Ulrich Walter: Nicht vorschnell aus der Atomkraft aussteigen Essen (ots) - Der frühere Astronaut und heutige Raumfahrt-Forscher Ulrich Walter warnt vor einem schnellen Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft. Chancen und die Risiken müssten ehrlich abgewogen werden. Walter glaubt, dass der Bau sicherer Anlagen möglich ist.  "Wir bauen gerade erst die zweite Generation von Kernkraftwerken. Diese Technologie ist jung. Wir haben den Umgang mit ihr noch nicht ganz gelernt. Es wird gutmütigere Kraftwerks-Typen geben. Leider wurden solche Forschungsprojekte in Deutschland nach Tschernobyl gestoppt", mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Marinebericht über die Gorch Fock: Frankfurt/Oder (ots) - Der neue Verteidigungsminister de Maizière, der vor ein paar Tagen die Angelegenheit möglichst tief hängen wollte, steuert nun vorsichtig um. Einerseits erfolgte gestern eine Distanzierung vom Marinebericht, andererseits wurde eine Einschätzung dazu verweigert. Der Minister täte gut daran, die Aufklärung der Vorgänge zur Chefsache zu machen. Das würde die Bereitschaft signalisieren, auf dem Wege zur Berufsarmee Ausbildungsmängel und Verrohungstendenzen entschlossen zu unterbinden. Verzichtet de Maizière darauf, mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Leipziger Buchmesse: Frankfurt/Oder (ots) - Zu den wenigen Podien, die seit Jahren schon den Blick eben auch auf dieses östliche Europa lenken, gehört die Leipziger Buchmesse. Sie kann sich nun rühmen, ab heute das größte literarische Balkan-Programm zu präsentieren, das es in der westlichen Sphäre je bei einer solchen Bücherschau gab. Vergessen darf man dabei nicht, dass es nicht in erster Linie die Messe-Organisatoren sind, die den Horizont nun aufgerissen haben. Die Messe ist nur ein Schaufenster. Die eigentlichen Macher, vor denen man ihres Engagements mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Das Regensburger Blatt zur alternativen Energieerzeugung Regensburg (ots) - Darauf hat die Welt gewartet: Ein kleines Kraftwerk, knausrig mit Treibstoff, großzügig mit Leistung, zugeschnitten auf den Bedarf des Nutzers, das ohne energiefressende Überlandleitungen und hässliche Windräder auskommt und dessen Abwärme nicht in den Fluss geleitet, sondern zum Heizen benutzt wird. Die Spritrechnung geht im Idealfall an den Bauern von nebenan und nicht an die Ausbeuter von Bodenschätzen in politisch unsicheren Staaten. Seit Freitag dämmert Politikern und Unternehmern im Land, dass sie sich nach mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht