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Mindener Tageblatt: Kommentar zum Murks bei Biosprit / Absurdistan

Geschrieben am 04-03-2011

Minden (ots) - Was für ein Murks: Millionen tief verunsicherte
Autofahrer streiken an der Zapfsäule und zeigen der schleichenden
Einführung des neuen Bio-Treibstoffs E 10 eine lange Nase. Das
Desaster war abzusehen. Schließlich versteht der Deutsche beim
bekanntlich "liebsten Kind" keinen Spaß. Das hätte die
Bundesregierung beim erzwungenen Wechsel berücksichtigen müssen. Wer
so schlampig und passiv informiert, wer die Sorgen des Autofahrers
ignoriert, wer den Schwarzen Peter und die Aufklärungsarbeit der
Benzinbranche zuschiebt, der muss sich über eine derartige Abfuhr
nicht wundern. Schon die Umsetzung der EU-Vorgabe in deutsche
Paragraphen war miserabel: Ein Bestandsschutz für E5-Benzin wurde
zwar festgeschrieben. Alles weitere hat der Gesetzgeber aber
blauäugig den trickreichen Konzernen überlassen. Die missbrauchen,
das war vorauszusehen, die Gunst der Stunde mit fadenscheinigen
Begründungen zur Abzocke. Weil das herkömmliche 95-Oktan-Super nicht
mehr angeboten wird, müssen nun mehr als drei Millionen Autofahrer,
deren Wagen schon bei einer Fehlbetankung großen Schaden nehmen kann,
das bis zu acht Cent teurere Super Plus zapfen. Die Kunden schrecken
an der Tankstelle auch deshalb zurück, weil sie den ökologischen
Nutzen bezweifeln. So steigert der (weniger leistungsstarke)
Bio-Sprit den Verbrauch um bis zu fünf Prozent, wie Tests von
Fachmagazinen ergaben. Um den Ethanolbedarf aus Weizen, Mais oder
Zuckerrüben zu decken, sind zusätzliche Anbauflächen nötig - mit
höheren CO2-Emissionen. Selbst die Umweltschützer vom BUND sprechen
von einer Mogelpackung. Fazit: Auch wenn sich die Kanzlerin die
Rettung des Weltklimas auf ihre Fahnen geschrieben hat - das nicht zu
Ende gedachte E 10-Projekt hätte von der Bundesregierung schon in
Brüssel gestoppt werden müssen.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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