Die Efma und Roland Berger legen Ergebnis gemeinsamer Studie vor: Rund 80 Prozent der Banken in Mittel- und Osteuropa verkaufen ausstehende Forderungen oder haben es vor
Geschrieben am 22-02-2011 |   
 
 Paris/Wien (ots) -  
 
   - Während der Finanzmarktkrise hat das Eintreiben von Schulden die 
     Banken in Mittel- und Osteuropa vor einem Abrutschen in die  
     Verlustzone bewahrt 
   - Fast alle Banken wickeln den Großteil ihres Inkassos privater  
     Forderungen an ihrem Hauptsitz ab 
   - Um Spätzahler kümmern sich meist die Banken selbst;  
     Inkassoaktivitäten werden in mehr als zwei Drittel der Fälle  
     zumindest teilweise ausgelagert 
   - Telefon oder Brief sind das gängigste Mittel der  
     Zahlungserinnerung; Tendenz zu kostengünstigen SMS und E-Mail  
     steigt 
 
   Die European Financial Marketing Association (Efma) und Roland  
Berger Strategy Consultants haben die neue Studie "Retail Banking in  
CEE - Debt collection in times of crisis" vorgestellt. Neben  
wichtigen Ergebnissen zeigt die Studie Verbesserungsmöglichkeiten in  
der europäischen Inkassopraxis auf. 
 
   "Das Eintreiben ausstehender Forderungen ist ein zunehmend  
wichtiger Bereich bei Kreditinstituten, was Kosten und Rentabilität  
anbelangt. Doch über dieses sensible Thema möchte sich kaum jemand  
äußern", meint Patrick Desmarès, Generalsekretär der Efma. Beim  
Vergleich der Inkassoverfahren, der Organisation, der  
Leistungsmessung sowie der Support-Infrastruktur zeigen sich  
erhebliche Unterschiede unter den Banken in mittel- und  
osteuropäischen Ländern (MOEL). "Die Studie zeigt Bereiche auf, in  
denen viele mittel- und osteuropäische Banken durchaus noch  
Verbesserungspotenzial haben." 
 
   Auslagern von Inkasso und Forderungsverkauf  
 
   Der Anteil der Banken, die einen Forderungsverkauf in Betracht  
ziehen, ist seit dem Ausbruch der Krise spürbar gestiegen. Heute  
verkaufen bereits 79 Prozent der befragten Banken verspätete  
Forderungen oder haben dies geplant. Insgesamt aber ist das Volumen  
der verkauften Schulden auch weiter eher gering. "Über den  
Forderungsverkauf wollen die meisten mittel- und osteuropäischen  
Banken vor allem ihr Risiko reduzieren und ihre Bilanz optimieren.  
Auf den Forderungsverkauf greifen Kreditinstitute hauptsächlich in  
Zeiten schwacher Konjunktur zurück oder um schnell Ressourcen  
freizusetzen", erläutert Hendrik Bremer, Financial Services Partner  
bei Roland Berger Strategy Consultants. 
 
   Um verspätete Zahlungen - so genannte "Early Collections" - die  
meistens leicht zu lösenden Fälle betreffen, kümmern sich  
Kreditinstitute in der Regel intern. Lediglich 35 Prozent der Banken  
lagern bereits diese Aktivitäten an Inkassobüros aus oder haben es  
vor. Im Gegensatz überlassen mehr als zwei Drittel der Banken  
komplizierte Mahnverfahren zumindest teilweise externen  
Schuldeneintreibern. Außerdem versuchen Kreditinstitute, gerichtliche 
Mahnverfahren zu vermeiden, da diese oft langwierig und nicht immer  
erfolgreich sind. Über 50 Prozent der befragten Banken wickeln  
allerdings diese Verfahren über ihre eigene Rechtsabteilung ab. 
 
   Eintreiben von Schulden 
 
   Große Unterschiede gibt es unter den Banken bezüglich der  
Strategien, um überfällige Schulden einzutreiben. Ihre Verfahren  
untergliedern mittel- und osteuropäische Banken normalerweise nach  
einfachen Kriterien wie Produkt- und Kundensegment. Nur etwa ein  
Drittel der Banken setzt analytische Methoden ein, die auf das  
Verhalten der Schuldner abgestimmt sind ("behavioral analytics"). 
 
   Die gängigen Kommunikationsmittel sind nach wie vor Telefon und  
Briefkorrespondenz. Doch mittlerweile greifen rund zwei Drittel der  
Banken verstärkt auf kostengünstige Kommunikationsmittel wie SMS und  
E-Mail zurück - meist in Ergänzung zu einem Anschreiben. "Obwohl der  
Kontakt per Telefon nach wie vor bei vielen an erster Stelle steht,  
verfügt lediglich ein Drittel der befragten Banken über moderne Call  
Center-Technik. Hier ließe sich noch erhebliches Effizienzpotenzial  
erschließen", ist sich Patrick Desmarès sicher. 
 
   Organisation und Kapazitäten 
 
   Fast alle befragten Banken erledigen den Großteil ihres Inkassos  
privater Forderungen an ihrem Geschäftssitz. Rund ein Drittel der  
Banken verfügt zudem über Inkassoabteilungen auf regionaler oder auf  
Niederlassungsebene. Filialen sind meist für das Eintreiben der  
Schulden vor Ort, für bestimmte Kundensegmenten bzw. Risikoniveaus  
zuständig. "Innerhalb der mittel- und osteuropäischen Banken gibt es  
große Unterschiede bezüglich der Spezialisierung der  
Inkassoabteilungen", erläutert Berger-Partner Hendrik Bremer. "Viele  
Institute haben auf bestimmte Kundensegmente spezialisierte  
Einheiten. So ist die Inkassoabteilung bei über zwei Dritteln der  
Banken in Mittel- und Osteuropa nach Kunden organisiert." 
 
   Vom Automatisierungs- und Outsourcing-Grad hängt auch die  
personelle Ausstattung der einzelnen Kreditinstitute ab. Die meisten  
mittel- und osteuropäischen Banken beschäftigen heute 2,7 bis 6  
Prozent ihres Personals in Inkassoabteilungen. Angesichts der häufig  
unzureichenden Kapazitäten im Forderungsmanagement haben die meisten  
Banken in der Krise ihr Inkassopersonal aufgestockt, während in  
anderen Bereichen Stellen gestrichen wurden. Um ihre Kapazitäten im  
Schuldeneintreiben nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ  
aufzustocken, greifen Banken auch auf ungewöhnliche Methoden zurück.  
So haben zum Beispiel einige rumänische Banken erfahrene Mitarbeiter  
von führenden Mobiltelefongesellschaften abgeworben, die für ihre  
rigorose Eintreibungspraxis bekannt sind. 
 
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   Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der  
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.000 Mitarbeitern  
und 39 Büros in 27 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem  
Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige  
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 200 Partnern. 
 
   Efma ist ein 1971 von Banken und Versicherungen gegründeter  
gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Erfahrungsaustausch, Best  
Practice-Verfahren in ihren Mitgliedsinstitutionen und die  
Zusammenarbeit über Allianzen und Partnerschaften zu fördern. Heute  
zählt die Efma mehr als 80 Prozent der größten europäischen  
Spezialisten für Retail Banking zu ihren Mitgliedern. 
 
   Durch regelmäßige Veranstaltungen, Publikationen und ihre Website  
bietet Efma Antworten auf wichtige Fragen wie  
Multi-Distribution-Strategien, Kundenansprache, Produkt- und  
Service-Marketing, Risikomanagement und Operational Excellence. 
 
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Pressekontakt: 
Efma 
Alexandra Thompson 
FWD PR				 
Tel.: + 44 20 7623 2368, Mob: +44 7789 898277 
E-Mail: alexandra.thompson@fwdpr.co.uk 
www.efma.com	 
 
Claudia Russo 
Roland Berger Strategy Consultants 
Tel.: +49 89 9230-8190, Fax: +49 89 9230-8599 
E-Mail: claudia_russo@de.rolandberger.com 
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