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Mögliche CO2-Endlager unter Hamburg, Berlin und Nordseeinseln / Greenpeace veröffentlicht zurückgehaltene Standorte der BGR

Geschrieben am 13-02-2011

Hamburg, 13. 2. 2011 (ots) -

Greenpeace veröffentlicht heute eine Deutschlandkarte, die zeigt,
welche Standorte geologisch laut Bundesanstalt für Geowissenschaften
für mögliche CO2-Endlager in Frage kommen. Die 408 Standorte vor
allem im norddeutschen Raum unter Hamburg, den Nordseeinseln und
unter Berlin wollte die Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR)
bisher nicht bekannt geben. Greenpeace fordert Umweltminister Norbert
Röttgen auf, alle betroffenen Gemeinden und Regionen über die für
möglich befundenen Endlagerkapazitäten zu informieren, bevor das die
Speicherung regelnde CCS-Gesetz demnächst ins Kabinett eingebracht
wird.

"Industrie und Politik bereiten systematisch und hinter dem Rücken
der Bevölkerung die kommerzielle CO2-Endlagerung vor. Informationen
zu den Endlager-Standorten werden wie Staatsgeheimnisse gehütet, das
wahre Ausmaß der CO2-Verpressung wird verheimlicht", kritisiert
Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. Die CO2-Verpressung, auch
CCS-Technik genannt, sieht vor, das bei der Kohleverstromung
anfallende Klimagas CO2 abzufangen und im Untergrund zu verpressen.
"Diese Technik ist riskant und bringt uns beim Klimaschutz nicht
weiter", so Smid. "Wir können unsere Problemstoffe nicht immer
einfach unter der Erde verbuddeln und die Altlasten und mögliche
Havarien unseren Kindern hinterlassen."

Die Greenpeace-Karte zeigt, dass sich große Endlagerpotentiale vor
allem in Ostfriesland von Bremerhaven bis Oldenburg und Emden, unter
den ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Langeoog, sowie im
schleswig-holsteinischen Wattenmeer befinden. Weitere potentielle
CO2-Endlagerstätten befinden sich unter dem Ballungsraum
Hamburg-Billstedt, sowie bei Sittensen zwischen Hamburg und Bremen.
Auch im Südosten von Berlin bei Königs Wusterhausen, in
Nordrhein-Westfalen, zwischen Paderborn und Höxter, in
Mecklenburg-Vorpommern in der Nähe von Pasewalk und östlich von
München bei Waldkraiburg sind weitere Areale zu finden.

Das vorliegende CCS-Gesetz lehnt Greenpeace als übereilten
Einstieg in die kommerzielle CO2-Verpressung ab. Der Gesetzentwurf
wird der Notwendigkeit, das Klimagas über 10.000 Jahre sicher unter
der Erde zu verwahren, in keiner Weise gerecht. Selbst die
Versicherungsbranche hält die Risiken für ein Wiederaustreten von CO2
für unkalkulierbar und für nicht versicherbar. "Deswegen versucht
Umweltminister Röttgen derzeit rechtliche Tricks und Finten, um aus
diesem Problem rauszukommen. Aber das ist Augenwischerei", so Smid.

Greenpeace hatte bereits im Juni 2010 um Auskunft über
CO2-Endlager gebeten. Die BGR verweigert bisher die Herausgabe der
Standortinformationen mit unterschiedlichen Begründungen. Nun musste
die Behörde die Daten nach dem Umweltinformationsgesetz herausgeben,
wollte aber die Veröffentlichung der Daten nach dem
Urheberschutzgesetz (§ 53) untersagen. Ein extra von Greenpeace in
Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kommt aber zu dem Ergebnis, dass
"harte Fakten" grundsätzlich nicht dem Urheberrechtsschutz
unterliegen und eine Tabelle im Excelformat nicht die schöpferische
Tiefe erreicht, um urheberrechtlich schützenswert zu sein.

Achtung Redaktionen: Klimaexperte Karsten Smid erreichen Sie
unter Tel.: 0171-8780821, Pressesprecherin Ortrun Sadik unter Tel.
0171-8781184. Weitere Informationen sowie eine Liste aller
betroffenen Orte finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de


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