(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Bullerjahn: Auch im Bund keine Perspektive für Rot-Rot

Geschrieben am 12-02-2011

Berlin (ots) - Magdeburg - Der SPD-Spitzenkandidat für die
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, sieht auch
langfristig keine Perspektive für ein rot-rotes Regierungsbündnis im
Bund. "Ich glaube nicht, dass es überhaupt dazu kommen wird", sagte
Bullerjahn dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). Der Anspruch
der Linken auf Regierungsbeteiligung im Bund werde sich nicht
erfüllen - "angesichts der Debatte, die der Partei bevorsteht und
vorausgesetzt, dass sie diese tiefgreifend führt, also bis hin zur
Realpolitik".

Mit Blick auf den Kommunismus-Disput der Linken sagte Bullerjahn:
"Jetzt fliegt auseinander, was nicht zusammen gehört." In der
ostdeutschen Linken habe es bereits einen "Spannungsbogen zwischen
verknöcherten Altkadern und offenen jungen Leuten" gegeben. Dieser
habe sich weiter vergrößert, als "noch viele Radikale aus dem Westen"
dazugekommen seien.

Bullerjahn bekräftigte seine Festlegung, in Sachsen-Anhalt keinem
linken Ministerpräsidenten ins Amt zu verhelfen. "Ich sehe nicht ein,
eine Linke zu stabilisieren, die ihre internen Widersprüche nicht
klärt", sagte der SPD-Politiker. Außerdem sei mit dieser Partei der
eingeschlagene Sanierungskurs im Land nicht fortzusetzen. Indem sich
die SPD-geführten Minderheitsregierung im Jahr 1994 durch die
damalige PDS tolerieren ließ, habe seine Partei in Sachsen-Anhalt
bereits "einen Schritt gewagt, für den wir parteipolitisch einen
hohen Preis zahlen mussten", sagte Bullerjahn. "Der rapide Absturz
der SPD hat auch mit diesem Weg zu tun, der die Partei fast gespalten
hätte."

Der Spitzenkandidat der Linken, Wulf Gallert, wandte sich dagegen,
Bullerjahn im Falle eines besseren Abschneidens der Linken bei der
Landtagswahl am 20. März den Vortritt als Regierungschef zu lassen.
Auch ein parteiunabhängiger Kompromisskandidat komme nicht in Frage,
sagte Gallert dem "Tagesspiegel". "Wir würden damit das Wählervotum
auf den Kopf stellen." Das Signal, dass man Personalpolitik
unabhängig vom Wahlergebnis machte, wäre "verheerend in einem Land,
in dem sich schon jetzt 75 Prozent der Menschen politisch nicht mehr
vertreten fühlen", warnte der Linken-Politiker. "Wenn eine Koalition
mit Postenschacher erkauft wird, ist das keine Basis. Das hält keine
fünf Jahre."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.



Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

315463

weitere Artikel:
  • Katja Kipping: Fortgesetzte Verfassungsignoranz der Hartz IV-Parteien Berlin (ots) - "Der Beck-Seehofer-Pakt entpuppt sich beim näheren Hinsehen als zweiter Akt im erbärmlichen Schauspiel der Hartz IV-Parteien, mit dem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts unterlaufen werden soll", kritisiert die stellvertretende Vorsitzende der Partei und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Katja Kipping. "Das ganze absurde Theater um den so genannten Verhandlungskorridor dreht sich genau um eines nicht: einen verfassungsgemäßen Regelsatz. Weder CDU/CSU noch SPD, weder FDP noch Grünen geht es um mehr...

  • CARE: "Arabische Revolutionen sind ein Fanal für mehr humanitäre Entwicklung" +++ Entwicklungshilfe besser als eine Abwehr durch FRONTEX +++ Bonn (ots) - "Arabische Revolutionen sind ein Fanal für mehr humanitäre Entwicklung" CARE: Entwicklungshilfe für bessere Einkommen und Demokratie verhindert Flüchtlingsströme besser als eine Abwehr durch FRONTEX BONN 12. Februar 2011 Nach Ansicht der Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg ist die Entwicklung in Ägypten und anderen arabischen Ländern ein "Fanal an die reichen Länder der Erde, mehr in die humanitäre Entwicklung der armen Länder zu investieren". Der CARE-Vorsitzender und ehemalige Staatssekretär Heribert mehr...

  • LVZ: Scholz attestiert Bundes-SPD noch eine lange Strecke bis zum Erfolg / Erfolg mit pragmatischer Wirtschafts- und Sozialpolitik Leipzig (ots) - Hamburgs SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz geht angesichts von aktuell 46 Prozent in Umfragen für seine Partei bei den Bürgerschaftswahlen am kommenden Sonntag gleichwohl davon aus, dass seine Partei mit bundespolitisch gemessenen 22 bis 29 Prozent derzeit noch "eine lange Strecke" vor sich habe. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Scholz: "Wir wissen alle, dass wir bundesweit eine lange Strecke vor uns haben, die auch Kondition erfordert. Es geht nicht um einen Kurzstreckenlauf." mehr...

  • LVZ: Lötzsch: Weber muss sofort Büroschlüssel abgeben / Regierung soll ein Blitzgesetz zur fünfjährigen Karrenzzeit vorlegen Leipzig (ots) - Nach dem angekündigten Rücktritt von Bundesbank-Präsident Axel Weber zum 30. April beharrt die Linkspartei auf einem sofortigen Abgang Webers und auf einem Blitz-Gesetz für eine fünfjährige Sperrzeit bei einem Wechsel von Insidern aus öffentlichen Ämtern in die Privatwirtschaft. Linken-Chefin Gesine Lötzsch sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe): "Axel Weber muss sofort sein Amt ruhen lassen." Ein Wechsel Webers zur Deutschen Bank "ist absolut inakzeptabel". Der Bundesbankvorstand müsse mehr...

  • Mögliche CO2-Endlager unter Hamburg, Berlin und Nordseeinseln / Greenpeace veröffentlicht zurückgehaltene Standorte der BGR Hamburg, 13. 2. 2011 (ots) - Greenpeace veröffentlicht heute eine Deutschlandkarte, die zeigt, welche Standorte geologisch laut Bundesanstalt für Geowissenschaften für mögliche CO2-Endlager in Frage kommen. Die 408 Standorte vor allem im norddeutschen Raum unter Hamburg, den Nordseeinseln und unter Berlin wollte die Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR) bisher nicht bekannt geben. Greenpeace fordert Umweltminister Norbert Röttgen auf, alle betroffenen Gemeinden und Regionen über die für möglich befundenen Endlagerkapazitäten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht