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Neue OZ: Kommentar zu Ägypten / Unruhen / Regierung

Geschrieben am 03-02-2011

Osnabrück (ots) - Ungerecht?

Die Geschichte ist ungerecht. Davon, oder genauer gesagt von
dieser Wahrnehmung, können ungezählte Machthaber ein Lied singen.
Husni Mubarak dürfte es auch so empfinden. Sein Vorgänger, Anwar el
Sadat, hat sich zumindest in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit kaum
anders verhalten als er. Und was geschah? El Sadat erhielt den
Friedensnobelpreis. Salopp betrachtet, weil er Israel nur am Anfang,
nicht aber am Ende seiner Herrschaft bekriegte. Sein Vertreter und
Unterhändler bei den später preisgekrönten Friedensgesprächen mit dem
jüdischen Staat hieß: Husni Mubarak.

Wie andere Machthaber der Region hat der Westen ihn lange
geachtet. Kriege führte er gar nicht. Die Waffengeschäfte liefen, der
Suezkanal war frei. Deshalb tun sich die USA so schwer, deshalb
windet sich die EU so, Mubarak fallen zu lassen. Letztlich ist das
sogar ehrlich. Doppelmoral herrschte zuvor, die man jedoch auch
Realpolitik nennen könnte. Wenig wäre geholfen, falls der Westen
seine Beziehungen zu allen Ländern einstellen würde, die ihm nicht
gefallen.

Auf einem anderen Blatt steht, wie er sich jetzt verhält. Wenn ein
Volk aufbegehrt, Klischees entlarvt, nach Freiheit strebt, dann hat
es alle Unterstützung verdient. Sonst versteht kein Mensch mehr die
janusköpfige Politik des Westens, auch und gerade nicht die
Demonstranten, die gerade alles riskieren: Stellung, Besitz, Leben,
und alles für die Freiheit. Ist dann vom Westen, dem sie doch
angeblich wichtig ist, so wenig zu hören wie zuletzt, kann er sich
hochtrabende Sprüche an anderer Stelle auch sparen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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