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Paradigmenwechsel in der KV-Baden-Württemberg: Hausarztverträge werden ab sofort aktiv unterstützt / Zunehmender Zentralismus gefährdet innovative Versorgungsmodelle

Geschrieben am 01-02-2011

Stuttgart (ots) - Die seit dem Start der Hausarztverträge im Jahr
2008 währende Blockadehaltung der KV-Baden-Württemberg gegen
Selektivverträge gehört der Vergangenheit an. Dies ist das
Kernergebnis einer von der Ärzte Zeitung moderierten Diskussionsrunde
zwischen Vertretern der KV, dem Hausärzteverband Baden-Württemberg,
MEDI Baden-Württemberg sowie der AOK Baden-Württemberg am Rande des
Kongresses "Medizin 2011" in Stuttgart. Der neue KV-Vorsitzende Dr.
Norbert Metke betonte: "Selektivverträge, wie sie der
Hausärzteverband und MEDI für Haus- und Fachärzte ausgehandelt haben,
leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung und haben sich als
festes Standbein in Baden-Württemberg etabliert. Wir freuen uns, dass
hier eine Möglichkeit geschaffen wurde, alternative
Versorgungskonzepte darzustellen, die der KV bislang verschlossen
waren, wie etwa eine rationale Pharmakotherapie". Der Leitsatz der
neuen KV lautet: "Gut ist, was dem Arzt und den Patienten nützt."

Der Chef des baden-württembergischen Hausärzteverbandes Dr.
Berthold Dietsche sprach sich deshalb grundsätzlich dafür aus,
Regelungen aus den innovativen Selektivverträgen ins
Kollektivvertragssystem der KV und damit für alle gesetzlich
Versicherten zu übernehmen; dies sei derzeit aber nur sehr begrenzt
möglich. Charakteristisch für Baden-Württemberg, so betonte Dr.
Werner Baumgärtner von MEDI, sei zudem die Kombination von Haus- und
Facharztverträgen. Dies schaffe eine koordinierte ambulante
Versorgung, die die richtigen Anreize zur Sparsamkeit setze und den
Ärzten eine feste, kalkulierbare Vergütung biete.

Bei den Teilnehmern der Diskussionsrunde herrschte ebenso
Einigkeit darüber, dass die Zunahme der zentralistischen Regelungen
durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sowie den
GKV-Spitzenverband Versorgungsinnovationen wie die Selektivverträge
auf der regionalen Ebene blockierten. Der stellvertretende
Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg Dr. Christopher
Hermann: "Wir sind die Speerspitze gegen den Zentralismus aus
Berlin". Dort gebe es eine Mentalität der Angst vor Veränderung." Den
Versicherten und Ärzten sicherte Hermann Planungs- und
Versorgungssicherheit zu, denn die von der AOK geschlossenen Verträge
reichen mindestens bis Ende 2015 und können auch durch neue
zentralistische Interventionen nicht ausgehebelt werden.

"Deshalb sind wir Ärzte auch der AOK Baden-Württemberg dankbar,
weil sie - im Gegensatz zu den meisten Krankenkassen in ganz
Deutschland - die praktische Umsetzung der seit Jahren geltenden
gesetzlichen Vorgaben zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung
nicht behindert, sondern aktiv und konsequent umsetzt," kommentierte
Dr. Frank Braun, neu gewählter Vorsitzender der Vertreterversammlung
der KV-Baden-Württemberg.



Ansprechpartner:
Manfred King (Leiter Vertragskommunikation Hausärzteverband)
Tel.: 02203/57 56-10 41
Von-der-Wettern-Straße 27, 51149 Köln
manfred.king@hausaerzteverband.de, www.hausaerzteverband.de

Angelina Schütz (Pressesprecherin MEDI Baden-Württemberg)
Tel.: 0711/80 60 79-73
Industriestraße 2, 70565 Stuttgart
schuetz@medi-verbund.de, www.medi-verbund.de

Kurt Wesselsky (Pressesprecher AOK Baden-Württemberg)
Tel.: 0711/25 93-231
Heilbronner Straße 184, 70191 Stuttgart
kurt.wesselsky@bw.aok.de, www.aok-bw.de


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